25.08.2015 18:04 Uhr

Farce: Behörden untersagen Westderby

Behörden untersagen Westderby in Schwanenstadt
Behörden untersagen Westderby in Schwanenstadt

Lange stand das traditionelle Westderby zwischen Austria Salzburg und Wacker Innsbruck in der 7. Runde der Ersten Liga auf der Kippe, nun ist es gewiss: Die Behörden der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck untersagen die Austragung des Spitzenspiels in der Ersten Liga am kommenden Freitag.

Sicherheitsbedenken waren seit dem Aufstieg der violetten Austria Vorboten des Westderbys. Wer nun denkt, Behörden, Bundesliga und Vereine hatten seit Juni genug Zeit, um sich auf dieses Spiel vorzubereiten, irrt. Drei Tage vor dem geplanten Spieltermin scheitert das Duell am Nein der Veranstaltungsbehörde, wie die Salzburger am Dienstagabend auf ihrer Homepage bekannt gaben.

"Aus unserer Sicht haben wir alles, was uns möglich war, getan, um das Westderby austragen zu können. Nach der Absage ist nun die Bundesliga am Ball. Klar ist, wir wollen weiterhin eine sportlich und faire Entscheidung", so die Salzburger in ihrer Stellungnahme.

Viele Umbauarbeiten für lediglich ein Spiel

Ein zu kleines Stadion in Schwanenstadt (Fassungsvermögen), lediglich eine Zubringerstraße für die verfeindeten Fanlager, eine nah gelegene Baustelle sowie schlechte Erfahrungen der Vöcklabrucker Behörden mit dem Austria-Anhang ließen die Auflagen ins Unerfüllbare wachsen. Eine hohe fünfstellige Summe hätte die Austria für diese Partie investieren müssen, unter anderem für eine Errichtung einer neuen Tribüne, das Versetzen der verankerten Zäune, Erhöhen der Zäune auf 4,5 Meter und Anbringung von Drehkreuzen.
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Versuche, die Auflagen mittels eines personalisierten Kartenverkaufs abzuwenden, scheiterten auch am sportlichen Gegner Wacker Innsbruck. Die Tiroler wollten ihrerseits den Aufwand eines datenschutzkonformen Verkaufs nicht auf sich nehmen. Ein letzter Versuch von Austria Salzburg die Veranstaltung ohne Gästefans anzumelden blieb erfolglos. Eine Suche nach einem Ausweichstadion scheiterte aufgrund Terminschwierigkeiten ebenfalls schon früh. Einen Platztausch mit Innsbruck lassen die Bestimmungen der Liga nicht zu.

Viele Fragen offen

Was bleibt sind viele Fragen. Warum wurde das Stadion in Schwanenstadt explizit von den Behörden für Risikospiele genehmigt? Denn selbst bei einer zeitgerechten ligatauglichen Adaptierung des Heimstadions der Austria in Salzburg-Maxglan, lag eine Genehmigung von Liga und Behörden für Risikospiele lediglich in Schwanenstadt vor. Und haben die Vereine auch wirklich alles unternommen, um dieses Spiel auszutragen? Fragen, die sich die bis jetzt zurückhaltend agierende Liga nun stellen muss. Denn nicht nur die Fans, auch Werbe- und TV-Partner der Liga, verlangen Antworten.

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Clemens Schotola

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