19.07.2015 10:30 Uhr

"Für die Bundesliga heißt das gar nichts"

Für Peter Schöttel und Grödig war es ein kurzer Auftritt im Cup
Für Peter Schöttel und Grödig war es ein kurzer Auftritt im Cup

Für Peter Schöttel hat sein Pflichtspiel-Debüt als Grödig-Trainer mit einer Blamage geendet. Beim Regionalligisten Union Gurten schieden die Salzburger in der ersten Runde des ÖFB-Cups sang- und klanglos mit 0:1 aus. Lokalrivale Red Bull Salzburg gab sich mit einem 7:0 beim Deutschlandsberger SC hingegen keine Blöße und bescherte Neo-Trainer Peter Zeidler einen erfolgreichen Einstand.

"Wir waren klar die bessere Mannschaft, aber zwingende Torchancen hatten wir keine", hielt Grödig-Manager Christian Haas nach der Partie fest. Die Spieler hätten sich zwar bemüht, der entscheidende Treffer vor 700 Zuschauern gelang aber der Mannschaft aus der Regionalliga Mitte. Jakob Kreuzer, Kooperationsspieler der SV Ried, traf wenige Minuten vor dem Ende zum 1:0.

"Ich muss sagen, dass das für einen Bundesligaverein zu wenig war. Aber so ist der Cup, wir sind auch vor zwei Jahren gegen Austria Salzburg in der ersten Runde ausgeschieden und in der Bundesliga am Ende Dritter geworden", erinnerte Haas, der sich deshalb kämpferisch gab: "Für die Bundesliga heißt das gar nichts. Viele erwarten, dass wir Abstiegskandidat Nummer eins sind, aber das werden wir sehen."

Roman Wallner stand wegen einer Wadenblessur nicht im Kader. Der frühere ÖFB-Teamstürmer hatte zuletzt beim 1:0-Testspielsieg über den deutschen Bundesligisten FC Ingolstadt für die Grödiger getroffen.

Neuzugänge in Salzburgs Startelf

Lokalrivale Red Bull Salzburg begann die Mission Titelverteidigung vor 3.500 Zuschauern am Kunstrasen des Koralmstadions mit drei Neuzugängen in der Startelf: Im Tor feierte Cican Stankovic ebenso sein Pflichtspieldebüt wie die brasilianische Neuerwerbung Paulo Miranda in der Innenverteidigung. Der Norweger Havard Nielsen spielte nach einem eineinhalbjährigen Leihengagement in Braunschweig am Flügel und bereitete das 1:0 durch Jonatan Soriano mustergültig vor (12.).

Bei hochsommerlichen Temperaturen waren in der Folge Chancen auf beiden Seiten Mangelware. Für das größte "Highlight" vor der Pause sorgte neben einem Aluminium-Treffer von Schmitz dessen Abwehrkollege Miranda, der nach einem Kopfballduell eine Platzwunde erlitt. Der Brasilianer musste in der Pause laut Klubangaben mit acht Stichen genäht werden und wurde später von Debütant Stefan Lainer ersetzt.

Nach dem Seitenwechsel machte sich der Klassenunterschied immer mehr bemerkbar: Kapitän Soriano sorgte erst mit einem sehenswerten Treffer von nahe der Mittellinie für die Vorentscheidung (51.), Marco Djuricin erhöhte innerhalb von sieben Minuten mit einem lupenreinen Hattrick auf 5:0 (54., 58., 61.). Soriano mit seinem dritten Treffer (77.) und Joker Takumi Minamino (88.) rundeten den 7:0-Kantersieg ab.

Sturm fährt "Pflichtsieg" ein

Für Sturm Graz trafen beim 6:0-Sieg beim steirischen Rivalen TSV Hartberg Josip Tadic (37., 42.) und Neuzugang Kristijan Dobras (49., 59.) jeweils im Doppelpack. Dazu waren Donis Avdijaj (74.) und Roman Kienast (88.) erfolgreich.

Die Grazer hatten die Partie im Griff, der Erste-Liga-Absteiger hielt nur in der Anfangsphase dagegen. "Wir waren von der ersten Minute an sehr präsent im Spiel", lobte Sturm-Trainer Franco Foda. "Man darf den Sieg aber auch nicht überbewerten. Wir sind eine Bundesliga-Mannschaft. Es war ein Pflichtsieg - nicht mehr und nicht weniger."

Tadic schlug nach Idealzuspielen von Dobras bzw. Thorsten Schick bereits vor der Pause zweimal zu. Nach Seitenwechsel hatte Dobras selbst seine großen Auftritte. Der 22-Jährige, zuletzt mit Wr. Neustadt abgestiegen, traf erst von der Strafraumgrenze ins lange Kreuzeck, dann nach einem Solo an der Grundlinie aus spitzem Winkel.

Im Finish scorten auch nach Schalke-Leihgabe Avdijaj nach Vorarbeit des Ex-Hartbergers Bright Edomwonyi sowie Kienast mit einem sehenswerten Heber. Der neue Sturm-Torhüter Michael Esser wurde in seinem ersten Pflichtspiel für die Grazer selten geprüft. Einzig bei einem Konter des Regionalligisten in der Schlussphase musste der Deutsche gegen Dario Tadic Ruhe bewahren (79.).

Admira im Elfmeterschießen weiter

Deutlich mehr Mühe als die Grazer hatte Bundesliga-Rivale Admira Wacker Mödling. Die Niederösterreicher setzten sich beim Regionalligisten SV Schwechat erst im Elfmeterschießen mit 4:2 durch. Nach 120 Spielminuten war es vor 600 Zuschauern durch ein Tor von Marcel Kracher (34.) bzw. einen Kopfballtreffer von Stephan Zwierschitz (26.) 1:1 gestanden.

Im Elfmeterschießen bewies der Oberhaus-Klub die besseren Nerven. Während für die Admira mit Issiaka Ouedraogo, Florian Neuhold, Zwierschitz und Lukas Grozurek alle Schützen ihre Versuche verwerteten, setzte ein Schwechat-Spieler den Ball über das Tor. Einen weiteren Versuch parierte Admira-Goalie Manuel Kuttin.

Mit dem SKN St. Pölten (2:0) und Austria Salzburg (4:2 n.V. in Eugendorf) zogen vorerst auch alle Zweitligisten in die zweite Cup-Runde ein. Ebenfalls einen souveränen Sieg fuhr der FAC ein. Die Floridsdorfer siegten bei Viertligist Golling unter anderem durch einen Triplepack von Austria-Wien-Kooperationsspieler Alexander Frank mit 6:0.

Als einziger Proficlub musste damit bisher nur der SV Grödig die Segel streichen. Die erste Runde wird am Sonntag mit vier weiteren Spielen abgeschlossen. Neben Europacup-Starter WAC in Köttmannsdorf sind auch die Zweitligisten Austria Klagenfurt und Austria Lustenau im Einsatz.

Mehr dazu:
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apa

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