22.10.2014 14:57 Uhr

Krammer: "Tragen gerne Länderspiele aus"

Es ist ein seltsamer Anblick. Dreißig Meter Luftlinie trennen das Modell des neuen Allianz Stadions und die Ruine des alten, halb abgerissenen St. Hanappis. Rapid-Präsident Michael Krammer steht zwischen den beiden Generationen, mit weltfussball wechselte er ein paar Worte über Emotionen, Bauverhandlungen und das Allianz Stadion als Spielort der Nationalmannschaft.

Was ist das für ein Gefühl, wenn Sie neben dem Modell des neuen Stadions stehen?
Ein gutes. Das wirklich gute Gefühl war aber da, als die Bauverhandlung ohne Einspruch über die Bühne gegangen ist. Da haben wir gewusst, jetzt können wir es angehen.

Direkt neben uns ist das halb abgerissene Hanappi-Stadion. Blutet Ihnen bei dem Anblick das Herz?
Mit dem Hanappi Stadion habe ich bei der Abrissparty abgeschlossen. Jetzt ist es nur eine Baustelle. Da freu ich mich auf das, was kommt. Wir spielen ohnehin nicht mehr hier, wir spielen im Prater. Da müssen wir schauen, dass wir Hütteldorf so schnell wie möglich wieder bespielbar machen.

Sind sie nicht auch erschrocken, wie Sie das Hanappi beim Abriss gesehen haben?
Ja natürlich. Jetzt bin ich schon erfreut, weil so viel weiter geht. Der Plan ist, dass der Abbruch im Jänner komplett fertig ist. Parallel dazu soll aber auch schon in den Bereichen, in denen bereits alles weg ist, das Fundament hergerichtet werden. Ab Jänner geht’s nur mehr bergauf.

Wie hat Rapid jene die Leute, die eigentlich dagegen waren, bei der Bauverhandlung schlussendlich überzeugen können?
Wir hatten schon sehr viele Informationsveranstaltungen. Es waren Baufirmen, der Verkehrsgutachter, Bauleiter und unsere Verantwortlichen da. Alle Pläne und Unterlagen gab es zum anschauen. Die letzte Veranstaltung war mit jenen Anrainern, die dann zur Bauverhandlung eingeladen wurden. Das war ein guter Abend, da hatte ich schon ein gutes Gefühl. Wir haben sehr viel und offen kommuniziert. Es gibt noch immer ein paar Leute aus dem Gemeindebau, die das kritisch sehen. Mit denen werden wir uns auch weiterhin auseinandersetzen.

Der ÖFB möchte ja bekanntlich auch ein neues Stadion haben. Kann sich der SK Rapid vorstellen, Länderspiele im Allianz Stadion auszurichten?
Naja, sicher. Bei der aktuellen Begeisterung glaube ich aber, dass das Happel Stadion bei Bewerbsspielen das Stadion Nummer eins ist. Wenn es Freundschaftsspiele mit einem geringeren Zuschaueranspruch gibt, dann kann man da sicher auch Länderspiele machen, keine Frage.

Haben Sie diesbezüglich mit dem ÖFB-Präsidenten Leo Windtner gesprochen?
Natürlich. Ziemlich bald nachdem ich Präsident wurde, habe ich ihn in Oberösterreich besucht. Wir hatten dabei einen tollen Austausch, er hat das Projekt immer unterstützt. Es ist wichtig, eine moderne Infrastruktur zu haben. Auch als Ausweichquartier für die Nationalmannschaft. Wenn der Boom um die Nationalmannschaft so weiter geht, dann wird auch sicher ein neues Zentralstadion, wenn man es so nennen will, ein ernsthaftes Thema werden.

Prinzipiell wäre der SK Rapid also bereit?
Es wird das modernste Stadion in Österreich. Natürlich tragen wir da dann gerne Länderspiele aus.

Hat es jemals Überlegungen gegeben, Rapid und ÖFB in einem gemeinsamen Stadion unterzubringen?
Nein. Also, seitdem ich Präsident bin nicht. Das hat man meiner Meinung nach anlässlich der EURO versäumt.

Mehr dazu:
>> Rapid präsentiert Stadionmodell

Johannes Sturm

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