24.11.2014 12:16 Uhr

Mous Blues spielen in eigener Liga

José Mourinho kann auf der Insel keiner das Wasser reichen
José Mourinho kann auf der Insel keiner das Wasser reichen

José Mourinho kann sich selbst gar nicht daran erinnern, wann er einmal mit einer Mannschaft so gut in die Meisterschaft gestartet ist, wie heuer mit Chelsea. Dafür hat Mou ein offenes Ohr für Kommentare aus Spanien und fragt nach, ob Sergio Ramos schon Doktor ist und bedauert, dass Vicente del Bosque seinem Arzt nicht vertraut.

Zwölf Spiele, zehn Siege, zwei Remis - 32 Punkte. Acht Zähler Vorsprung auf Manchester City, dreizehn auf Manchester United - die vermeintlichen Titelkonkurrenten. Als Chelsea-Manager José Mourinho nach dem 2:0-Heimsieg gegen West Bromwich gefragt wurde, ob er schon einmal so dominant in eine Saison gestartet sei, zuckte er mit den Schultern: "Vielleicht bei Real Madrid?"

Als er mit den "Königlichen" 2011/2012 in der Primera División 100 Punkte einfuhr, stand er nach 12 Spieltagen einen Hauch schlechter da. Lediglich mit dem FC Porto startete Mourinho einmal (2003/2004) genauso stark. Da holte Mou am Ende mit acht Punkten Vorsprung auf Benfica den Titel und gewann mit den Drachen auch noch die Champions League - was ihm sein erstes Engagement an der Stamford Bridge einbrachte.

Cesc Fàbregas monierte nach dem Erfolg gegen die Baggies: "Vielleicht hätten wir unseren Gegnern eine noch klarere Nachricht schicken sollen." Der Sieg sei aufgrund der Dominanz viel zu niedrig ausgefallen. Nach nicht einmal einer halben Stunde - nach Treffern von Costa (11.), Hazard (25.) und dem Ausschluss von Yacob (29.) - war alles schon in trockenen Tüchern.

Ein Mal entschuldigen, zwei Mal austeilen

Für die Atmosphäre war die nie aufkeimende Spannung weniger prickelnd. Zuletzt hatte Mourinho ja über die Unterstützung der Fans gemeckert. "Wenn ich an mein erstes Mal denke", so der Portugiese, "wird das hier immer schlimmer. Hier zu spielen ist wie in einem leeren Stadion zu spielen."Für diesen Spruch entschuldigte er sich nach dem Spiel gegen West Brom: "Heute war das schon viel besser. Ich will darüber aber nicht mehr reden, weder im Guten noch im Bösen. Die bezahlen mich hier dafür Spiele zu gewinnen und die Mannschaft zu trainieren."

Dafür gab's einen Seitenhieb für seinen ehemaligen Real-Schützling Sergio Ramos, der sich gewundert hatte, dass Diego Costa nicht für Spanien auflaufen kann, aber fit genug für Chelsea ist. "Ich weiß, dass Sergio Ramos ein fantastischer Fußballer ist, aber er ist kein Doktor. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass er in den letzten Jahren einen Masters-Abschluss in Medizin gemacht hat", so Mourinho. Spaniens Teamchef Vicente Del Bosque kam dann auch gleich zum Handkuss. "Mein Arzt und der vom spanischen Team hatten die Scans. Und wenn Vicente del Bosque seinem Arzt nicht vertraut, dann ist das sein Problem und nicht meines." Vincent Kompany habe jetzt auch für Manchester City spielen können und davor nicht für Belgien.

In jedem Fall sind die Neuerwerbungen Fàbregas (mit zehn Assists) und Diego Costa (mit elf Toren) zwei Hauptgründe dafür, dass es bei Chelsea wieder so gut läuft. Mourinho hat also zumindest vergangenen Sommer am Transfermarkt alles richtig gemacht.

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ts

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