28.04.2015 13:34 Uhr

Cup-Finale daheim oder Rettung der Saison?

Ex-Wolfsberger David De Pauli muss seinen früheren Kollegen den geschichtsrächtigen Finaleinzug vermasseln, um Austrias Europacupchancen zu wahren
Ex-Wolfsberger David De Pauli muss seinen früheren Kollegen den geschichtsrächtigen Finaleinzug vermasseln, um Austrias Europacupchancen zu wahren

Der WAC und der 27-fache Rekordsieger Austria Wien ermitteln am Mittwochabend (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) in der Lavanttal-Arena in Wolfsberg den zweiten Finalisten im Österreichischen Cup. Während die Kärntner Gastgeber die historische Endspiel-Teilnahme daheim am 3. Juni in Klagenfurt anpeilen, möchte die Austria eine bisher katastrophale Saison mit aller Kraft im Pokal noch retten.

"Wir wollen ins Finale. In 90 oder 120 Minuten oder erst nach Elfmeterschießen - das ist mir alles 'wurscht', Hauptsache weiter", meinte WAC-Trainer Dietmar "Didi" Kühbauer, der auf ein volles Haus mit 7.300 Zuschauern hofft. "Ins Cup-Finale zu kommen wäre für den WAC und für die Spieler das Allerschönste, aber dazu bedarf es einer besonderen Leistung von jedem einzelnen", betonte Kühbauer, dass es für sein Team "kein Spaziergang" werde, auch wenn man die vier Meisterschaftsduelle mit der Austria mit drei Siegen und einem Remis sowie nur einem Gegentor klar für sich entschieden hat.

"Es bedarf derselben harten Arbeit wie zuvor, denn für die Austria ist das die letzte Chance. Die werden nicht hierherkommen und sich kampflos ergeben", stellte der 44-jährige Burgenländer klar, der 20 Jahre nach dem Cup-Sieg als Rapid-Spieler nun auch als Trainer den Sprung ins Finale schaffen kann. "Für uns ist es mit dem Finale in Klagenfurt eine super Konstellation, das i-Tüpfelchen, aber erst einmal müssen wir über die Austria drüberkommen."

Europacup: WAC kann sich doppelt absichern

Mit diesem bereits sechsten Heimsieg in Folge hätten die Wolfsberger - ein Sieg von Titelverteidiger Salzburg im ersten Halbfinale in Grödig vorausgesetzt - ihr Europacup-Ticket wohl sicher. Denn in der Liga haben sie als Fünfter sechs Runden vor Schluss bereits neun Punkte Vorsprung auf Ried und sogar elf auf die nur an siebenter Stelle liegende Austria. Und Platz fünf würde bei einem neuerlichen Cup-Sieg der "Bullen" für die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation bereits reichen.

Die Austria reiste am Sonntagabend direkt nach der 0:2-Niederlage in Altach nach Salzburg und dann am Montag weiter nach Bad Sankt Leonhard im Lavanttal, um sich dort optimal auf das Halbfinale vorzubereiten. Im Cup haben die Favoritner ihre bisherigen vier Spiele in dieser Saison allesamt zu null gewonnen (Torverhältnis 19:0), allerdings treffen sie nun erstmals auf einen Bundesligisten, während die Kärntner mit Ried, Wiener Neustadt und Rapid bereits drei erstklassige Konkurrenten ausgeschaltet haben.

Austria will wieder aus dem Schatten treten

"Wir wollen unbedingt ins Finale und werden hoch motiviert an die Aufgabe herangehen", versprach Austria-Trainer Andreas Ogris, der nach der schwachen Vorstellung in Altach auch als Psychologe gefragt war. "Wir haben das aufgearbeitet und wissen, dass wir es besser machen müssen. In Altach war es mehr Schatten als Licht, und das brachte zusätzliche Verunsicherung rein. Unsere Aufgabe ist es jetzt, den Spielern die Hand hinzuhalten und ihnen vom Boden aufzuhelfen, aufstehen müssen sie aber selber", erklärte der 50-jährige Wiener, der so wie Kühbauer auch Elfmeter trainieren ließ.

Zuversicht gab den Austrianern, die unter Ogris bisher nur einen Sieg - 2:0 im Cup-Viertelfinale in Kapfenberg - gefeiert haben, das bisher jüngste Match gegen den WAC, das vor eineinhalb Wochen in Wien 1:1 endete. "Da haben wir vieles richtig gemacht, und wir werden auch in Wolfsberg probieren, unser Spiel aufzuziehen", kündigte Ogris an, der als Spieler mit den Veilchen nicht nur fünfmal Meister, sondern auch dreimal Cupsieger war. "Wir werden den Fight in Wolfsberg annehmen. Ich bin überzeugt, dass meine Jungs alles in die Waagschale werfen werden."

Das haben sich auch die WAC-Spieler vorgenommen. "Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert sein und werden bis zum Umfallen kämpfen, um das Finale zu erreichen", sagte etwa Christopher Wernitznig, Torschütze im jüngsten Meisterschaftsspiel am Samstag beim 2:1-Sieg gegen Grödig. "Mit den Fans im Rücken ist im eigenen Stadion alles möglich. Wir freuen uns alle auf dieses Spiel, denn es kann ein echter Cup-Schlager werden."

Mehr dazu:
>> Nur Cup kann inferiore Austria retten 

apa

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