Für schwache Nerven war dieser Fußball-Nachmittag nicht. Österreichs U19-Nationalteam drehte am Dienstag gegen Italien einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Erfolg und profitierte vom gleichzeitigen 1:1-Remis zwischen Schottland und Kroatien. Das Ticket für die EM in Griechenland (6. bis 19. Juli) ist somit gelöst.

Die Ausgangslage war aufgrund der Regelung mit den direkten Duellen kompliziert. Nur mit einem Sieg und bestenfalls einem Remis der Schotten war die ÖFB-Auswahl weiter. Aber alles der Reihe nach:

Im ersten Durchgang gab es vor 1.500 Zusehern in Wiener Neustadt Chancen auf beiden Seiten. Genutzt wurde allerdings keine. Im Parallelspiel brachte Josip Bašić die Kroaten in der 19. Minute in Führung. Österreich war in der Halbzeit-Live-Tabelle somit aufgrund der besseren Tordifferenz Gruppenerster vor Schottland und Kroatien.

Als die Italiener kurz nach Seitenwechsel durch einen Eckball-Treffer durch Elio Capradossi in Führung gingen (51.), verlor die Stadler-Elf den zwischenzeitlichen Platz an der Sonne. 180 Sekunden später eroberte diesen aber Marko Kvasina mit seinem Ausgleichstreffer zurück. 

ÖFB eilt von Erfolg zu Erfolg

Zumindest für elf Minuten. Denn da erzielte Oliver McBurnie in Lindabrunn den Ausgleich für Schottland. Die Briten waren nun auf Aufstiegskurs. Sascha Horvath gefiel das herzlich wenig, nach Pass von Michael Endlicher traf der kleingewachsene Mittelfeldmotor zum 2:1-Siegtreffer der Österreicher (80.). Einige bange Minuten mussten die Rot-Weiß-Roten noch überstehen, bei der hochkarätigen Ausgleichschance von Rolando Mandragora blieb nicht wenigen Zusehern das Herz stehen. 

Als in Wiener Neustadt nach dem Schlusspfiff auch das Ergebnis aus Lindabrunn bekannt wurde, brachen alle Dämme. "Ein ganz dickes Lob an die Mannschaft. Wir waren 1:0 hinten und haben das Match dann noch gedreht. Wir haben gefightet bis zum Schluss und eine einzigartige Moral bewiesen. Es war ein Krimi bis nach dem Schlusspfiff. Wir haben mit dieser Mannschaft die U17 EM und die U17 WM erreicht, und jetzt auch die U19 EM-Endrunde. Das ist ein Riesenerfolg für alle Beteiligten", jubelte Teamchef Hermann Stadler.

Die U19 reiht sich somit nahtlos in die letzten Erfolge des Österreichischen Fußball-Bundes ein. Die U17 qualifizierte sich ebenso für die EM, die U20 spielt bei der Weltmeisterschaft. "Die Endrunden-Teilnahme von drei Nachwuchs-Nationalteams in einem Jahr ist der größte Erfolg in der Geschichte der ÖFB Nachwuchsarbeit. Darauf können wir alle sehr stolz sein", freute sich ÖFB-Präsident Leo Wintner.

Zudem ist das Frauen-A-Nationalteam seit neun Spielen ungeschlagen, die U17- und U19-Mädels stehen in der Eliterunde. Und die Auswahl von Marcel Koller führt bekanntlich die EURO-Quali-Gruppe überlegen an.

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red