02.08.2015 12:20 Uhr

"Lord" Bendtner Mann des Tages

Die Mannschaft stürzt sich nach dem Sieg auf ihren Matchwinner Bendtner
Die Mannschaft stürzt sich nach dem Sieg auf ihren Matchwinner Bendtner

Wie im Rudel stürzten sich die Spieler des VfL Wolfsburg auf Nicklas Bendtner und begruben ihn unter ihrem Jubel.

Der dänische Stürmer, der beim Supercup-Sieg gegen Bayern München den Ausgleich in der 89. Minute erzielt und im Elfmeterschießen den letzten Elfer verwandelt hatte, war in dieser Situation mittendrin. Noch vor zehn Tagen hatte das im Trainingslager in Donaueschingen ganz anders ausgesehen. Da war Bendtner nicht integriert, sondern isoliert. Allein sprang er auf einem Nebenplatz über hohe Hürden und arbeitete mit Medizinbällen unter der Anleitung des Fitnesstrainers.

Einige Beobachter sprachen sogar von einem Straftraining für den für seine Eskapaden bekannten Profi. "Da ist man dabei zu sagen, jetzt wollen sie ihn triezen", äußerte VfL-Manager Klaus Allofs Verständnis für diese Sichtweise. "Wir waren an einem Punkt, dass wir gesagt haben, dass wir ihn an die Grenze bringen müssen und darüber hinaus. Das hat er in den letzten Jahren nicht mehr gespürt. Da waren zu viele Ungereimtheiten bei seinen Stationen", erläuterte Allofs die Maßnahme, die offensichtlich Wirkung gezeigt hat.

Bendtner bleibt bescheiden

Trainer Dieter Hecking hatte Bendtner noch am Vortag erklärt, um was es geht. Als er ihn am Samstag einwechselte, war der Angreifer im richtigen Moment an der richtigen Stelle. "Das Tor und der Elfmeter waren gut, aber es war eine Mannschaftsleistung", erklärte der Mann des Tages. Und bescheiden fügte er hinzu: "Alle haben daran geglaubt, das hat uns den Sieg gebracht."

Nachkarten wollte Bendtner nicht. Seine Teamkollegen freuten sich dafür mit ihm. "Es ist schön für ihn. Es war nicht immer einfach für ihn, auch in der Vorbereitung. Ich denke, dass tut ihm gut und der Mannschaft auch", erklärte Kevin De Bruyne. Der Topstar des VfL hatte einen unwiderstehlichen Lauf entlang der Linie mit einer präzisen Flanke vollendet, die Bendtner hellwach an Weltmeister Manuel Neuer vorbei ins Tor spitzelte.

Hecking hat Blut geleckt

"Als ich ihn an der Seitenlinie gesehen habe, habe ich erst gedacht, dass er es nicht mehr schafft", sagte Bendtner über die Vorarbeit. Der Allofs-Satz "Wir wollen diesen Kader nicht verändern" eröffnet auch dem fast schon aussortierten Stürmer eine Perspektive beim Pokalsieger, trotz der starken Konkurrenz in der Offensive.

Nach der Meisterschaft 2009 und dem DFB-Pokalsieg in diesem Jahr unterstreicht der dritte Titel den zielstrebig verfolgten Plan der Wolfsburger, näher an die Bayern heranzurücken. Hecking hat Blut geleckt, der Trainer des Jahres hat derzeit einen Lauf. "Wir sind eine Mannschaft, die immer zurückschlagen kann, das haben wir wieder gezeigt. Das Spiel hatte große Klasse, darauf gilt es jetzt die nächsten 14 Tage bis zum Bundesligastart aufzubauen", sagte Hecking,.

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dpa

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