03.03.2015 11:16 Uhr

Lindenberger neuer ÖFB-Tormanncoach

Klaus Lindenberger feiert ein Comeback beim Nationalteam
Klaus Lindenberger feiert ein Comeback beim Nationalteam

Comeback von "Bubi": Klaus Lindenberger ist der neue Tormanncoach des Nationalteams und zugleich der Leiter der Tormanntrainer-Ausbildung. Dies gab der ÖFB am Dienstag bekannt. Der 57-jährige Oberösterreicher hat seinen Vertrag als Tormanntrainer bei Al Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgelöst und arbeitet ab sofort als hauptberuflich Angestellter beim Österreichischen Fußball-Bund.

Ex-Teamkeeper Lindenberger war bereits von 2006 bis 2008 Tormanntrainer des Nationalteams. Unter Teamchef Josef Hickersberger war der Linzer bei 27 Spielen dabei, unter Karel Brückner saß er sechs Mal auf der Trainerbank. "Es ist schön, hier beim ÖFB diese Aufgabe übernehmen zu können. Ich freue mich, dass das geklappt hat, ich habe sehr schnell meine Zelte in Abu Dhabi abgebrochen. Ich hatte mit Teamchef Koller ein sehr positives Gespräch und bin schon sehr auf den ersten Lehrgang des Nationalteams Ende März gespannt", wurde Lindenberger in der ÖFB-Aussendung zitiert.

Teamchef Marcel Koller ist froh, dass er einen "würdigen Nachfolger" für den zur Austria abgewanderten Franz Wohlfahrt gefunden hat. "Klaus und ich hatten gute Gespräche, und ich bin überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung dem gesamten Team und insbesondere den Torleuten sehr gut helfen kann", betonte der Schweizer.

Auch als Leiter der Tormanntrainer-Ausbildung im ÖFB tätig

Für ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner war auch die Nachwuchserfahrung von Lindenberger ein wichtiger Punkt, damit "wir beide Positionen - Tormanntrainer des Nationalteams und Leiter der Tormanntrainer-Ausbildung im ÖFB - in einer Person vereinen können. Klaus Lindenberger bringt alle Voraussetzungen und erforderliche Ausbildungen für diese Positionen mit und hat bereits beim Aufbau der ÖFB-Tormanntrainer-Ausbildung mitgearbeitet."

Lindenberger wird bereits beim nächsten Lehrgang des Nationalteams vom 22. bis 31. März im Trainerteam von Marcel Koller dabei sein. In dieser Zeit trifft die Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation am 27. März in Vaduz auf Liechtenstein und am 31. März in Wien auf WM-Teilnehmer Bosnien-Herzegowina.

Zur aktiven Zeit flogen nur wenige so schön wie "Bubi"

Klaus Lindenberger war in seiner aktiven Zeit beim LASK ein Garant für die damaligen Erfolge der Linzer. Am 17. August 1979 feierte er im Derby beim 3:1-Sieg gegen den SK VÖEST sein Bundesliga-Debüt. Obwohl es mit Friedl Koncilia bei der Austria und Herbert Feurer bei Rapid damals ganz starke Konkurrenz gab, schaffte der begnadete Keeper den Sprung in die Nationalmannschaft. Beim 2:1-Heimerfolg gegen die ČSSR am 28. April 1982 erhielt er erstmals im Team seine Chance.

Als dritter Keeper hinter Koncilia und Feurer fuhr der Oberösterreicher auch mit zur Weltmeisterschaft 1982 in Spanien. Dabei blieb er jedoch ohne Einsatz. Dafür hatte "Bubi", der für seine sehenswerten Flugeinlagen bekannt war, an der WM-Teilnahme 1990 in Italien als Stammtormann großen Anteil. Beim entscheidenden 3:0-Sieg gegen die DDR im Wiener Prater parierte er einen Elfmeter von Rico Steinmann.

Insgesamt kam er auf 41 Länderspiele. Seine größten Erfolge in seiner Vereinslaufbahn gelangen ihm nach dem Wechsel zum FC Tirol. Mit dem damaligen Innsbrucker Starensemble gewann Lindenberger 1989 das Double und 1990 erneut die Meisterschaft. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere beim FC Linz, Eintracht Wels und wieder beim LASK war er auch als Trainer tätig. Dabei blieb er jedoch bei "seinem" LASK glücklos.

Engagement in der Politik dauerte nur kurz

Dies galt zuvor auch für sein politisches Engagement. Als prominenter Fußballer und Ex-Nationaltorhüter wurde Lindenberger von der Linzer FPÖ als Spitzenkandidat für die Nationalratswahl 1994 aufgestellt. Er warf aber nach nur wenigen Tagen wegen "massiver Bedrohungen" wieder das Handtuch. Zuvor hatte es Vorwürfe gegeben, er habe zu Unrecht Arbeitslosengeld bezogen.

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red

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