01.09.2014 12:10 Uhr

Favre: "Wir haben noch viel, viel zu tun"

Gladbach-Trainer Lucien Favre sieht noch viel Arbeit vor sich
Gladbach-Trainer Lucien Favre sieht noch viel Arbeit vor sich

Borussia Mönchengladbach bleibt auch nach dem fünften Pflichtspiel ungeschlagen, aber Lucien Favre sieht einige Probleme. "Die Ergebnisse sind bis jetzt okay. Aber es wird enorm schwer bis Weihnachten", sagte der Trainer und zog eine erste Zwischenbilanz nach dem bisherigen Saisonverlauf mit dem zweiten Remis in der Bundesliga. "Es ist klar: Wir haben noch viel, viel zu tun."

Obwohl es in der Europa League und im DFB-Pokal bestens gelaufen ist, macht Gladbach die Dreifachbelastung schon jetzt zu schaffen. In der extrem taktisch geprägten Partie beim SC Freiburg gerieten die Rheinländer vor allem in der zweiten Halbzeit gehörig unter Druck. "Wir haben viel gelitten. Wir waren müde", räumte Favre ein.

Zwar hatte das 7:0-Torefestival im Europacup gegen den FK Sarajevo unter der Woche einem Spaziergang geglichen, aber beim 0:0 in Freiburg am Sonntag machten sich doch ein gewisser Kräfteverschleiß und fehlende mentale Frische bemerkbar.

Nächstes Mal mehr Wechsel

Selbstkritisch gestand Favre, dass er in der Startformation mehr Spieler als nur die beiden Außenverteidiger hätte ersetzen müssen. "Nächstes Mal sind mehr Wechsel möglich", deutete der Schweizer angesichts der anstehenden englischen Wochen ein Rotationssystem an. Am Donnerstag um 21:05 Uhr in der Europa League zu spielen und dann in der Bundesliga wieder am Sonntag sei nicht ideal, befand Favre. Umgehend versicherte er: "Wir sind aber froh, international zu spielen. Darum haben wir ein Jahr gekämpft." Zudem sei die Gruppenphase "machbar".

Aber vor allem im rein Fußballerischen sieht Favre noch großen Entwicklungsbedarf. Spielerisch konnten die Borussen kaum Akzente setzen. Weltmeister Christoph Kramer, Spielmacher Raffael und dem neuen Tor-Garanten Branimir Hrgota fehlten wie ihren Kollegen Kreativität, Tempo und Durchschlagskraft. "Frische, Bewegung und Überzeugung haben gefehlt", bemängelte Favre. "Wir müssen ein paar Sachen verbessern und in der Spieleröffnung Fortschritte machen."

"Ein Zusatzpunkt" in Freiburg

Tony Jantschke stimmte seinem Trainer zu. Der Innenverteidiger wies aber auch darauf hin, dass sich Gladbach in Freiburg stets schwer tue: "Wir haben hier die letzten fünf Jahre immer verloren. Deshalb ist das ein Zusatzpunkt." Zumal Jantschke den von SC-Stürmer Admir Mehmedi kläglich verschossenen Strafstoß (63. Minute) verschuldet hatte.

Für Favre war der Punkt angesichts der zuvor niederschmetternden Negativserie im Breisgau ebenfalls "nicht schlecht". Schließlich habe seine Mannschaft hier zuletzt "im April viel besser gespielt", aber 2:4 verloren. Der erste Teilerfolg seit seinem Arbeitsantritt in Gladbach im Februar 2011 tröstete den ambitionierten Coach etwas. Aber bei seinen hohen Ansprüchen ist Platz elf mit nur zwei Zählern aus den Spielen gegen Stuttgart und nun Freiburg zu wenig.

Mehr dazu:
>> Müde Nullnummer in Freiburg

dpa

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