16.09.2014 11:53 Uhr

Bender nach "schwerer Zeit" zurück

Es gibt ein Dutzend deutsche Spieler, die sich beinahe hätten Weltmeister nennen dürfen. Doch fast bei keinem war das Aus so bitter wie bei Lars Bender. Nun ist der Leverkusener zurück.

Über die "schwere Zeit" möchte Lars Bender nicht mehr sprechen. "Das habe ich schon ausreichend kommentiert", sagt er mit stoischem Gesichtsausdruck: "Ich schaue jetzt nur noch nach vorne." Wie schwer die letzten Monate für den 25-Jährigen waren, lässt sich aber schon an dieser Aussage erkennen.

Denn von dem guten Dutzend deutschen Fußball-Nationalspielern, das die WM knapp verpasste und sich somit leider nicht "Weltmeister" nennen darf, war kaum einer so nahe dran wie der Leverkusener Lars Bender. Sieben Spieler wurden nach und nach von Bundestrainer Joachim Löw aus dem erweiterten Aufgebot gestrichen, Ilkay Gündogan fehlte lange verletzt, Mario Gomez wegen der Folgen einer Verletzung, René Adler und Max Kruse aus Leistungsgründen. Sie alle konnten sich entweder lange darauf einstellen, in Brasilien zu fehlen - oder sich zumindest ein Stück weit selbst die Schuld geben.

Nur Reus' Traum platzte später

Aber Lars Bender wäre dabei gewesen, wenn er sich nicht im Trainingslager in Südtirol verletzt hätte. Später als der Benders platzte nur noch der WM-Traum von Marco Reus, der sich am Tag vor der Abreise verletzte. Und Bender hätte wohl sogar im Endspiel gespielt. Der Platz im defensiven Mittelfeld, den Christoph Kramer im Endeffekt einnahm, das war nämlich eigentlich seiner.

Nun - so kurios schließt sich manchmal der Kreis - waren die beiden Länderspiele im September, die Bender noch verpasste, die letzten Schritte zurück in die Mannschaft. "Die Länderspiel-Pause kam für mich wie gerufen", betont der gebürtige Rosenheimer, der Ende Mai eine "kombinierten Muskel-Sehnen-Verletzung im oberen Bizeps-Anteil des rechten Oberschenkels" erlitten hatte. In dieser Zeit absolvierte der Zwillingsbruder des Dortmunders Sven Bender einen 45-minütigen Test gegen den Zweitligisten FC St. Pauli, meldete sich fit für das Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen (3:3) und flog nach sehr ordentlichen 70 Minuten auch mit zum ersten Champions-League-Spiel bei AS Monaco.

Gesund und schmerzfrei

"Ich bin froh, dass ich gesund und schmerzfrei bin", sagt Bender: "Und es war klasse, endlich wieder am Ball zu sein und ein Pflichtspiel zu bestreiten." Die Euphorie war sogar stärker als die Schmerzen in den müden Knochen. "Nach dem Pauli-Spiel hatte ich schwerere Beine als nach dem gegen Bremen. Da war ich gar nicht so müde wie erwartet", sagt Bender, und nun huscht sogar ein Lächeln über sein Gesicht: "Es war einfach ein geiler Fußballabend, da steckt man so eine Belastung ganz anders weg."

Er schaut eben wirklich nur noch nach vorne, der "Fast-Weltmeister" Bender. Im Verein blüht er derzeit wieder richtig auf - und in knapp zwei Jahren steht ja auch wieder ein großes Turnier der Nationalmannschaft auf dem Programm.

Mehr dazu:
>> AS Monaco: Untergang mit Ansage

sid

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