16.09.2014 12:47 Uhr

EM 2020: Wohl keine "Kampfabstimmung"

Der deutsche Rückzug aus dem Wettbieten um das Finalpaket der historischen EURO 2020 zugunsten der EM-Ausrichtung vier Jahre später wird immer wahrscheinlicher.

Auf eine "Kampfabstimmung" am Freitag in Genf gegen den einzigen Mitbewerber England könnte der DFB mit München "im Sinne der Einvernehmlichkeit" verzichten, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Dienstag auf der Internetseite des Verbandes.

"Zum englischen Fußball-Verband FA pflegen wir seit vielen Jahren hervorragende Beziehungen - und natürlich wäre auch Wembley ein erstklassiges Stadion für die Finalserie 2020", sagte Niersbach: "Am Freitag geht es im UEFA-Exekutivkomitee ausschließlich um die EURO 2020, nicht um weitere Themen oder gar unsere Bewerbung für 2024. Es könnte jedoch im Sinne der Einvernehmlichkeit eine Option sein, eine Kampfabstimmung über die Finalserie zwischen London und München im Exekutivkomitee zu vermeiden." Die EURO 2024 wird erst 2017 vergeben.

DFB-Bewerbung mit München

Die EM-Endrunde 2020 wird in sechs Jahren in 13 europäischen Städten ausgetragen, um den 60. Geburtstag der EM-Turniere zu feiern. Der DFB bewirbt sich mit der Allianz Arena von Bayern München in jedem Fall um eines der zwölf Standardpakete bestehend aus drei Gruppenspielen und einer Partie der K.o.-Runde. Bei der feierlichen Zeremonie im Genfer Espace Hippomène wird vom Exekutivkomitee der UEFA ab 9:00 Uhr zunächst der Finalpaket-Standort gewählt.

Ein möglicher Deal mit dem englischen Verband steht seit längerer Zeit im Raum. Teil der Absprache ist angeblich, dass sich England nicht um die EURO 2024 bemüht und eine deutsche Bewerbung sogar unterstützt. Der DFB hatte bereits mehrfach bekräftigt, zum zweiten Mal nach 1988 das europäische Turnier auszurichten. WM-Endrunden in Deutschland fanden 1974 und 2006 statt.

Großes Ziel: EM 2024

"Ich kann nur bestätigen, dass es unser großes Ziel ist, die gesamte EURO 2024 in Deutschland auszutragen", sagte Niersbach. Einen möglichen Interessenkonflikt aufgrund einer deutschen Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele im gleichen Jahr schloss er aus. "Diese Bewerbung (des Deutschen Olympischen Sportbundes, d. Red.) hat unsere große Sympathie", sagte Niersbach: "Es gibt keinen Wettbewerb und keine Konkurrenten."

Der DFB habe "zuletzt intensive Gespräche mit der Spitze des DOSB geführt", sagte Niersbach: "Zunächst muss innerhalb des DOSB eine Entscheidung herbeigeführt werden, ob und mit welcher Stadt es eine Olympiabewerbung Deutschlands geben wird. In jedem Fall hätte eine solche Bewerbung die Sympathie und Unterstützung des deutschen Fußballs."

Für die Sommerspiel 2024 hatten innerhalb Deutschlands Hamburg und Berlin ihren Hut in den Ring geworfen, nach einer Entscheidung des DOSB für oder gegen eine Bewerbung 2024 oder 2028 wird auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Jahr 2017 eine Wahl treffen. 

Mehr dazu:
>> Gute Noten für Münchner EM-Bewerbung

sid

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