30.10.2014 12:52 Uhr

"Richtig geil" - Rapid entdeckt Liebe zum Cup

Trotz der wiederentdeckten Geilheit auf den Cup, hielt sich das Zuschauerinteresse in Grenzen
Trotz der wiederentdeckten Geilheit auf den Cup, hielt sich das Zuschauerinteresse in Grenzen

Sturm Graz ist für Rapid im ÖFB-Cup weiter ein Lieblingsgegner. Die Hütteldorfer gewannen am Mittwoch im Achtelfinale in Wien knapp mit 1:0 und damit auch das fünfte Duell mit den Grazern nach 1962 (Achtelfinale), 1971 (Achtelfinale), 1983 (Semifinale) und 2001 (Viertelfinale). Die Steirer kassierten den zweiten Dämpfer gegen die Wiener in Folge, nach dem 1:3 in der Liga in Graz am Samstag.

"Wir sind so richtig geil auf den Cup, weil wir schon so lange keinen Titel, vor allem im Cup, geholt haben", sprach Rapids Innenverteidiger Mario Sonnleitner an, wohin die Reise heuer gehen soll. Auf den ersten Triumph seit 1995 fehlen dem 14-fachen Cupsieger aber noch drei Siege. "Wir sind durstig nach diesen Spielen, versuchen sie konzentriert anzugehen und zu gewinnen", fügte Sonnleitner hinzu. Sein Trainer hält nichts davon, jetzt schon über einen möglichen Titelgewinn zu sprechen. "Wir werden immer bescheiden bleiben, nicht 'goschert' sein", betonte Zoran Barisic.

Die Wiener konnten sich aufgrund der schnellen Führung durch Stefan Schwab (5.) damit begnügen vor allem das Ergebnis zu verwalten. Da die nach der Pause spielbestimmenden Grazer kaum Mittel fanden, die Rapid-Defensive zu überwinden, fehlten abgesehen von der Anfangsphase die großen Höhepunkte. "Im Cup zählt nur das Weiterkommen. Der Druck war für uns größer als für Sturm, wir sind glücklich, dass wir weitergekommen sind", sagte Barisic, der in den nächsten Wochen auf Stefan Schwab verzichten muss. Der Mittelfeldmotor zog sich einen doppelten Bänderriss zu.
>> Bänderriss stoppt Rapid-Motor Schwab

Problemzone Strafraum bei Sturm

Die Gäste präsentierten sich ähnlich wie im Heimspiel am Wochenende. "Wir hatten gute Ballstafetten, waren ballsicher, haben aber ab dem Strafraum die falschen Entscheidungen getroffen", analysierte Sturm-Trainer Franco Foda. Seine Offensivspieler nahm er für die anstehenden Spiele in die Pflicht. "Sie brauchen mehr Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft, müssen dorthin gehen, wo es wehtut und mehr 1:1-Situationen heraufbeschwören", sagte der Deutsche.

Für seine Truppe geht die "Wien-Woche" weiter, am Samstag ist sie in der 14. Liga-Runde bei der punktgleichen Austria zu Gast. "Wir müssen torgefährlicher werden und nicht nur versuchen gut zu spielen, sondern auch zu gewinnen", weiß Foda.

Kainz über Sturm-Fans: "Einiges nicht in Ordnung"

Die mitgereisten Fans der Grazer, die mit einem Böllerwurf in der Schlussphase negativ auffielen, verzichteten im Gegensatz zum Samstagsspiel auf Schmährufe gegen die Ex-Grazer Robert Beric und Florian Kainz. Für das Duo war es vor allem auch in Anbetracht der Vorfälle in Graz ein besonderer Sieg-Doppelpack. "Die Siege bedeuten mir sehr viel. In der Bundesliga war es wichtig, weil Sturm drei Punkte hinter uns war und jetzt im Cup sowieso", jubelte Kainz.

Die Vorfälle in der UPC-Arena hat er noch nicht vergessen. "Im Spiel selber fokussiert man sich auf das Wesentliche. Danach kriegt man aber natürlich schon was mit, da war am Samstag einiges nicht in Ordnung", erklärte Kainz. Er hätte sich eine persönliche Entschuldigung vonseiten der Grazer gewünscht. Auf der offiziellen Pressekonferenz am Dienstag hatten sie die Vorfälle bedauert.

Die Rapid-Partie war die klar bestbesuchte Cup-Achtelfinal-Partie, der Besuch von 7.800 Fans war trotzdem ziemlich enttäuschend. "Im Cup hat man auf kurzem Weg die Chance auf den Europacup und einen Titel. Ich finde, dass das mehr gewürdigt werden muss. In Deutschland sind die Stadien immer ausverkauft, ich verstehe nicht, warum das in Österreich nicht so ist", ist Sonnleitner ratlos.
>> Rapid gewinnt Cupschlager gegen Sturm

Salzburg lange ohne "wirkliches Mittel"

Überstunden musste Salzburg vor nur rund 2.000 Zuschauern am Tivoli beim schwächelnden Erste-Liga-Club Wacker Innsbruck machen. Kevin Kampl (97.) und Debütant Ante Roguljic (108.) machten den 2:1-Sieg nach Verlängerung perfekt. "Wir haben im Spiel nach vorne zu wenig Druck aufgebaut und lange kein wirkliches Mittel gefunden. Aber in der Verlängerung haben wir dann gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollten", analysierte Salzburg-Trainer Adi Hütter. "Alles was zählt ist, dass wir eine Runde weitergekommen sind", fügte Kampl hinzu. Negativ für die Salzburger ist, dass die Verletztenliste durch den Ausfall von Valentino Lazaro noch größer wurde.
>> Salzburg gegen Wacker mit Mühe weiter

Altach (5:3 i.E. gegen Mattersburg) und Grödig (1:0 in St. Pölten) wurden ihrer Favoritenrolle im Duell mit Erste-Liga-Clubs gerecht. Kapfenberg schaltete den LASK mit 5:3 aus. Bereits am Dienstag waren die Austria, der WAC sowie der FAC ins Viertelfinale eingezogen, das am Sonntag ausgelost wird. Spieltermine sind 7./8. April 2015.
>> Altach besiegt Mattersburg im Elferschießen
>> Torreiches Cupduell in Kapfenberg

Mehr dazu:
>> Ergebnisse ÖFB-Cup Achtelfinale

apa

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