05.08.2015 13:16 Uhr

BVB-Hexenkessel als Highlight für WAC

Trainer Didi Kühbauer will die Atmosphäre genießen
Trainer Didi Kühbauer will die Atmosphäre genießen

Für den Wolfsberger AC steht am Donnerstag (20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) in der dritten Runde der Europa-League-Quali das Rückspiel gegen Borussia Dortmund an. Vor fast 66.000 Zuschauern im Signal Iduna Park gilt es, ein 0:1 aufzuholen. "Die Situation hat sich für uns nicht geändert", hielt Coach Dietmar Kühbauer den Ball flach - und empfahl seinen Spielern, das Erlebnis zu genießen.

"Der BVB ist wie schon in Klagenfurt der Favorit. Wir haben aber beim Hinspiel gezeigt, dass wir nicht chancenlos sind", meinte Kapitän Michael Sollbauer kämpferisch. "Bei einem 0:1-Rückstand ist alles möglich." Sein Trainer gab sich am Mittwoch kurz vor dem Abflug etwas verhaltener. "Nüchtern betrachtet haben wir einfach nicht die Möglichkeiten wie der Gegner. Das Ziel muss sein, uns ähnlich teuer zu verkaufen wie vor einer Woche."

Im ausverkauften Stadion des BVB werde es vor allem darauf ankommen, schnell den Respekt abzulegen. Da im Europacup nur Sitzplätze erlaubt sind, verringert sich die Kapazität durch den Wegfall der Stehplätze auf der Südtribüne von 81.359 auf "nur" 65.766 Besucher. Noch nie hat ein deutscher Klub in der Qualifikation zur Europa League vor einer derartigen Kulisse gespielt. Auch für die Wolfsberger ist eine so große Bühne absolutes Neuland.

Dass der berühmte Hexenkessel im Signal Iduna Park die WAC-Kicker hemmen könnte, fürchtet Kühbauer aber nicht. "Für die Spieler ist das eine einmalige Gelegenheit, sich zu präsentieren. Ich wünsche es jedem, solche Partien erleben zu dürfen. Sie sollen die Atmosphäre genießen." Der Burgenländer selbst wollte nicht vom wahrscheinlich größten Spiel seiner Trainer-Laufbahn sprechen. "Ich hoffe doch, dass da noch mehr kommt."

BVB ist vorsichtig

Im "hintersten Stüberl" sei die Hoffnung auf die Sensation durchaus am Leben. Dazu brauche es aber eine ähnlich konzentrierte Leistung wie in der zweiten Hälfte des Hinspiels. Zudem müssten seine Mannen vor dem Tor abgeklärter agieren als zuletzt, betonte Kühbauer.

Der 3:2-Auswärtssieg von Bundesliga-Konkurrent Rapid Wien bei Ajax Amsterdam am Dienstag könne dabei als Vorbild dienen, wobei der ehemalige Grün-Weiße sofort relativierte: "Das ist absolut nicht respektlos gemeint. Aber ich sehe Dortmund eine ganze Klasse stärker als Ajax."

Die Kärntner sollten ursprünglich am Mittwochvormittag per Sonderflug nach Köln-Bonn fliegen. Aufgrund eines technischen Defektes an der vorgesehenen Maschine verzögerte sich der Abflug allerdings um ein paar Stunden. Mit dabei war der gesamte Kader, also auch die rekonvaleszenten Daniel Drescher (Bänderriss im Knöchel) und Philip Hellquist. Wieder einsatzfähig ist Manuel Weber, der in der zweiten Quali-Runde gegen Soligorsk eine Gehirnerschütterung erlitten hatte.

Der BVB geht zuversichtlich in das zweite Duell mit den Österreichern - dennoch sei Vorsicht geboten. "Wir führen lediglich 1:0", mahnte der neue Coach Thomas Tuchel, der am Donnerstag im ersten Saisonspiel im eigenen Stadion seine Heim-Premiere gibt. "Das Ergebnis ist so, dass wir mit voller Konzentration ins Spiel gehen müssen", meinte auch Sportdirektor Michael Zorc. "Es geht nur darum, die Runde zu überstehen", glaubt Jonas Hofmann, vor einer Woche Schütze des Dortmunder Siegtreffers.

Hoffnung machte Tuchel zuletzt die Rückkehr von Adrian Ramos nach überstandener Sprunggelenkverletzung. Auch die zuletzt leicht angeschlagenen Pierre-Emerick Aubameyang und Ilkay Gündogan meldeten sich rechtzeitig zurück. Im Tor wird an seinem 35. Geburtstag Routinier Roman Weidenfeller anstelle des Schweizers Roman Bürki beginnen. Das hatte Tuchel schon in der vergangenen Woche angekündigt.

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apa

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