23.05.2015 18:04 Uhr

HSV rettet sich in die Relegation

Ivica Olic trifft im Schicksalsspiel gegen den FC Schalke zum 1:0
Ivica Olic trifft im Schicksalsspiel gegen den FC Schalke zum 1:0

Der Hamburger SV darf wie im Vorjahr auf den Verbleib in der Bundesliga hoffen. Die Hamburger besiegten im heimischen Stadion den FC Schalke 04 mit 2:0 und schafften den Sprung vom vorletzten Platz auf den Relegationsrang.

Ihr Gegner in den Spielen am 28. Mai und 1. Juni gegen den Dritten der 2. Liga wird am Sonntag ermittelt. Der HSV profitierte am letzten Saisonspieltag von den Niederlagen des SC Paderborn gegen den VfB Stuttgart und vom SC Freiburg bei Hannover 96.

Ivica Olic erzielte das Führungstor der Hamburger (69. Minute) und versetzte die mit 57.000 Zuschauern ausverkaufte Arena in einen Freudentempel. Lediglich die 5000 Schalker Fans, die höhnisch mit Taschentüchern gewunken und den zwischenzeitlichen Abstieg des HSV mit "Nie mehr 1. Liga"-Gesängen gefeiert hatten, kauerten bisweilen still auf ihren Plätzen. Neun Minuten nach dem 1:0 legte Innenverteidiger Slobodan Rajkovic per Kopf zum 2:0 nach.

Schon im Vorjahr standen die Norddeutschen in den Relegationsspielen. Damals setzte sich der in der 52-jährigen Bundesliga-Geschichte noch nie abgestiegene Verein mit Glück und der Auswärtstorregel gegen Greuther Fürth (0:0, 1:1) durch.

Zerfahrenes Spiel auf Augenhöhe

Die Zuschauer jubelten nach Abpfiff und dem Bekanntwerden der anderen Resultate. Fans schwangen Fahnen und Trikots und sangen "Immer 1. Liga - HSV". Das Bundesliga-Gründungsmitglied hat sein Alleinstellungsmerkmal unter allen Konkurrenten in der Eliteliga vorerst gerettet und darf hoffen, weiterhin nach München und Dortmund statt nach Heidenheim und Sandhausen reisen zu dürfen.

In der zerfahrenen Partie, die keinerlei Leistungsdifferenzen zwischen dem künftigen Europa-League-Starter Schalke und Beinahe-Absteiger HSV erkennen ließ, fanden die Gastgeber zunächst kein Mittel. Zumeist blieben sie in der dicht gestaffelten Abwehr der Gäste hängen. Die Schalker vertrauten auf Konter, vergaben aber die einzig gute Möglichkeit vor der Pause durch Klaas-Jan Huntelaar kläglich (42.). Bei den Hamburgern hatte der eingewechselte Artjoms Rudnevs die Führung auf dem Fuß (30.), verzog jedoch als elf Metern Entfernung. Der Lette hatte schon nach 27 Minuten den verletzten Stürmer Pierre-Michel Lasogga ersetzt.

HSV dreht nach der Pause auf

Nach dem Seitenwechsel agierten die Hamburger druckvoller. Eine eingesprungene Vorlage von Johan Djourou, der den Ball an Olic weiterleitete, brachte den Führungstreffer. Danach setzten die Gastgeber nach und wurden mit dem zweiten Treffer durch Rajkovic belohnt. Der Serbe war nach einem Freistoß von Lewis Holtby zur Stelle. Holtby war für den verletzten Marcell Jansen in die Startelf gerückt, den gelbgesperrten Rafael van der Vaart ersetzte Marcelo Diaz. Bei Schalke 04 durfte der für eine Woche suspendierte Marco Höger wieder spielen. Die Mannschaft des umstrittenen Trainers Roberto di Matteo beendete die Saison erschreckend desolat. In den letzten zehn Saisonspielen gab es lediglich zwei Siege.

Die Hamburger hatten sich auf die Partie, die zu den wichtigsten in der 52-jährigen Bundesliga-Geschichte zählte, extra in einem dreitägigen Trainingslager vorbereitet. Paddeltour auf dem Kellersee, Scheibenschießen mit dem Luftgewehr und Erdbeerkuchen-Essen mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz hatten offensichtlich geholfen.

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dpa

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