27.01.2015 12:20 Uhr

"Wackelkandidat" VfB soll ins obere Drittel

VfB-Präsident Bernd Wahler will den Verein in die obere Tabellenhälfte führen. Foto: Sebastian Kahnert
VfB-Präsident Bernd Wahler will den Verein in die obere Tabellenhälfte führen. Foto: Sebastian Kahnert

Der VfB Stuttgart geht mit großen Plänen in das neue Jahr. "Ich will den VfB nicht als Wackelkandidaten, sondern als Erfolgskandidaten", gab Vereinspräsident Bernd Wahler beim traditionellen Neujahrsempfang des Bundesligisten vor etwa 1000 Gästen als Ziel aus.

"Der VfB gehört ins obere Tabellendrittel", schürte Wahler die Hoffnung. Aber Wunsch und Wirklichkeit klaffen bei den Schwaben seit langem extrem auseinander.

Vor dem Rückrundenstart am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach zählt der Tabellen-15. zu den Abstiegskandidaten. Seit einiger Zeit nichts Neues für den fünfmaligen deutschen Meister: Im Vorjahr glückte mit dem kurzfristig für Jung-Coach Thomas Schneider geholten Huub Stevens ganz knapp der Klassenerhalt. Und auch in dieser Saison soll es der nach dem unglücklichen Comeback des einstigen Meistermachers Armin Veh erneut als Retter verpflichtete niederländische Routinier wieder richten.

Es wird schwer

Stevens warnte wiederholt, dass seine zweite Mission "noch schwieriger" als die erste sei. Auch den VfB-Verantwortlichen ist bewusst, wie viel auf dem Spiel steht. "Wir wissen, dass wir eine ganz, ganz harte Rückrunde vor uns haben", stimmte der neue Sportvorstand Robin Dutt den "roten" Anhang am Montagabend im Business Center der Mercedes-Benz Arena auf weiterhin schwere Zeiten ein. "Wir legen den Fokus auf den Klassenerhalt."

Wahler strich ebenfalls heraus, dass der Kampf um den Klassenerhalt "absolute Priorität" habe: "Wir müssen raus aus dem Keller. Aber das allein genügt nicht." Der nur noch in den unteren Tabellenregionen herumdümpelnde Traditionsclub strebt nach oben. Dies sei ein "langer Weg", räumte Wahler indes realistisch ein. Aber mittelfristig wollen die Stuttgarter - wie einst selbstverständlich - wieder regelmäßig in Champions League und Europa League mitmischen.

Mit dem sportlichen Abschneiden des zurückliegenden Jahres könne der VfB "ganz und gar nicht zufrieden" sein, bilanzierte Wahler. Aber er sei "fest davon überzeugt, dass 2015 ein besseres, ja ein gutes Jahr" für den Verein werde. Mit einer einschneidenden Umstrukturierung der Führungsetage und der Beförderung von Stefan Heim und Jochen Röttgermann in den vierköpfigen Vorstand mit Wirkung vom 1. Juli glaubt der Präsident, personell und strukturell die "Weichen gestellt" zu haben.

Haben die richtige Strategie

Heim, aktuell Geschäftsführer verschiedenster VfB-Unternehmen, löst den langjährigen Finanzvorstand Ulrich Ruf ab. Röttgermann, bisher Geschäftsführer Marketing, ist künftig für das neue Ressort Marketing und Vertrieb zuständig. Der VfB verfüge über "die richtige Zukunftsstrategie", versicherte Wahler. 2015 müsse "das Jahr werden, in dem uns der Aufbruch zu neuen Ufern geling". Es gelte das Motto "Taten statt Worte".

Abgesehen von den großen Wechseln im Vorstand konnte der Club auch eine Personalie im Profibereich verkünden: Talent Timo Baumgartl verlängerte seinen Vertrag bis Sommer 2018. Der 18 Jahre alte Innenverteidiger schaffte in der Hinrunde den Sprung nach oben. Baumgartl kam bislang auf sieben Bundesligaeinsätze und genießt schon den Status eines Stammspielers.

Jetzt müssen nur noch Taten auf dem Platz folgen: Am Besten gleich gegen den Tabellenvierten Mönchengladbach. Beim 1:1 zum Saisonauftakt hatte der VfB erst kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert. Erneut ein Punkt gegen den Champions-League-Kandidaten wäre ein Anfang.

dpa

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