28.07.2014 15:21 Uhr

"Captain Veli" träumt von Champions League

Veli Kavlak
Veli Kavlak

Veli Kavlak hat die große Chance auf die Champions League. Auf den ÖFB-Teamspieler wartet mit Beşiktaş gegen Feyenoord dabei aber eine schwere Hürde. Im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde am Mittwoch im De Kuip in Rotterdam geht eine brisante Partie über die Bühne. Ob Kavlak mitwirken kann, darüber herrschte bis zuletzt Rätselraten.

Im Mai unterzog sich der 25-Jährige nach dem Ende der türkischen SüperLig einer Schulteroperation. Kavlak, der bei Beşiktaş in der Hierarchie inzwischen weit aufgestiegen ist und in der vergangenen Saison zeitweise die Mannschaft sogar als Kapitän anführen durfte, hatte dafür zunächst das Ende der Spielzeit abgewartet.

Hinter Meister Fenerbahçe und Galatasaray hatte Beşiktaş die Liga auf Platz drei beendet. Die Europacup-Sperre für Fenerbahce machte jedoch für Kavlak und Beşiktaş das Aufrücken in die Qualifikation der Champions League möglich.

Nach Operation endlich wieder schmerzfrei

In München wurde vor zwei Monaten bei Professor Andreas Imhoff, ein Spezialist für Sehnen und Knorpel, die Operation an der rechten Schulter vorgenommen. Diese war notwendig geworden, weil Kavlak fast zwei Jahre lang ständig von Schmerzen begleitet worden war. Als Grund dafür wurde ein Anriss der Bizepssehne ausgemacht, den Bayern-Arzt Hans Müller-Wohlfahrt erst bei der zweiten Magnetresonanz mithilfe eines Kontrastmittels erkannte.

Die gleiche Operation hatte auch DFB- und WM-Rekordtorjäger Miroslav Klose erst die Fortsetzung seiner erfolgreichen Karriere ermöglicht. Das Angebot, die entfernte Sehne als Andenken zur Reha mit nach Istanbul mitzunehmen, lehnte Kavlak dennoch dankend ab.

In den vergangenen Tagen konnte der Mittelfeldmotor bei Beşiktaş nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Dies traf noch am Montag vormittag auch auf Stürmer Ömer Şişmanoğlu und Torhüter Cenk Gönen zu. Dazu konnte Verteidiger Uğur Boral nur individuell arbeiten. Am Dienstag beim Flug nach Rotterdam sollte sich das personelle Rätselraten dann lösen.

Schon mit 16 das Debüt in der Champions League-Quali

Wenn "Captain Veli" gegen Feyenoord mit dabei sein kann, dann ist es nicht seine erste Erfahrung in der Champions League. Schon in der Saison 2005/06 debütierte er als 16-jähriger Rohdiamant mit dem SK Rapid nach dem Meistertitel beim 3:2-Heimsieg gegen F91 Dudelange in der Qualifikation der Millionenliga. In den entscheidenden Spielen gegen Lok Moskau und später in der Gruppenphase schenkte der damalige Rapid-Coach Josef Hickersberger jedoch seinen Routiniers das Vertrauen.

Drei Jahre später gehörte Kavlak nach dem sensationellen Meisterstück der Hütteldorfer unter Peter Pacult dann schon zu den Fixstartern. Gegen Zyperns Champion Anorthosis Famagusta war jedoch nach einer 0:3-Auswärtspleite und einem 3:1-Heimsieg bereits in der zweiten Qualifikationsrunde Endstation.

Nun klopft der ÖFB-Legionär erneut am Tor zur Liga der außergewöhnlichen Gentlemen. Wenn es nach Beşiktaş-Coach Slaven Bilić geht, dann stehen die Chancen dafür sehr gut. "Feyenoord ist ein großer Name im Fußball und hatte fünf Spieler im niederländischen WM-Kader. Aber sie haben mit Fred Rutten einen neuen Coach und wichtige Spieler verloren. Ich bin optimistisch, dass wir eine große Möglichkeit haben, um das Playoff zu erreichen."

Mit den beiden Abwehrspielern Daryl Janmaat (Newcastle United) und Bruno Martins Indi (FC Porto) sowie Torjäger Graziano Pellè (Southampton) verlor Feyenoord in der Tat ganz wichtige Stützen. Beşiktaş hingegen holte mit Demba Ba sogar einen Angreifer von Chelsea.
>> Transferüberblick Feyenoord
>> Transferüberblick Beşiktaş

Ist für neuen Kavlak-Vertrag genügend Geld da?

Für Veli Kavlak ist der spektakuläre Transfer von Ba nach Istanbul das beste Zeichen dafür, dass Beşiktaş trotz des Umbaus des Stadions keine finanziellen Sorgen hat. Bei den Gesprächen über eine Vertragsverlängerung sieht er sich deshalb auch in einer guten Position: "Mir braucht keiner erzählen, dass kein Geld da ist."

Wenn zum ersten Mal seit der Saison 2009/10 wieder der Einzug in die Champions League gelingt, dann hätte er wohl noch bessere Karten. Auch seine Position beim Verein spricht dafür: Zunächst war er schon in den Mannschaftsrat berufen worden, nach der Verletzung von Tomáš Sivok rückte er dann sogar als Spielführer auf.

Eine große Ehre. "Es freut mich natürlich, Kapitän eines Klubs wie Beşiktaş zu sein. Das ist schon eine Auszeichnung", freute sich Kavlak, der in Istanbul oft von Freunden aus Wien besucht wird. Ein Stück Heimat für Veli auch am Bosporus.

Mehr dazu:
>> Die Qualifikation der Champions League im Überblick

ct

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