05.08.2015 15:38 Uhr

Louis Schaub als Europacup-Spezialist

Louis Schaub ist spätestens seit Dienstagabend wieder in aller Munde. Der 20-Jährige zeigte beim 3:2-Erfolg von Rapid in Amsterdam gegen Ajax im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der Champions League mit einem Doppelpack groß auf. Der Offensivspieler bleibt damit der Europacup-Spezialist von Rapid und hat nun in 14 internationalen Spielen gleich neun Mal getroffen.

"Wir haben Unglaubliches erreicht, ich glaube, es wird noch ein, zwei Nächte dauern, das zu realisieren", sagte der Doppeltorschütze. Der Glaube an die eigene Stärke habe Berge versetzt. "Viele haben uns das nicht zugetraut, aber die Fans und wir selber haben an uns geglaubt. Auch schon wie wir erfahren haben, dass wir gegen Ajax spielen, haben wir gewusst, dass wir es schaffen können", schilderte ein überglücklicher Schaub.

Der Mittelfeldspieler hat keine leichte Zeit hinter sich. Im Frühjahr, während der besten Rapid-Zeit, hatte ihn ein Mittelfußknochenbruch zurückgeworfen. "Nach seiner Verletzungsphase hat er sehr gut trainiert und seine Defizite aufholen können. Man hat schon letzte Saison, wie er wieder eingestiegen ist, gesehen, dass er bereit ist. Wir haben gewusst, dass er unser Joker in diesen Spielen ist, und das hat er wieder bewiesen", lobte Rapid-Trainer Zoran Barisic seine Nummer zehn.

"Seine Entwicklung geht steil nach oben"

Schaub hatte sich zu Saisonbeginn noch mit der Reservistenrolle abfinden müssen, da sich vor allem Philipp Schobesberger in den Vordergrund gespielt und für einen Auslandstransfer empfohlen hatte. Mittlerweile hat sich aber wieder vieles zugunsten von Schaub gedreht. Schon gegen Ried (Tor zum 3:0-Endstand) und Ajax (2:2) in Wien hatte er frischen Schwung als "Joker" gebracht, ehe er bei den Siegen in Salzburg (2:1) und Amsterdam von Beginn an glänzte. "Seine Entwicklung geht steil nach oben", ist Barisic zufrieden.

Klar ist, dass damit auch der Marktwert des ÖFB-U21-Teamspielers sowie das Interesse an ihm wieder steigt. Leistungen wie in Amsterdam wecken eben Begehrlichkeiten. Das ist aber nichts Neues für den talentierten Offensivspieler, der längst auf dem Radar internationaler Vereine ist und in der Vergangenheit etwa mit einem Wechsel zu Ajax in Verbindung gebracht wurde.

"Louis wird schon lange gejagt, ist schon auf sehr vielen Zetteln. Der Junge weiß aber genau, wie seine Entwicklung ausschauen soll, er ist ganz klar im Kopf und wird keinen Schritt zu früh machen", rechnet Barisic vorerst mit einem Verbleib von Schaub, dessen Vertrag noch bis 2017 (jedoch mit Ausstiegsklausel) läuft.

Debüt in der Bundesliga als 17-Jähriger

Schaub hatte bereits als 17-Jähriger in der Bundesliga debütiert und es in der Saison 2012/13 auf 16 Liga-Einsätze gebracht. In der Folge war er von Rapid nicht mehr wegzudenken, 2013/14 kam er 34 Mal zum Zug, in der vergangenen Meisterschaftssaison waren es nur aufgrund der Verletzungspause mit 28 Partien weniger Einsätze.

"Man vergisst beim Louis, dass er am Anfang explodiert ist. Da waren noch alle überrascht über seine guten Leistungen. Dann stehst du als junger Spieler unter einer Glocke, lassen dich alle in Ruhe. Irgendwann im Laufe der Zeit steigt aber die Erwartungshaltung von allen", erklärte Barisic.

Spätestens seit Dienstag ist die jedenfalls noch einmal gestiegen. Vor allem im Europacup läuft es für Schaub absolut nach Wunsch. Dank seiner internationalen Toren acht und neun hat Rapid schon jetzt einen Platz in einer Europacup-Gruppenphase fix. Schon 2013 hatte er mit je zwei Toren gegen Asteras Tripolis und Dila Gori großen Anteil am Einzug in die Gruppenphase der Europa League gehabt. 2014 waren gleich drei Tore im Playoff-Duell mit HJK Helsinki zu wenig.

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apa

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