01.08.2014 10:29 Uhr

Grödig glaubt an die Wende gegen Zimbru

Simon Handle hat dem Gegner hier ein Tor aufgelegt und dann auch noch eines für ihn geschossen
Simon Handle hat dem Gegner hier ein Tor aufgelegt und dann auch noch eines für ihn geschossen

Nach einem klassischen Selbstfaller steht Grödig in der Europa League vor einer schwierigen Aufgabe. Gegen den FC Zimbru Chişinău reichte es dank eines späten Tores von Tomi zumindest noch zu einem 1:2. Eklatante Patzer hatten die Salzburger im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zuvor in die Bredouille gebracht. Am Donnerstag soll in der moldawischen Hauptstadt dennoch die Wende geschafft werden.

"Ich habe gleich in der Kabine gesagt, die Chancen sind noch aufrecht", wollte Trainer Michael Baur nicht Schwarzmalen. Die erste Europacup-Niederlage eines österreichischen Vertreters gegen einen Verein aus Moldawien war hausgemacht. Nach dem Missverständnis zwischen Simon Handle und Torhüter Cican Stankovic beim zweiten Gegentor schien die Ausgangslage denkbar schlecht.

Eine Einzelaktion von Tomi in der 89. Minute ließ die Chancen der Grödiger aber noch am Leben. Erst danach waren die Salzburger plötzlich am Drücker. "Jedes Tor zählt und mit etwas Glück schießen wir noch ein zweites", meinte Philipp Huspek. Für den Flügelspieler war klar: "Wir haben schon gezeigt, dass wir auswärts Tore schießen können."

Ans 4:0 bei FK Čukarički Belgrad in der zweiten Quali-Runde erinnerte auch Mittelfeldmann Timo Brauer. "Wir haben auch in Serbien vier Tore gemacht. Fußballerisch sind wir besser als der Gegner", betonte der Deutsche. Dazu muss aber Zimbrus in Salzburg schnörkellos agierende Abwehr geknackt werden. Die physisch robusten Moldauer hatten mit ihrer Defensivtaktik bereits ZSKA Sofia (1:1/a, 0:0/h) ausgeschaltet. Vor heimischer Kulisse wird sich der nationale Cupsieger nicht herauslocken lassen.

Positiv stimmt die Grödiger immerhin, dass man in der Schlussphase etwas frischer wirkte. "Den Moldawiern sind die Kräfte geschwunden, wir haben noch welche mobilisiert. Das stimmt mich zuversichtlich", sagte Baur, den vor allem die Vorstellung seiner Elf in der ersten Spielhälfte ärgerte. Die hohe Fehlpassquote und wenig Bewegung monierte der Tiroler, der die spielerischen Vorteile trotzdem bei seinem Team sieht.

Die Heimkulisse war eine Farce

Im Rückspiel habe man laut Baur jedenfalls nichts mehr zu verlieren. "Wir tragen die Köpfe oben, egal ob wir gewinnen oder verlieren. Man muss mit Selbstvertrauen auftreten, das werden wir auch im Rückspiel machen", sagte der ehemalige ÖFB-Teamspieler. Er schickte auch eine kleine Bitte an Klub-Manager Christian Haas hinterher. Ein durchschlagkräftiger Stürmer mehr im Kader wäre "kein Fehler", so Baur.

Bescheiden war jedenfalls einmal mehr die Kulisse in Grödigs internationalem Ausweichquartier. Keine zweitausend Zuschauer fanden sich am Donnerstag in der Red-Bull-Arena von Salzburg ein. Echte Europacup-Atmosphäre dürfte der SV erst in Chişinău genießen. "Es tut ein wenig weh, wenn man ins Stadion kommt und vor 1.900 Leuten spielt und im Rückspiel 10.000 warten. Kompliment an die paar, die hier sind. Mit ein paar mehr im Rücken würde es uns aber leichter fallen", meinte Baur. Daran muss sich Grödig aber nun auch in der heimischen Meisterschaft einstellen. Am Sonntag geht es zu Hause gegen den WAC.

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apa

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