02.03.2015 12:43 Uhr

Back in business: Liverpool bläst zur Attacke

Emre Can hat in Liverpool seinen Platz gefunden
Emre Can hat in Liverpool seinen Platz gefunden

Auf einen miserablen Start in die Saison folgte eine furiose Aufholjagd des Liverpool FC. Nach dem Erfolg gegen Manchester City beleuchtet weltfussball die Gründe für den neuerlichen Aufschwung der Reds.

Dabei rangierten die Reds nach einer bitteren 3:0-Niederlage gegen ManUnited im Dezember, nur fünf Tage nach dem Ausscheiden aus der Königsklasse, bereits zehn Zähler hinter den Red Devils im Mittelfeld der Tabelle. Wenige Monate und einige Änderungen später sitzt der LFC United wieder im Nacken.

1. Taktische Neuordnung

Die Reds starteten mit einer Viererkette in die Saison, nach sieben Niederlagen in den ersten 16 Partien wagte Rodgers jedoch das Experiment Dreierkette. Mit Erfolg! Unterstützt von einem Vierermittelfeld, stabilisierte sich die Defensive nach und nach und fing sich lediglich acht Tore in den letzten zehn Partien. Das Übergewicht im Zentrum ermöglicht Liverpool zudem, das Leder besser laufen zu lassen und so Freiräume für die torgefährlichen Raheem Sterling oder Philippe Coutinho zu schaffen. "Wir haben bessere Ballkontrolle und halten den Ball länger in der gegnerischen Hälfte, was bedeutet, dass wir weniger verteidigen müssen", kommentierte Rodgers die Umstellung.

2. Yes he Can

Für 13 Millionen Euro wechselte Emre Can vor der Saison von Leverkusen auf die Insel, wo der deutsche U21-Nationalspieler anfangs mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Seitdem ihn LFC-Coach Brendan Rodgers allerdings aus dem zentralen Mittelfeld auf die linke Seite der neuformierten Dreierkette zog, blüht der 21-Jährige regelrecht auf.

3. Mignolets Selbstbewusstsein ist zurück

Nach dem schwachen Saisonstart war in Keeper Simon Mignolet schnell ein Schuldiger gefunden. Der Belgier musste seinen Platz zwischen den Pfosten letztendlich zu Gunsten des Australiers Brad Jones räumen, fand sich zwei Partien später aber im LFC-Gehäuse wieder, als sich Jones in der Anfangsphase gegen Burnley verletzte. Unter welchen Umständen auch immer, Mignolets Rückkehr fiel gewaltig aus. Mit guten Paraden sicherte der Schlussmann den Reds erstmals seit 1985 wieder fünf Auswärtsspiele ohne Gegentreffer.

4. Integration der Neuzugänge

Mit der gewaltigen Überzeugungskraft von etwa 75 Millionen Euro eiste der FC Barcelona Luis Suárez im Sommer aus Liverpool los. Geld, das die Reds umgehend wieder in den Kader steckten. Den teuren und hoffnungsvollen Neuzugängen Adam Lallana, Dejan Lovren, Lazar Markovic, Emre Can, Divock Origi, Alberto Moreno oder Mario Balotelli gelang es zu Beginn der Spielzeit jedoch nicht, ihren Platz im Konstrukt Liverpool FC zu finden. Eine Situation, die sich inzwischen eindeutig verändert hat: Can hat den Sprung in die Stammformation geschafft, Lallana, Markovic sowie Moreno finden sich zusehends besser zurecht und lassen ihr unbestrittenes Können von Spiel zu Spiel häufiger aufblitzen und Balotelli hat endlich mit dem begonnen, wofür er geholt wurde – Tore schießen. Zudem zauberte Rodgers mit dem 19-jährigen Jordan Ibe ein Kaninchen aus dem Hut, das das Spiel der Reds zu beleben weiß.

5. Das Ende der Gerrard-Frage

Liverpools problematische Situation zum Ende des letzten Jahres wurde von allen Seiten unmittelbar mit der Zukunftsfrage der Vereinsikone Steven Gerrard verknüpft. Der 34-jährige Liebling der Fans wollte seinen auslaufenden Vertrag zuerst verlängern. Er entschied sich dann jedoch, nach der Spielzeit in die US-Profiliga zu wechseln, da Rodgers betonte, er könne dem Routinier nicht länger einen Stammplatz garantieren. Eine Entscheidung, die auch bei den Mitspielern des Mittelfeldstrategen neue Kräfte freisetzte. Das neue Ziel lautet: Einbruch in die Phalanx der Top-Vier und Erreichen des FA-Cup-Finals, um Gerrard den triumphalen Abschied zu schenken, den er verdient - zumal das Pokal-Endspiel an dessen 35. Geburtstag steigt.

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wfb/afp

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