02.09.2014 18:42 Uhr

Blatter hält an Russland 2018 fest

FIFA-Präsident Blatter (l) will nicht loslassen - die WM 2018 soll im Russland von Wladimir Putin stattfinden
FIFA-Präsident Blatter (l) will nicht loslassen - die WM 2018 soll im Russland von Wladimir Putin stattfinden

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat einen Entzug der WM-Austragung 2018 trotz der militärischen Intervention Russlands in der Ukraine abgelehnt.

"Wir stellen die WM in Russland nicht in Frage. Wir sind in einer Situation, in der wir den Organisatoren der WM 2018 und 2022 unser Vertrauen aussprechen. Wir warten derzeit noch den Bericht der Ethikkommission ab", sagte Blatter der Nachrichtenagentur dpa beim Camp Beckenbauer in Kitzbühel.

Auch ein Boykott sei keine Lösung. "Das hat noch nie etwas gebracht", betonte Blatter. Ähnlich hatte sich zuvor auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach geäußert. "Der Boykott von 1980 hat nichts gebracht. Er hat nur den Sportlern geschadet. Der Versuch, über den Sport auf politische Dinge Einfluss zu nehmen, ist gescheitert. Niemand von uns nimmt das Wort Boykott in den Mund und das wird auch nicht von der Politik erwartet", sagte Niersbach.

Angesichts der militärischen Intervention Russlands in der Ukraine waren zuletzt Forderungen laut geworden, die WM 2018 zu boykottieren oder das Turnier neu zu vergeben. IOC-Präsident Thomas Bach warnte, dass sich der Sport nicht verleiten lassen dürfe, den Boden der politischen Neutralität zu verlassen.

2022: Verlegung in den Winter wird weiter diskutiert

Bei den Diskussionen um eine mögliche Verlegung der Fußball-WM 2022 in die Wintermonate werde es keinen Alleingang der FIFA geben. "Wir machen keine Schnellschüsse. Die Konsultationen gehen weiter. Wir hören uns alle Bedenken an, dann sehen wir weiter", sagte Blatter weiter.

Am 8. September werde es laut Blatter zu einer großen Sitzung mit Vertretern der Spielergewerkschaft FIFPro, der europäischen Club-Vereinigung, der Kontinentalverbände und der Ligen kommen. "Dann werden wir darüber diskutieren, was die beste Lösung ist. Wenn man im Sommer nicht spielen kann, muss man im Winter spielen", ergänzte Blatter.

Christian Seifert hatte zuvor deutliche Worte an die FIFA gerichtet. "Wir wehren uns dagegen, dass erst eine Entscheidung getroffen wird und die nationalen Ligen dafür den Preis bezahlen müssen. Der Erste, der die Verantwortung dafür trägt, dass die WM möglichst wenig Kollateralschäden verursacht, ist der Weltverband FIFA", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga. Er verwies darauf, dass Spieler bei den Clubs und nicht bei der Nationalmannschaft angestellt seien.

dpa

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