05.08.2015 12:09 Uhr

Tuchel vor Heimdebüt unter Zugzwang

Thomas Tuchel debütiert in Dortmund vor vollen Rängen
Thomas Tuchel debütiert in Dortmund vor vollen Rängen

Der Gegner kommt nicht aus Madrid oder London, sondern aus der österreichischen Provinz. Dennoch rechnet Borussia Dortmund in im Spiel gegen den Wolfsberger AC mit einer Rekordkulisse. 60 000 Zuschauer gab es für einen deutschen Club in der Qualifikation zur Europa League noch nie.

Dieser erstaunliche Zuspruch der zuletzt an die Königsklasse und namhaftere Konkurrenz gewöhnten Fans erhöht vor der Partie am Donnerstag den Druck. Nach Meinung von Sportdirektor Michael Zorc ist das 1:0 aus dem Hinspiel jedoch ein nur dünnes Polster: "Das Ergebnis ist so, dass wir mit voller Konzentration ins Spiel gehen müssen."

Für die meisten BVB-Anhänger gilt es bereits als ausgemachte Sache, dass ihr Klub bei der Auslosung der Playoffs (20. und 27. August) um die Teilnahme an der Gruppenphase einen Tag nach der Partie gegen den Underdog aus Österreich noch dabei ist. Das erschwert das Heimdebüt von Thomas Tuchel. Kapitän Mats Hummels ist guter Dinge, dass die Mannschaft ihren Beitrag zur leichteren Integration des neuen Trainers leistet: "Wir erwarten von uns, dass wir das Weiterkommen regeln, die Partie souverän angehen und nichts zulassen."

Verletzte kehren zurück

Eine ähnliche Zitterpartie wie vor einer Woche in Klagenfurt, als der Rhythmus nach dominanten 60 Minuten vollends verloren ging, will sich die Borussia unter allen Umständen ersparen. Vor allem bei gegnerischen Standards erwies sie sich nicht nur im Hinspiel, sondern in der gesamten Vorbereitung als anfällig. "Wir müssen die Aufmerksamkeit und Aggressivität bei ruhenden Bällen erhöhen", forderte Tuchel und setzte in den vergangenen Tagen beim Training entsprechende Akzente.

Zur Erleichterung des Fußball-Lehrers meldeten sich die zuletzt leicht angeschlagenen Pierre-Emerick Aubameyang und Ilkay Gündogan rechtzeitig zurück. Dagegen werden die Abwehrspieler Neven Subotic (Rücken) und Erik Durm (Knie) wohl weiter fehlen. Oliver Kirch und Nuri Sahin fallen längerfristig aus.

Weidenfeller im Tor

Wie bereits in der Vorwoche von Tuchel angekündigt, wird Roman Weidenfeller das Tor hüten. Damit erhält der Weltmeister die Chance, sich für einen Stammplatz zu empfehlen. In Klagenfurt hatte Neuzugang Roman Bürki den Vorzug erhalten und in der hektischen Schlussphase dazu beigetragen, dass der BVB den Vorsprung mit Mühe und Not über die Zeit retten konnte. Gut möglich, dass Tuchel nach der Partie in der zuletzt vieldiskutierten T-Frage eine Entscheidung für den weiteren Saisonverlauf trifft.

Für den Wolfsberger AC ist die Reise nach Dortmund ein Abenteuer der besonderen Art. Nie zuvor spielte der Club aus Kärnten vor einer solch großen Kulisse. Die bisherigen Ergebnisse in der heimischen Bundesliga machen wenig Mut. Nach dem 0:0 am vorigen Wochenende im zweiten Meisterschaftsspiel beim SV Ried ist das Team von Trainer Dietmar Kühbauer noch immer sieg- und torlos.

Dennoch glaubt Jonas Hofmann, vor einer Woche Schütze des Dortmunder Siegtreffers, nicht an einen Spaziergang in die Playoffs: "Wir wissen, dass wir alle noch nicht bei hundert Prozent sind. Es geht nur darum, die Runde zu überstehen."

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dpa

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