26.08.2015 10:55 Uhr

Barisic: "Glück war nicht auf unserer Seite"

Zoran Barisic ist stolz auf seine Mannschaft
Zoran Barisic ist stolz auf seine Mannschaft

Wie grausam Fußball sein kann, hat Rapid am Dienstag zu spüren bekommen. Die Hütteldorfer lieferten beim 2:2 im Play-off-Rückspiel in Lviv (Lemberg) gegen Shakhtar Donetsk eine Glanzleistung ab, standen in der Schlussphase an der Schwelle zur Champions-League-Gruppenphase - und mussten dennoch mit gesenkten Köpfen den Heimflug antreten.

Das turbulente Finish mit zwei hochkarätigen Chancen der Wiener hinterließ selbst beim alten Shakhtar-Trainerfuchs Mircea Lucescu seine Spuren. "In allen meinen Spielen zusammen hatte ich nicht so viel Glück wie in dem einen heute", schnaufte der seit 2004 amtierende 70-jährige Rumäne, als er Zoran Barisic kurz vor einem ORF-Interview zum Rapid-Auftritt gratulierte.

Für den Coach des Rekordmeisters war dies nur ein äußerst schwacher Trost. "Es ist schwer, kurz nach so einem Match eine sattelfeste Analyse abzugeben", seufzte Barisic auf der Pressekonferenz.

Abgänge werden befürchtet

Trotz aller Enttäuschung über die knapp verpasste "Königsklasse" überwog beim 45-Jährigen der Stolz. "Meine Mannschaft hat eine großartige Leistung gebracht. Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich auf Augenhöhe mit einem europäischen Spitzenteam befindet."

Der Champions-League-Dauergast aus der Ukraine wurde bei den Möglichkeiten von Robert Berić und Philipp Prosenik an den Rand des Ausscheidens gebracht. "Aber so ist Fußball. Das Glück war diesmal nicht auf unserer Seite", meinte Barisic und ergänzte, man habe das Play-off-Duell mit Schachtar nicht beim 0:1 im Hinspiel in Wien verloren.

In der Stunde des möglicherweise bittersten Moments seiner Trainerkarriere richtete der Wiener den Blick wieder nach vorne. "Wir freuen uns jetzt auf die Europa League und müssen uns weiterentwickeln. Unseren Weg sind wir noch nicht zu Ende gegangen."

Nun gelte es, die Partie in Lviv so schnell wie möglich abzuhaken. "Wir werden die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen", versprach Barisic. Angst davor, dass seine Truppe an dem Tiefschlag zerbrechen könnte, hat der Trainer nicht. "Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren viele schlimme Niederlagen eingesteckt, doch die haben uns nie erschüttert, sondern stärker gemacht. Ich gehe davon aus, dass das wieder der Fall sein wird."

Selbst wenn das Aus gegen Shakhtar relativ schnell verkraftet werden kann, droht dem aktuellen Bundesliga-Tabellenführer eine andere Gefahr: Der Abschied von Robert Berić in den kommenden Tagen ist nicht ausgeschlossen, weitere Spieler könnten dem Klub in den nächsten Monaten den Rücken kehren.

Barisic weiß um diese Problematik und kann ihr auch positive Aspekte abgewinnen. "Die Spieler haben in Europa für Aufsehen gesorgt und sich für andere Klubs interessant gemacht, aber so soll es auch sein. Es wäre schlimm, wenn wir schlecht wären und keiner unsere Spieler haben will."

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apa

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