05.08.2015 13:42 Uhr

Qualifikations-Out für Ajax ein Desaster

Rapid jubelt, Ajax ist am Boden
Rapid jubelt, Ajax ist am Boden

Ajax-Amsterdam-Trainer Frank de Boer dürfte allmählich ein Österreich-Trauma bekommen. Nach der blamablen Schlappe gegen RB Salzburg im Sechzehntelfinale der Europa League 2013/14 (Gesamtscore 1:6) folgte nun am Dienstag im Duell zweier Rekordmeister das Aus gegen Rapid in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League.

Nach fünf Auftritten in der Gruppenphase der "Königsklasse" hintereinander schaut der niederländische Rekordchampion somit dieses Mal durch die Finger. "Es ist ein Desaster, wir haben nicht damit gerechnet", sagte ein sichtlich enttäuschter De Boer. Er habe geglaubt, den Aufstieg mit dieser jungen Mannschaft schaffen zu können. "Leider war das nicht der Fall. Wir hatten zu wenig Erfahrung auf dem Platz. Ich übernehme die Verantwortung", so der 45-Jährige.

Von den niederländischen Medien erntete De Boer nach der 2:3-Heimniederlage Kritik. Für den 33-fachen niederländischen Meister ist das Aus gegen den österreichischen Rekordchampion die größte internationale Enttäuschung in den vergangenen Jahren. "Ist die Chemie Team-Trainer aufgebraucht?", fragte daher die Tageszeitung "De Telegraaf". Tatsächlich scheint der seit Dezember 2010 tätige De Boer aktuell die schwierigste Zeit seiner Ära durchzumachen. Nach dem verpassten Meistertitel gab es den zweiten Rückschlag innerhalb kurzer Zeit.

"Kinder-Fehler" müssen in Europa League vermieden werden

Seine Elf geriet im Gegensatz zum Hinspiel in Wien, wo sie noch nach 45 Minuten 2:0 geführt hatte, bis zur Pause 0:2 in Rückstand. "Wir haben von Rapid in der ersten Hälfte eine Lektion erhalten, was Effizienz betrifft", analysierte De Boer. Seine Mannschaft hätte zudem in gewissen Phasen falsch reagiert. "Die Spieler müssen lernen, dass man den Ball manchmal einfach nur wegschlagen muss, als immer wieder zu versuchen, spielerisch eine Lösung zu finden", meinte der Ajax-Coach.

Durch die beiden Tore von Arkadiusz Milik (52.) und Nemanja Gudelj (75.) durften die Niederländer noch mit dem Aufstieg spekulieren. Die Hoffnungen der Hausherren machte aber Louis Schaub (77.) postwendend zunichte. De Boer nahm den entscheidenden Gegentreffer auch auf seine Kappe. "Nach dem 2:2 wäre es vielleicht gescheiter gewesen, ein bisschen auf die Bremse zu steigen, da hätten wir mehr nach hinten spielen müssen", so der Ex-Oranje-Teamkicker.

So aber muss sich der Champions-League-Sieger von 1995 mit der Europa League auseinandersetzen und sich für diese erst einmal im Play-off qualifizieren. "Es ist sehr bitter, aber jetzt ist die Europa League für uns wichtig. Wir müssen nach vorne schauen", sagte De Boer. Ein Rückschlag war das Aus auch in finanzieller Hinsicht. "Das Aus in der Champions League kostet Ajax mindestens acht Millionen", rechnete die Zeitung "Algemeen Dagblad" vor.

Zustande kam es laut dem Blatt wegen "Kinder-Fehlern". Betrachtet man beide Duelle, muss man klar sagen, dass die Niederländer den Aufstieg im Hinspiel in Wien liegen gelassen haben. Da hätte es zur Pause bei einer besseren Chancenverwertung statt 2:0 eigentlich schon 4:0 stehen müssen.

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apa

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