29.07.2015 12:07 Uhr

Serie-A-Klubs im Kaufrausch

Bis zu 25 Millionen Euro - so viel will Juventus für einen neuen offensiven Mittelfeldspieler ausgeben. Nach dem Angebot für Julian Draxler und der Absage des FC Schalke 04 sondiert der Champions-League-Finalist weiter den Markt.

Und es ist nicht die einzige Investition, die Juve in diesem Sommer tätigt: Stürmer Mario Mandzukic kostete 19 Millionen Euro, Paulo Dybala kam für 32 Millionen Euro. Ähnlich läuft es bei Inter und AC Milan: Nach jahrelanger Zurückhaltung investieren die Vereine der Serie A dieses Jahr reihenweise Millionenbeträge in ihre Kader.

"Die Serie A liegt wieder vorne", zog die "Gazzetta dello Sport" vor einiger Zeit stolz eine vorläufige Transferbilanz. "Nach Jahren von Leihen und auslaufenden Verträgen beginnt der italienische Fußball wieder zu investieren." Zwar hat sich seitdem einiges getan - so gab etwa Bayern München Dutzende Millionen für die Neuzugänge Douglas Costa und Arturo Vidal aus, die englischen Klubs investieren dank ihrer Milliarden-Einnahmen aus dem TV-Geschäft ohnehin.

Zudem sind die kostspieligen Neuverpflichtungen zumindest bei Juve auch namhaften Abgängen wie von Vidal, Carlos Tevez und Andrea Pirlo geschuldet. Doch fest steht: Die italienischen Vereine scheuen nach jahrelanger Zurückhaltung in diesem Jahr keine großen Summen mehr.

Zwei Faktoren entscheidend

Selbstbewusst buhlt Milan um Superstar Zlatan Ibrahimovic, Juve könnte sich als Alternative zu Draxler Weltmeister Mario Götze vom FC Bayern, Oscar von Chelsea oder Isco von Real Madrid vorstellen. Zum Kaufrausch der Klubs tragen vor allem zwei Faktoren bei: Zum einen fühlt sich Italien auch dank des Champions-League-Finaleinzugs von Juventus international für Spieler wieder attraktiver, zum anderen bringen ausländische Investoren viel Geld in die Serie A.

Vor allem die Mailänder Traditionsklubs rüsten nach enttäuschenden Jahren auf. Bei Inter flossen die Millionen des indonesischen Investors Erick Thohir in die Verpflichtungen von Geoffrey Kondogbia, der für 30 Millionen Euro vom AS Monaco kam, und Stevan Jovetic von Manchester City.

Milan hofft hingegen auf einen Einstieg des Thailänders Bee Taechaubol. Der Klub gab bislang knapp 60 Millionen für Carlos Bacca vom FC Sevilla, Luiz Adriano von Schachtjor Donezk und Andrea Bertolacci von AS Roma aus. Juve-Coach Massimiliano Allegri prophezeite nach den Transferaktivitäten: "Inter und Milan werden um den Titel mitspielen."

Investitionen nicht ohne Risiko

Die Transfers bringen die Klubs jedoch auch unter Zugzwang - gerade mit Blick auf das Financial Fairplay und die kleineren Kader, die die Serie A seit dieser Saison vorschreibt. So würde Inter gerne den erst im Winter vom FC Bayern verpflichteten Xherdan Shaqiri wieder loswerden.

Und auch AS Roma, wo man die Millionen-Transfers von Edin Dzeko (Manchester City) und Mohammed Salah (FC Chelsea) perfekt machen möchte, will sich lieber heute als morgen von Profis wie Gervinho oder dem gerade erst verpflichteten Seydou Doumbia trennen.

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dpa

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