26.04.2015 11:34 Uhr

Abseitstor kostet Rapid wichtige Punkte

Benjamin Sulimani stand bei seinem Treffer klar im Abseits
Benjamin Sulimani stand bei seinem Treffer klar im Abseits

Sechs Runden vor Meisterschaftsende scheint der Bundesliga-Titel vergeben, hat doch RB Salzburg bereits acht Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Doch dahinter tobt der Kampf um Platz zwei, der ebenfalls zur Teilnahme an der Qualifikation der Champions League berechtigt. Und auch die Abstiegsfrage verspricht Hochspannung bis zum Schluss.

Die ersten beiden Salzburg-Verfolger Rapid (53 Punkte) und Sturm Graz (51) kamen am Samstagabend gegen ihre "Angstgegner" wieder einmal nicht über Unentschieden hinaus. Die Hütteldorfer mussten sich vor eigenem Publikum mit einem 1:1 und damit auch im vierten Saisonduell gegen Admira Wacker (in diesem Jahr immer noch sieglos) mit nur einem Punkt begnügen.

Für die Steirer schaute indes beim 4:4 in Wiener Neustadt zum dritten Mal en suite gegen das Schlusslicht lediglich ein Zähler heraus. Damit hatte Altach am Sonntag die Chance, sich mit einem Heimsieg über die Wiener Austria und dann 52 Punkten zwischen Rapid und Sturm auf Platz drei zu schieben.

Trotz großer Dominanz kein Rapid-Sieg

Rapid bestimmte das Match gegen Admira Wacker klar, wie 63 Prozent Ballbesitz beweisen. Torjubel gab es aber erst in der 70. Minute nach einer sehenswerten Aktion von Philipp Schobesberger. Ansonsten ließen die Grün-Weißen Chancen in Hülle und Fülle aus, scheiterten entweder am in absoluter Hochform agierenden Tormann Jörg Siebenhandl oder am eigenen Unvermögen bzw. zwei Mal an der Latte.

"Für den Aufwand, den wir betrieben haben, hat am Ende zu wenig rausgeschaut", lautete der treffende Kommentar von Rapid-Innenverteidiger Christopher Dibon, der nach seiner Leistenoperation im Jänner und insgesamt fünfeinhalbmonatiger Bundesliga-Pause ein fehlerloses Comeback gab. Sein sichtlich enttäuschter Trainer Zoran Barisic stimmte ihm zu: "Wir hatten genug Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden."

Daneben waren die Rapidler aber auch auf das Unparteiischen-Gespann um Schiedsrichter Robert Schörgenhofer nicht gut zu sprechen, da der Ausgleichstreffer der Gäste durch Benjamin Sulimani aus Abseitsposition erzielt wurde. "Innerlich will ich nicht sagen, wie es mir geht", übte sich Barisic in Zurückhaltung, als er auf diese Fehlentscheidung angesprochen wurde. "Soll ich sagen 'Danke Herr Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistent'? Wir suchen aber in erster Linie die Fehler immer bei uns und nicht beim Schiedsrichter."

Sogar Sulimani selbst hatte im ersten Moment nicht mit der Anerkennung seines Tors in der 80. Minute gerechnet. "Ich dachte, es war Abseits", gestand der 26-jährige Stürmer, der erst in der 73. Minute eingewechselt worden war. Da jedoch auch Admira Wacker erst in der Vorwoche beim 2:2 im Heimspiel gegen Altach durch einen Abseitstreffer um zwei Punkte gebracht worden war, sprach Sulimani von ausgleichender Gerechtigkeit.

Wiener Neustadt vergibt in der Nachspielzeit Sieg gegen Sturm

Während es für Admira Wacker ein gewonnener Punkt beim Rekordmeister war, trauerte der SC Wiener Neustadt nach 2:0- und 4:2-Führung zwei verlorenen Zählern nach. "Das Ergebnis heute tut mehr weh als das 0:6 zuletzt in Salzburg", betonte Trainer Helgi Kolvidsson, der mit der Vorstellung seines Teams vor der Pause "hochzufrieden" war. "Wir haben verdient 2:0 geführt. Das war eine Topleistung meiner Mannschaft", bemerkte der Isländer. "Aber am Ende hat die Cleverness gefehlt, dass wir den Sieg nach Hause bringen."

Sturm wachte nach einer laut Coach Franco Foda "unterirdischen" und "viel zu passiven" Leistung in der ersten Hälfte erst nach einer "lauten" Halbzeitpredigt auf. Die Grazer kamen sehr schnell zum 2:2-Ausgleich, gerieten dann allerdings wieder mit zwei Toren in Rückstand und sahen deshalb bis zum Anschlusstreffer in der 88. Minute wie der sichere Verlierer aus. Drei Minuten später durften die Grazer auch noch das Ausgleichstor von Roman Kienast und einen Punkt bejubeln.

"Wir müssen es schaffen, uns über 90 Minuten zu konzentrieren. Aber nach zwei K.o.-Schlägen zurückzukommen ist auch sensationell. Wir müssen das Positive mitnehmen und weiter Vollgas geben", meinte Sturms zweifacher Torschütze Donis Avdijaj nach dem turbulenten Match. Kienast wurde mit Blick auf das Schlüsselspiel am kommenden Sonntag zu Hause vor ausverkaufter Kulisse gegen Rapid noch deutlicher: "Wenn wir oben mitspielen wollen, müssen wir von der ersten Minute voll da sein."

Foda sprach dagegen indirekt die Patzer seiner durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Michael Madl und Martin Ehrenreich neu formierten Abwehrreihe an. "Der Angriff gewinnt Spiele, die Verteidigung gewinnt Meisterschaften", erklärte der Deutsche, lobte aber auch die Vorstellung des Gegners: "Wenn Wiener Neustadt immer so spielt, werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben." Und zum bevorstehenden Schlager in der erstmals seit 2011 mit 15.300 Zuschauern ausverkauften UPC-Arena sagte Foda: "Ich kann versprechen, dass wir nächste Woche gegen Rapid anders auftreten werden."

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apa

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