17.08.2015 10:30 Uhr

Rapid für Dragović krasser Außenseiter

Laut Aleksandar Dragović sind die Rollen im Playoff-Duell zwischen Rapid und Shakhtar Donetsk um den Einzug in die Champions League klar verteilt. Der Legionär des ukrainischen Meisters Dinamo Kiev sieht die Hütteldorfer vor dem Hinspiel am Mittwoch (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Wiener Ernst Happel-Stadion nur als krassen Außenseiter.

"Shakhtar Donetsk ist der klare Favorit", erklärte Dragović. Daran ändere auch der Verkauf von Leistungsträgern wie Douglas Costa oder Luiz Adriano in diesem Sommer nichts. "Komischerweise wirken sie in dieser Saison sogar noch stärker", meinte der ÖFB-Teamspieler.

Leidvolle Bekanntschaft mit der aktuellen Stärke des Rapid-Rivalen machte Dragović im ukrainischen Supercup-Finale am 14. Juli. Das Spiel in Odessa verlor Dinamo gegen Shakhtar mit 0:2 - bei den beiden Gegentreffern im Finish stand der Innenverteidiger im Tor, weil der Dinamo-Keeper ausgeschlossen wurde und das Austauschkontingent erschöpft war.

Dragović war bei den zwei Toren - eines davon aus einem Elfmeter - chancenlos und erinnert sich noch gut daran, dass die Partie schon zuvor in Richtung von Shakhtar Donetsk hätte kippen können. "Auch wenn sie erst am Schluss getroffen haben, waren sie schon vorher besser als wir."

"Rapid muss die Konterchancen nützen"

Für Dragović ist das variable Offensivspiel der große Trumpf des neunfachen ukrainischen Meisters. Allerdings könnte das äußerst offensiv ausgerichtete System von Shakhtar auch Chancen für Rapid bieten, vermutete der 24-Jährige. "Die Außenverteidiger stehen sehr hoch, dadurch entstehen Löcher. Rapid muss die Konterchancen nützen", meinte der 37-fache ÖFB-Internationale.

Nicht nur gegen defensiv kompakte Mannschaften, auch gegen Teams mit körperbetonter Spielweise tut sich Shakhtar laut Dragović schwer. "Vor allem die Brasilianer sind individuell extrem stark. Doch wenn man ihnen ein bisschen auf die Fersen steigt, können sie schon einmal die Lust auf den Fußball verlieren."

Auf einen ausbleibenden Heimvorteil für Shakhtar - das Team von Mircea Lucescu muss aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen in der Ostukraine die Retourpartie am 25. August in Lviv austragen - dürfe Rapid aber nicht hoffen. "Das Stadion wird ausverkauft sein und die Fans werden Shakhtar voll unterstützen."

"Ich drücke zum ersten Mal in meinem Leben Rapid die Daumen"

Dennoch hält Dragović ein Weiterkommen der Hütteldorfer für möglich. "Im Fußball gewinnt nicht immer der Favorit. Rapid hat schon gegen Ajax überrascht, vielleicht gelingt das noch einmal. Dazu sind aber zwei hervorragende Leistungen nötig."

Obwohl sein Herz nach wie vor für Ex-Verein Austria schlägt, würde Dragović den Grün-Weißen die insgesamt dritte Teilnahme an der Champions League gönnen. "Ich drücke zum ersten Mal in meinem Leben Rapid die Daumen", verriet der Abwehrspieler. "Es wäre für den österreichischen Fußball sehr gut, wenn es eine Mannschaft in die Gruppenphase schafft."

Dragović hat mit Dinamo Kiev das Ticket für die diesjährige Königsklasse durch den Gewinn des ukrainischen Meistertitels fix in der Tasche. Daher ließe es sich für den Wiener leichter verschmerzen, sollte in diesem Sommer kein Transfer in eine europäische Top-Liga zustande kommen. "Es gibt Schlimmeres, als in der Champions League zu spielen", sagte Dragović.

Allerdings ist ein Abschied des Österreichers aus Kiev noch in dieser Transferperiode nicht ausgeschlossen. "Ich wäre bereit für den nächsten Schritt, doch wenn nichts daraus wird, macht das auch nichts", meinte Dragović und ergänzte: "Es liegt derzeit kein Angebot auf dem Tisch, deswegen befasse ich mich nur mit Dinamo Kiev."

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apa

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