21.08.2014 19:55 Uhr

Hilflos in Helsinki! Rapid-Pleite bei HJK

Louis Schaub im Zweikampf mit Joel Perovuo
Louis Schaub im Zweikampf mit Joel Perovuo

Rapid hat das Playoff-Hinspiel der Europa League gegen HJK Helsinki am Donnerstagabend auswärts mit 1:2 verloren. Der österreichische Rekordmeister bot dabei nicht nur wegen der Niederlage eine erschreckend schwache Leistung und setzte den völlig verpatzten Saisonstart weiter fort. Nun folgen als nächste Spiele das Wiener Derby am Sonntag bei der Austria und das Rückspiel am kommenden Donnerstag gegen HJK im Ernst Happel-Stadion.

Nach einer torlosen ersten Spielhälfte ging Rapid vor 6.153 Zuschauern auf dem Kunstrasen des Sonera Stadions von Helsinki zwar durch einen sehenswerten Treffer von Louis Schaub in Führung (58.), aber der finnische Meister drehte durch Tore von Robin Lod (63.) und Mika Väyrynen (74.) die Partie.

Durch die knappe Niederlage mit dem Auswärtstreffer lebt zwar die Chance auf die insgesamt fünfte Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League weiter, aber dazu muss im Rückspiel eine klare Verbesserung her.

Leistung noch schlimmer als das Ergebnis

Rapid-Trainer Zoran Barisic hatte seine Mannschaft im Vergleich zur Bundesliga-Heimpleite gegen Altach am vergangenen Samstag an drei Positionen umgebaut. Anstelle des leicht angeschlagenen Florian Kainz rückte Stefan Schwab in die Mannschaft. Im defensiven Mittelfeld setzte Barisic diesmal auf Brian Behrendt, Thanos Petsos nahm auf der Bank Platz. Im Sturm begann der in der Bundesliga zuletzt gesperrte Robert Beric.

Auf dem stumpfen Kunstrasen war Rapid zu Beginn feldüberlegen. Torszenen fehlten in der Anfangsphase trotzdem fast gänzlich. Die Finnen wagten sich überhaupt erst nach 15 Minuten nach vorne, einen Schuss von Demba Savage aus spitzem Winkel lenkte Rapid-Torhüter Jan Novota zu einem Corner ab. Es folgte ein Fernschuss von Nikolai Alho, den Novota mit der Faust abwehrte.

Danach hatte HJK Helsinki seine Scheu abgelegt, und es entwickelte sich eine offene Partie - allerdings vorerst ohne nennenswerte Möglichkeiten. In der 29. Minute wurde Ex-Rapidler Markus Heikkinen erstmals vor dem grün-weißen Fansektor vorstellig, als er nach einem Eckball Goalie Novota foulte. Beim Aufwärmen hatten die rund 600 Rapid-Fans ein Transparent mit der finnischen Aufschrift "MARKUS HEIKKINEN - YKSI MEISTÄ" (auf deutsch: "Markus Heikkinen - Einer von uns") enthüllt.

Alarm herrschte im Strafraum der Hütteldorfer in der 36. Minute: Vor der Linie musste Thomas Schrammel für den bereits geschlagenen Novota vor Robin Lod klären. Die Vorarbeit kam vom athletisch starken Solostürmer Macoumba Kandji, der zwei Jahre bei den New York Red Bulls in der nordamerikanischen Major League Soccer unter Vertrag stand. Weiter zaghaft blieben die Bemühungen von Rapid: Ein Behrendt-Schuss nach Schaub-Solo flog weit über das Tor (33.) und Schwab scheiterte mit einem Schuss aufs kurze Eck an Torhüter Toni Doblas (45.).

Führung hält nur wenige Minuten

Auch nach dem Seitenwechsel tat sich der österreichische gegen den finnischen Rekordmeister schwer. Umso überraschender kam die Führung durch Schaub: Der 19-Jährige dribbelte sich links in den Strafraum und schickte den Ball mit dem linken Außenrist vorbei am verdutzten Doblas ins Tor. Es war das erste Schaub-Tor seit dem 28. September 2013, als er bei der 2:4-Niederlage gegen den WAC getroffen hatte.

Doch die Freude währte nur kurz, schon in der 63. Minute glich HJK durch einen herrlichen Distanzschuss von Lod aus. Rapid war bei dem Gegentor einen Mann weniger, da Verteidiger Christopher Dibon nach einem Foul von Kandji an der Seitenlinie behandelt werden musste. In der 64. Minute wurde er durch Maximilian Hofmann ersetzt.

Elf Minuten später kam es noch schlimmer. Ein abgefälschter Schuss von Mika Väyrynen brachte den finnischen Meister 2:1 in Führung (74.). Rapid versuchte gegen Ende zwar noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, Helsinkis Defensive ließ im Finish aber nichts mehr anbrennen. Auch eine gefährliche Hereingabe des kurz zuvor eingewechselten Kainz in der Überspielzeit fand keinen Abnehmer. So müssen die Hütteldorfer auf das Rückspiel in Wien hoffen.

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red

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