25.07.2014 11:14 Uhr

Salzburgs Bruno gehört RB Leipzig

Jubelte bislang im Trikot des RSC Anderlecht: Massimo Bruno
Jubelte bislang im Trikot des RSC Anderlecht: Massimo Bruno

RB Leipzig und nicht wie bislang angenommen Red Bull Salzburg hat Massimo Bruno vom RSC Anderlecht für rund neun Millionen Euro verpflichtet und damit für einen Rekordtransfer in der 2. Bundesliga gesorgt.

Das geht aus der Transferliste der Deutschen Fußball-Liga hervor. Dort taucht Bruno als Leipziger Neuzugang auf, der für die Spielzeit 2014/2015 nach Salzburg verliehen wurde. RB Leipzig wollte den Transfer nicht kommentieren. Bislang galt der Brasilianer Carlos Eduardo von der TSG Hoffenheim mit sieben Millionen Euro Ablöse als teuerster Zweitliga-Einkauf.

RB-Sportdirektor Ralf Rangnick dementierte indes eine Ablöse für Bruno in der Höhe von neun Millionen Euro. "Die Ablösesumme beläuft sich auf fünf Millionen plus die entsprechenden extrem erfolgsabhängigen Bonuszahlungen beim Erreichen der jeweiligen Ziele", teilte er mit. "Langfristig sieht Massimo Bruno seine Zukunft aber in der deutschen Bundesliga."

Der belgische U21-Nationalspieler war bereits im Juni mit einem Vertrag bis 2019 zum Aufsteiger gewechselt und wurde umgehend an den Partnerverein Red Bull Salzburg ausgeliehen. Dass er offiziell Leipzig gehört, wurde erst jetzt bekannt.

"Synergien" und "Karriereperspektiven"

U21-Teamspieler Bruno hatte bereits bei seiner Vorstellung in Österreich betont: "Mit Anderlecht konnte ich ja schon in der Champions League spielen, dasselbe mit meinem neuen Club zu erreichen, ist ein großes Ziel. Und auch die Perspektiven, die über RB Leipzig bestehen, sind für mich außerordentlich spannend."

Dass ein deutscher Fußball-Zweitligist zwei europäische Toptalente an einen Champions-League-Teilnehmer verleiht, wäre anderswo undenkbar. In der Fußball-Welt von Red Bull nennen sie es "Synergien" und "Karriereperspektiven", die Rangnick sehr schätzt: "Wenn wir einen Spieler entdecken, dann geht es nur noch darum, dass ich entscheiden muss, ist es eher einer für Salzburg oder eher einer für Leipzig.

Neben Leipzig und Salzburg gehören noch eine Profimannschaft in New York, eine Akademie in Jarinu nördlich von Sao Paulo und eine - nicht aufstiegsberechtigte - Ausbildungsmannschaft im Salzburger Stadtteil Liefering zum Fußball-Imperium von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz. Der Austausch zwischen den Standorten gehört zum System. Die Verantwortlichen betonen bei internen Transfers, dass es von Vorteil ist, dass die Spieler bereits zur Familie gehören und die Philosophie kennen.

Rochaden Teil des RB-Systems

Das half im Winter, als sich Leipzigs Rechtsverteidiger Christian Müller in einem Testspiel schwer am Knie verletzte. Rangnick hatte für diese Position keinen Transfer geplant, doch bereits am nächsten Tag konnte er einen Ersatz präsentieren: Georg Teigl, zuvor Ersatzspieler in Salzburg, schloss die entstandene Lücke.

Im Sommer wechselte Stefan Hierländer aus Salzburg nach Leipzig. Die Brasilianer Felipe Pires und Lucas Venuto, beide bei Red Bull Brasil ausgebildet, spielen nun in Liefering, nachdem sie zuvor Leipzigs A-Jugend in die Bundesliga schossen. Und auf der Torhüterposition gab es einen Ringtausch: Thomas Dähne ging nach Leipzig, nachdem er bisher bei Liefering spielte. Im Gegenzug soll Leipzigs Fabian Bredlow, deutscher U19-Nationaltorhüter, in Liefering als Stammtorhüter Erfahrung sammeln. Seinen Platz in der Leipziger A-Jugend nimmt Alexander Schlager ein, der wiederum bisher in Salzburg aktiv war.

Als Vorbild gilt der Brasilianer Andre Ramalho. Der 22-jährige Verteidiger hat den Sprung geschafft - von Jarinu über Liefering nach Salzburg. "Wir versuchen, gute Spieler zu entwickeln und sicherzugehen, dass sie überall spielen können, jederzeit", sagt Nachwuchsleiter Carlos Andrade von Red Bull Brasil. Egal also, ob in Leipzig oder bei Österreichs Zweitligist Liefering, Salzburg oder Sao Paulo.

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dpa/wfb

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