29.08.2014 11:50 Uhr

Party im Borussia-Park

Die Gladbacher feierten den dritthöchsten Sieg ihrer Europacup-Historie. Foto: Ina Fassbender
Die Gladbacher feierten den dritthöchsten Sieg ihrer Europacup-Historie. Foto: Ina Fassbender

Yann Sommer war völlig überwältigt. "Ich hatte eine Gänsehaut. Solch eine Stimmung habe ich selten erlebt", sagte der Torhüter von Borussia Mönchengladbach nach der ersten großen Europapokal-Party im Borussia-Park.

Mit dem dritthöchsten Sieg in der Europacupgeschichte hat der zweimalige UEFA-Cup-Sieger die internationalen Festspiele eingeläutet. Selbst der sonst auch nach Siegen oft noch kritische Trainer Lucien Favre ließ sich von der Stimmung und der tollen Tore-Show seines Teams anstecken. "Es war von der Bank sehr schön anzusehen wie die Mannschaft gespielt hat", sagte der Coach nach dem 7:0 (3:0) gegen den FK Sarajevo und den Einzug in die Gruppenphase der Europa League.

Millionen-Einnahmen für Mönchengladbach

Damit haben sich die Gladbacher nicht nur mindestens sechs weitere internationale Auftritte gesichert, sondern auch einen kräftigen Millionen-Zuschuss. Fünf Millionen Euro dürfte der Club wenigstens einnehmen. Bei dieser Euphorie der Fans kann man davon ausgehen, dass alle Heimspiele vor ähnlich voller und begeisternder Kulisse stattfinden wie am Donnerstagabend. "Wir sind stolz, dass wir das geschafft haben. Wir freuen uns auf die tollen Spiele", meinte Neuzugang Andre Hahn, der den Torreigen mit seinem dritten Führungstreffer im vierten Spiel eröffnete, ehe Granit Xhaka kurz darauf mit einem sehenswerten Distanzschuss das 2:0 erzielte.

Zum Torjäger der Woche ist aber Borussen-Stürmer Branimir Hrgota aufgestiegen: Zwei Tore im DFB-Pokal in Homburg, zwei beim 3:2-Hinspielerfolg in Sarajevo und nun ein Dreierpack (34./67./82.) - der Mann hat einen Lauf. "Das ist super für uns und die Fans. Aber wir müssen jetzt locker bleiben, dürfen ein bisschen feiern und dann ist das vorbei", sagte der in der Nähe von Sarajevo geborene Stürmer, der wegen des Ausfalls von Max Kruse ins Team gerückt war. Dessen Konkurrenz fürchtet der schwedische Auswahlspieler nicht. "Max ist ein super Spieler, aber ich bin auch gut", sagte Hrgota.

Talente überzeugen

Favre hatte nicht nur an Hrgota seine Freude, sondern auch an seinen Nachwuchsspielern. Am Ende standen in Mahmoud Dahoud (18 Jahre) und Thorgan Hazard (21) zwei talentierte Jungprofis auf dem Feld. Vor allem Hazard hat seinen Auftritt genutzt und gleich zwei Treffer erzielt. Dass er sich beim Foulelfmeter selbstbewusst den Ball schnappte und Mitspieler wieder wegschickte, gefiel seinem Trainer. "Das war klasse", meinte Favre. "Wir wissen, dass er das kann".

Großen Jubel löste auch die Rückkehr von Christoph Kramer in die Startelf aus. Als der Weltmeister nach 55 Minuten völlig erschöpft ausgewechselt wurde, erhoben sich viele Zuschauer von ihren Sitzen und feierten den Dauerläufer im Team. Nach drei Wochen Training hat der 23-Jährige allerdings noch konditionellen Rückstand. "Er war schon zur Halbzeit völlig platt und hat kaum Luft bekommen. Es war schwer für ihn", befand Favre.

dpa

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