04.08.2015 22:16 Uhr

Rapid nach Wunder von Amsterdam im Playoff

Louis Schaub war mit seinem Doppelpack der Matchwinner
Louis Schaub war mit seinem Doppelpack der Matchwinner

Der SK Rapid Wien hat am Dienstag das "Wunder von Amsterdam" vollbracht und steht in der Playoff-Runde zur Champions League. Die Grün-Weißen gewannen das Rückspiel der dritten Qualirunde gegen Ajax Amsterdam auswärts mit 3:2 und stiegen damit mit einem Gesamtscore von 5:4 auf. Matchwinner war Mittelfeld-Youngster Louis Schaub mit zwei Treffern, darunter das entscheidende letzten Tor.

Rapid war in der 12. Minute durch einen Kopfball-Treffer von Robert Berić in Führung gegangen. Nach einer Maßflanke von Linksverteidiger Stefan Stangl, der wiederum ideal von Thanos Petsos bedient wurde, musste der völlig freistehende Slowene die Kugel einen Meter vor dem Tor nur noch einnicken. Vorangegangen war der Aktion ein leichtfertiger Ballverlust von Ajax-Mittelfeldspieler Daley Sinkgraven.

In der 39. Minute intensivierte Schaub, der diesmal gegenüber Philipp Schobesberger den Vorzug bekam, die Glücksgefühle der 2.500 mitgereisten Rapid-Fans. Nach einer ansehnlichen Kombination fand Kapitän Steffen Hofmann Schaub rechts außerhalb des Strafraums. Von dort zog der 20-Jährige in die Mitte und mit links ab, sein Schuss wurde von Joël Veltman unglücklich zum 0:2 abgefälscht.

Rapid-Coach Zoran Barisic nahm im Vergleich zum dramatischen 2:2-Hinspiel vor einer Woche in Wien noch zwei weitere Änderungen vor: Für Stefan Schwab, der nach seiner Roten Karte wegen Brutalo-Fouls gesperrt wurde, spielte Grahovac im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung begann Christopher Dibon anstelle von Maximilian Hofmann.

Beide Mannschaften spielten vom Anpfiff weg mutig nach vorne, wobei sich die Niederländer bald die Feldüberlegenheit gesichert hatten. Nach der Gäste-Führung verstärkte Ajax den Druck, wirkte gegen eine hochkonzentrierte und kompakt stehende Rapid-Defensive aber auch ideenlos. Vor allem das Teamwork der offensiven Außenspieler und der Außenverteidiger in Grün-Weiß klappte im Gegensatz zum Hinspiel nahezu perfekt.

Zwei Flanken - zwei Tore

Die Hausherren hatten in einer intensiven und temporeichen ersten Hälfte zwar deutlich mehr Ballbesitz, bis auf einen Schuss von Viktor Fischer aber keine einzige echte Torchance vorzuweisen. Der Däne setzte einen Schuss in der 22. Minute knapp vorbei. Rapid präsentierte sich dagegen als Meister der Effizienz: Die ersten beiden gefährlichen Angriffe führten zu zwei Toren.

Nach der Pause spielte der Spielverlauf dafür Ajax in die Karten. Nach einer Flanke von Mitchell Dijks besorgte Arkadiusz Milik in der 52. Minute per Volley und im Fallen den 1:2-Anschlusstreffer. Was folgte, war rot-weißer Dauerdruck: Amsterdam dominierte mit rund 70 Prozent Ballbesitz, das Spielgeschehen konzentrierte sich immer mehr auf den Strafraum der Hütteldorfer, die kaum noch Entlastungsangriffe zustande brachten. Fast folgerichtig sorgte der eingewechselte Nemanja Gudelj mit einem Weitschuss für den Ausgleich (75.).

Und dann kam wieder Schaub

Doch nur zwei Minuten später verzückte Schaub die Rapid-Fans erneut. Ähnlich wie bei seinem ersten Treffer dribbelte der Mittelfeldspieler von rechts Richtung Strafraum, verlud dann zwei Gegenspieler und ließ Keeper Jasper Cillessen keine Chance (77.). Danach schienen die Niederländer innerlich zu resignieren - ein Aufbäumen war nicht mehr zu erkennen.

Mögliche Gegner Rapids im Play-off sind nun Kaliber wie Manchester United, Valencia, Bayer Leverkusen oder Lazio Rom. Bei einem erneuten Weiterkommen wären die Grün-Weißen zum dritten Mal in der Champions-League-Gruppenphase, bei einer Niederlage im Play-off ist Rapid fix für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Die Auslosung für das Play-off findet am Freitag (12.00 Uhr) in Nyon statt.

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apa

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