27.08.2015 12:12 Uhr

FCA will Europareise mit "drei Krachern"

Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter (l) und Trainer Markus Weinzierl freuen sich auf die Europa League
Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter (l) und Trainer Markus Weinzierl freuen sich auf die Europa League

Stefan Reuter wird im noblen Grimaldi Forum des Fürstentums Monaco voller Vorfreude, aber auch mit einem leicht erhöhten Pulsschlag in seinem Sessel sitzen.

Ob Liverpool, Neapel, Olympique Marseille oder Lazio Rom - beim Europacup-Debüt winken dem FC Augsburg und seinen Fans Traumreisen durch Europa und mindestens sechs große internationale Fußball-Abende.

"Für uns ist das natürlich ein Highlight", sagte Manager Reuter vor der Auslosung am Freitag (13.00 Uhr): "Ich bin sehr gespannt, was da auf uns zukommt." Trainer Markus Weinzierl wünscht sich eine anspruchsvolle Europa-Tour: "Am besten drei Kracher!"

Europa League die Kirsche auf der Sahnetorte

Die Europa League stellt für den Premieren-Teilnehmer ein Bonusprogramm zum viel wichtigeren Alltagsgeschäft Bundesliga dar. Vom Finale am 18. Mai 2016 in Basel träumt beim FCA keiner. "In Europa kennt uns keine Sau." Mit diesem lustigen Schriftzug hatten die Augsburger ihren sensationellen Einzug ins internationale Geschäft im vergangenen Mai bejubelt. Der geringe UEFA-Koeffizient von 15,883 Punkten garantiert den Augsburgern attraktive Gegner aus den Töpfen eins und zwei der international namhafteren Vereine.

48 Clubs werden auf zwölf Gruppen mit je vier Teams verteilt. Neben sportlichem Ruhm gibt es auch gutes Geld in der Europa League zu verdienen: 2,4 Millionen Euro beträgt das Startgeld, jeder Sieg in der Gruppenphase mit sechs Partien wird mit 360 000 Euro honoriert. Dazu kommen die Ausschüttungen aus dem Marktpool sowie die Zuschauereinnahmen aus vorerst drei Heimspielen. Ein überraschender Vorstoß in die Zwischenrunde brächte dem FC Augsburg eine weitere Prämie von 500 000 Euro. Das erste Spiel steigt am 17. September.

"Neue Herausforderungen"

Weinzierl erwartet "viele neue Herausforderungen" für den FCA. Gemeint sind damit nicht nur die Spiele auf internationaler Bühne. Von Mitte September bis kurz vor Weihnachten muss der Trainer mit seinen Profis die ungewohnte Dreifachbelastung mit acht bis neun Englischen Wochen meistern. Bundesliga, DFB-Pokal, Europa League, es geht dann Schlag auf Schlag. Die vielen Spiele und die Reisen werden viel Kraft kosten, das Team körperlich und mental intensiv fordern.

Warnende Beispiele gibt es. Der 1. FC Nürnberg (2008) und Hertha BSC (2010) stürzten als Europapokalteilnehmer in der Bundesliga ab, stiegen ab. Diese kritische Sichtweise lehnt Weinzierl jedoch ab: "Wir sollten uns einfach auf die Europa League freuen", sagte er. Reuter hofft auf "schöne Reisen für unsere Fans". In attraktive Städte, dahin, wo der FCA sonst nicht kommt.

Dass die Bundesliga Vorrang genießt, dokumentierte Weinzierl mit seinen Prioritäten am Tag der Auslosung. "Mein Fokus liegt dann auf dem Spiel gegen Ingolstadt, das unheimlich wichtig für uns ist. Unsere Gegner werde ich schon rechtzeitig mitbekommen", sagte der Coach. Nach nur einem Punkt aus den ersten zwei Spielen ist ein Erfolg im Heimspiel am Samstag gegen den Aufsteiger schon sehr wichtig. "Es ist ein Derby, und wir wollen es für uns entscheiden", sagte Weinzierl. Die Vorfreude auf die Europa League soll schließlich nicht durch einen Bundesliga-Fehlstart getrübt werden.

dpa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten