26.05.2015 13:33 Uhr

Sevilla will historischen Coup

Der FC Sevilla will wie im Vorjahr die Europa League gewinnen
Der FC Sevilla will wie im Vorjahr die Europa League gewinnen

Mit Respekt vor Außenseiter Dnipro Dnipropetrovsk und dem Traum vom historischen Titel-Viererpack startete Europa-League-Spezialist FC Sevilla seine Final-Mission.

"Wir können nicht abstreiten, dass wir die Möglichkeit haben, Geschichte zu schreiben", sagte Trainer Unai Emery vor dem Endspiel am Mittwoch in Warschau, in dem Sevilla als erster Klub zum vierten Mal im zweitwichtigsten europäischen Klub-Wettbewerb triumphieren will. Im Finale gegen Dnipro, das erstmals in einem Europapokal-Finale steht, sind die Spanier klarer Favorit.

Doch auch das Überraschungsteam aus der Ukraine, das unter anderem den SSC Napoli und Ajax Amsterdam aus dem Wettbewerb warf, rechnet sich selbstbewusst Chancen aus. "Jeder weiß, dass ein Spiel das Märchen in Realität verwandeln kann", sagte Kapitän Ruslan Rotan. "Ich denke, dass die Motivation die größere Rolle spielen wird. Wer die größere Widerstandsfähigkeit zeigen kann, wird gewinnen." Mit Teamgeist und Geschlossenheit will Dnipro Sevilla die historische Titel-Party vermiesen und als Krönung in die Champions League einziehen.

Sieger für Champions League qualifiziert

Denn der Sieger qualifiziert sich in diesem Jahr für die Gruppenphase der Königsklasse. "In Europas bestem Wettbewerb zu spielen, ist eine großartige Sache. Jeder träumt davon, dort aufzulaufen", urteilte Sevillas Aleix Vidal, dessen Team sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Europa-League-Experten entwickelt hat und auf dem Weg ins Finale unter anderem Borussia Mönchengladbach und die Fiorentina ausschaltete. "Eine Titelverteidigung, mein erster Titel, noch dazu in meinen Land, das wäre unglaublich", sagte Sevillas polnischer Mittelfeldspieler Grzegorz Krychowiak.

Nach den Siegen im UEFA-Pokal 2006 und 2007 könnte Sevilla auch in der Europa League als erster Klub seinen Titel verteidigen. Vier Erfolge in diesem Wettbewerb schaffte bislang noch kein Verein. "Es sollte sich nicht wie Druck anfühlen", meinte Emery. "Eher ist es Motivation, wie ein Traum, den wir wahr werden lassen können."

Bei Milan im Gespräch

Der 43-Jährige, der durch seine Erfolge auch bei Klubs wie dem AC Milan im Gespräch ist, versprach: "Wir wollen jeden Moment genießen und wir werden genießen, was noch bleibt." Trotz der beeindruckenden Bilanz von 10 Siegen aus 14 Spielen in dieser Saison sieht Emery sein Team nicht als Favorit: "Wir werden bescheiden sein, uns nicht wie Favoriten fühlen, kämpfen und hohe Anforderungen an uns stellen."

Für Dnipro, das es bislang erst zweimal ins Viertelfinale des Pokals der europäischen Meistervereine schaffte, ist das Endspiel eins der wichtigsten Spiele seiner Klub-Historie. "Niemand hatte uns auf der Rechnung. Es ist eine große Überraschung, dass wir so weit gekommen sind", sagte Stürmer Evgen Seleznev. 9000 Fans begleiteten das Team in Polens Hauptstadt. Kapitän Rotan kündigte selbstbewusst an: "Wir wollen diesen Pokal wirklich in unserem Vereinsmuseum haben."

Das Team von Miron Markevich, das seine Europapokal-Heimspiele in diesem Jahr in Kiev austragen musste, hofft auf die Unterstützung der gesamten Ukraine. "Wir wissen alle genau, wofür wir spielen. Wir haben großartige Fans, Dnipropetrovsk ist eine Fußball-verrückte Stadt", erklärte Seleznev. Den Menschen in der krisengeplagten Heimat wollen die Dnipro-Profis mit dem Titel nationale Glücksgefühle bescheren und sie zumindest für eine Nacht den blutigen Konflikt im Osten des Landes vergessen lassen. Torhüter Denis Boyko prophezeite: "Das wäre für die ganze Ukraine ein unglaublich glücklicher Moment."

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dpa

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