30.09.2014 19:51 Uhr

Pflicht erfüllt: Bayern gewinnt Geisterspiel

Die Bayern gewinnen auch ihr zweites Gruppenspiel, doch der Sieg in Moskau fiel knapp aus
Die Bayern gewinnen auch ihr zweites Gruppenspiel, doch der Sieg in Moskau fiel knapp aus

Der FC Bayern hat sich im skurrilen "Geisterspiel" von Moskau nicht erschrecken lassen und hält mit dem 100. Sieg in der Champions League den Kurs Richtung Achtelfinale. Weltmeister Thomas Müller sorgte mit seinem Elfmetertor (22. Minute) für den 1:0 (1:0)-Erfolg über CSKA und einen glücklichen Abschluss der lästigen Auswärtsaufgabe vor den leeren Rängen des Chimki-Stadions.

Mit sechs Punkten aus zwei Spielen hielten sich die Tor-Minimalisten von Coach Pep Guardiola in der Vorrundengruppe E bislang schadlos. Der Rekordmeister könnte im nächsten Match beim AS Rom am 21. Oktober womöglich schon für eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Einzug in die K.o.-Runde sorgen.

Keine Fans, keine Stimmung - aber auch keine böse Überraschung für die Bayern: Das Münchner Star-Ensemble spulte die Partie vor etwa 400 Journalisten, Vereinsoffiziellen, Sponsorengästen und Ordnern insgesamt seriös ab, auch wenn die Chancenverwertung mies war und die Abwehr bei einigen Moskauern Kontern bedenklich wackelte.

Spezielle Atmosphäre in Moskau

Seltsam war aber vor allem die Atmosphäre im 18.000 Zuschauer fassenden Chimki-Stadion: Die Rufe der Spieler hallten durch die Arena, von außerhalb waren die Schlachtrufe der ausgesperrten CSKA-Fans zu hören. Die VIPs drinnen stimmten bisweilen ein. Wegen rassistischen Verhaltens Moskauer Anhänger ließ die UEFA als Bestrafung das Gruppenspiel vor (fast) leeren Rängen ausgetragen.

Bayern-Trainer Pep Guardiola schickte auch in Moskau das Offensiv-Quartett mit Götze, Robben, Müller und Lewandowski aufs Feld - ein deutliches Signal. Und die Gäste übernahmen auch sofort das Kommando gegen den russischen Meister, der nach dem 1:5-Fehlstart in Rom defensiv agierte und auf Konter setzte.

Götze holt Elfmeter heraus

Götze verzog die erste Schusschance (9.), Robben, im kühlen Moskau gewärmt von Handschuhen, prüfte CSKA-Torwart Igor Akinfejew mit einem scharfen Flachschuss (11.). Schließlich war einmal mehr der formstarke Götze der Wegbereiter, als er nach Zuspiel von Robert Lewandowski im Strafraum von Mario Fernandes gefoult wurde. Müller verwandelte seinen dritten von insgesamt vier Elfmetern in der Champions League ganz sicher.

Umbauten hatte Guardiola drei Tage nach dem 2:0 in Köln allein in der Abwehr vorgenommen. Weltmeister Jérome Boateng, der das 1:0-Siegtor im Auftaktspiel gegen Manchester City erzielt hatte, nahm wegen Adduktorenproblemen ebenso wie Rafinha auf der Bank Platz. Dante und Neuzugang Mehdi Benatia nahmen ihre Plätze ein und waren zunächst wenig gefordert. Moskaus angeschlagener Torjäger Seydou Doumbia schaute bis zur 65. Minute von draußen zu.

Moskau kontert gefährlich

Nach dem Münchner 1:0 konterte CSKA gefährlicher. Roman Eremenko verfehlte das Tor aus der Drehung knapp (25.). Ahmed Musa entwischte dem langsamen Benatia - Manuel Neuer musste retten (37.). Und Eremenko schlenzte den Ball ans Lattenkreuz (41.). Auch vorne fehlte den Bayern plötzlich die Zielstrebigkeit; eine klasse Konterchance vertändelten Robben, Lewandowski und Götze einträchtig zu unentschlossen im gegnerischen Strafraum (45.).

Der Bayern-Abwehr fehlte ohne den zuletzt so starken Boateng auch nach dem Seitenwechsel die Stabilität. Benatia und Dante konnten flankiert von Philipp Lahm und David Alaba das Zentrum gegen die konternden CSKA-Angreifer nicht beruhigend schließen. Die Bayern diktierten das Spiel mit viel Ballbesitz, aber ohne die finale Aktion. Torschütze Müller (84.) und der eingewechselte Xherdan Shaqiri (86.) vergaben die letzten Chancen.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Gruppe E

dpa

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