22.08.2014 14:24 Uhr

"Bundesligastadt": SCP startet ins Abenteuer

Die Spieler vom SC Paderborn freuen sich auf das Abenteuer Bundesliga
Die Spieler vom SC Paderborn freuen sich auf das Abenteuer Bundesliga

Vor dem Start in das große Abenteuer geht der SC Paderborn auf Nummer sicher. Damit sich Fans und Spitzenclubs in Ostwestfalen nicht verirren, hat die Stadt am kleinen Bahnhof ein großes Schild angebracht.

"Willkommen in der Bundesligastadt" steht in weißen Lettern auf blauem Grund. Zur Sicherheit wurden auch die mehr als 40 Ortsschilder aktualisiert. "Paderborn Bundesligastadt" ist dort zu lesen. Damit dürfte auch dem letzten Zweifler vor der Premiere gegen Mainz 05 am Sonntag klar sein, dass der SCP tatsächlich in Deutschlands Eliteklasse angekommen ist.

Es ist nicht leicht, in den Geschichtsbüchern ähnliche Ereignisse zu finden, die die 146 000-Einwohner-Stadt schon einmal in ähnliche Euphorie versetzt haben. "Ich glaube, nach der Übernachtung von Karl dem Großen und dem Papstbesuch ist dies der dritte Höhepunkt für Paderborn", hatte Vereinspräsident Wilfried Finke nach dem überraschenden Aufstieg gesagt.

Trainer André Breitenreiter und seine Mannschaft wollen dafür sorgen, dass die Begeisterung um den 53. Verein in der Bundesliga-Geschichte möglichst lange anhält. Sollte dem 40 Jahre alten Coach auch der Klassenverbleib gelingen, wäre Paderborn um einen weiteren Höhepunkt reicher.

Paderborn rechnet sich was aus

Im FSV Mainz kommt am Sonntag ein angeschlagener Gegner in die Benteler-Arena. "Mit einem Heimspiel zu starten, ist überragend", sagt Breitenreiter. Zwar dürfte die Stimmung in der nur 15 000 Zuschauer fassenden Arena die Gäste nicht in Ehrfurcht erstarren lassen, doch nach dem Scheitern im DFB-Pokal und in der Europa-League-Qualifikation stehen die Mainzer und ihr neuer Trainer Kasper Hjulmand unter Druck. Eine Auftaktniederlage beim "krassesten Außenseiter der Bundesliga-Geschichte" (Breitenreiter) würde den Fehlstart endgültig perfekt machen.

Unabhängig von den kommenden Ergebnissen wird Breitenreiter bei seinem Club so schnell nicht unter Druck geraten. Mit 15 Millionen Euro hat der Debütant, wenig überraschend, den geringsten Lizenzspieleretat der Liga. Schon in der 2. Liga hatte Paderborn mit sechs Millionen Euro nach eigener Einschätzung das zweitkleinste Budget.

Schlechteste Voraussetzungen = mehr Arbeit

Wie soll sich eine Mannschaft in der ersten Liga halten, die zudem noch nicht mal über ein Trainingszentrum verfügt? "Im Vergleich zur Konkurrenz haben wir die schlechtesten Voraussetzungen, also müssen wir mehr arbeiten als die anderen. Nur dann haben wir eine Chance", sagt der Coach.

Nach einer intensiven Vorbereitung ist der ehemalige Profi sicher, dass das Bundesliga-Abenteuer nach dieser Saison nicht beendet sein wird. Mit Spielern wie Moritz Stoppelkamp, Stefan Kutschke oder Marvin Ducksch hat Manager Michael Born den Kader vor allem in der Offensive verstärkt.

Ohnehin will Breitenreiter auch in der höchsten Spielklasse nicht von seiner Angriffstaktik abrücken: "Unser Ziel ist es, den offensiv ausgerichteten Fußball auch in der Bundesliga zu spielen und auf diesen Weg eine weitere Sensation mit dem Klassenerhalt zu erzielen." Dann könnten sie in der Stadt auch die Schilder abnehmen.

dpa

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