17.08.2014 09:36 Uhr

Die Premier League ist wieder da

Die Auftaktrunde der englischen Premier League brachte schon am Samstag all jene Zutaten, die den Fußball auf der Insel zur großen Zugnummer gemacht haben. Von der Auftaktpleite für Rekordmeister Manchester United bis hin zum dramatischen Heimsieg von Arsenal war vom frühen Nachmittag bis zum Abend für Hochspannung gesorgt. Dazu dominierten auch ein Österreicher und zahlreiche kuriose Szenen die Schlagzeilen.

Andreas Weimann war mit seinem Goldtor für den 1:0-Erfolg von Aston Villa bei Stoke City verantwortlich und entschied damit das Duell mit Landsmann Marko Arnautović für sich. ÖFB-Teamchef Marcel Koller zog die kurze Anreise in den Wiener Prater und in die Südstadt dem Ausflug nach Stoke-on-Trent vor. Dafür war aber sein Assistent Thomas Janeschitz im Britannia Stadium vor Ort.

Dort bekam er als einer der 27.478 Zuschauer den Treffer des Tages durch die Nummer 10 von Aston Villa zu sehen: Andi Weimann. Zunächst mit schlechter Ballannahme, dann aber mit Glück und Durchsetzungsvermögen sowie einem knallharten Abschluss mit rechts ins lange Eck wurde der 23-Jährige zum Matchwinner für die Gäste.

Weil sein Nationalteamkollege Marko Arnautović im Finish bei der größten Chance der Hausherren im letzten Moment bei seinem Schuss von Philippe Senderos geblockt wurde, blieb es am Ende beim perfekten Startergebnis für Aston Villa.

Weimann gibt das Lob an die ganze Mannschaft weiter

"Eine brilliante Vorstellung der ganzen Mannschaft. Stoke hat die vergangene Saison auf Platz neun beendet und es ist auswärts bei ihnen immer extrem schwer zu bestehen. Aber wir haben kein Gegentor zugelassen, selbst getroffen und uns so den Sieg geholt. Deshalb sind wir nun sehr glücklich", freute sich Weimann über die ideale Eröffnung der Liga für den Traditionsverein aus Birmingham.

"Beim Tor habe ich den Ball mit dem ersten Kontakt nicht wirklich gut mitgenommen, aber dann ist er gottseidank noch einmal zu mir gesprungen. Ich habe abgezogen und er war drin", schilderte er noch einmal den entscheidenden Moment der Partie, als er Stoke-Keeper Asmir Begović bezwang.

"Nun haben wir zwei Heimspiele und es wäre toll, wenn wir da nachlegen können", blickte der 'man of the match' bereits auf die kommenden beiden Ligapartien im Villa Park gegen Newcastle United und Hull City voraus.

Kommt es bald zum nächsten Österreicher-Duell?

Das Aufeinandertreffen mit "Arnie", der bei Stoke gleich drei Mal gefährlich zum Abschluss kam und gemeinsam mit Neuzugang Bojan Krkić die auffälligsten Erscheinungen der Potters-Offensive bildete, hat Weimann nun hinter sich. Aber vielleicht wartet bereits am 30. August in der dritten Runde der Premier League vor der Länderspielpause mit dem Hit in der EM-Qualifikation gegen Schweden das nächste Kräftemessen mit einem Legionär aus Austria.

Bei ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs gibt es mehr als nur Transfergerüchte. Nun auch um einen Wechsel zu Europacup-Starter Hull City. Der FA-Cup-Finalist erhielt zuletzt durch den Verkauf von Shane Long an Southampton gleich zwölf Millionen Pfund für die eigene Einkaufskasse.

"Christian hat einige Angebote aus dem Ausland, darunter auch von Hull City aus der Premier League", bestätigte Schalke-Manager Horst Heldt das Interesse. "Ein konkretes Offert ist aber noch nicht bei mir eingetroffen", so Heldt. Anfang der Woche könnte es aber so weit sein.

van Gaal sorgt für erste United-Auftaktheimpleite seit 1972

Abseits des rot-weiß-roten Blickwinkels hatte das englische Oberhaus so begonnen, wie man es schon aus der vergangenen Saison gewohnt war: Mit einer Blamage für Manchester United. In Old Trafford bekamen 75.339 Fans zu sehen, wie auch unter Neo-Coach Louis van Gaal nichts besser wurde.

Am Ende stand mit einer 1:2-Niederlage gegen Swansea City die erste United-Heimspielpleite in einem Auftaktpartie seit 1972. Dazu wurden die Red Devils auch noch wegen einer von den TV-Kameras eingefangegen Slapstick-Szene zur Lachnummer, weil ein Vogelschiss direkt im offenen Mund von Ashley Young landete.
>> Volltreffer in Ashley Youngs Mund

Lächerlich machte sich auch Ex-United-Mittelfeldmotor Paul Scholes, der in seiner Expertenanalyse einen "leichten Sieg für die Hausherren" und den Abstieg von Swansea prophezeit hatte. Wenn Manchester United nicht die Schatzkiste öffnet und endlich die Probleme in der Defensive behebt, dann warten auf van Gaal und Scholes auch ohne Vogelschiss dreckige Zeiten.

Freistoßspray landet im Gesicht von Cazorla

Bei zwei weiteren Begegnungen sorgten ebenfalls äußerst kuriose Szenen für Gelächter. Beim Londoner Duell zwischen West Ham United und Tottenham Hotspur (0:1) lief ein Fan quer über das Spielfeld und schoss einen Freistoß im vollen Lauf und verfolgt von einem Ordner besser auf das Tor, als anschließend der hochbezahlte Profi.

Im Abendspiel zwischen Arsenal und Crystal Palace (2:1) war dann Schiedsrichter Jonathan Moss dafür verantwortlich, dass er mit einer missglückten Verwendung des Freistoßsprays direkt ins Gesicht von Santi Cazorla traf.

Es kann so weitergehen in der Premier League. Für beste Samstags-Unterhaltung war jedenfalls gesorgt.

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus London

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