28.08.2015 10:30 Uhr

Posse um Stadion in Klagenfurt

Unglaubliche Posse: Der Verwaltungsgerichtshof hat die Bewilligung für die oberen Ränge im Klagenfurter Wörtherseestadion aufgehoben. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte. Vorerst dürfen nur mehr 12.000 statt 30.000 Zuschauer ins Stadion, auch für Konzerte oder andere Veranstaltungen darf es nicht mehr genutzt werden.

Mathiaschitz sprach von einer "Formalentscheidung", in der Causa sei nun das Landesverwaltungsgericht am Zug: "Wichtig ist, dass wir so schnell wie möglich Rechtssicherheit erlangen." Das bedeutet, dass dem Wörtherseestadion im schlimmsten Fall ein Rückbau droht. "Das ist möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich", sagte Mathiaschitz.

Das für die Fußball-Europameisterschaft 2008 errichtete Stadion hätte nach ursprünglichen Plänen gleich nach den Bewerben zurückgebaut werde sollen - von 30.000 Plätzen auf die erwähnten 12.000. Dazu wäre der Oberbau entfernt worden. Doch es kam anders und das Stadion blieb in der EM-Größe erhalten. Nun entschied aber der VwGH, dass der Ausbau des Stadions eine Umweltverträglichkeitsprüfung braucht, die Anrainer seien zu wenig einbezogen worden.

Zuletzt war das Stadion beim Europacup-Heimspiel des WAC gegen Borussia Dortmund ausverkauft und wie schon in den vergangenen Jahren erneut als Schauplatz des Finales im ÖFB-Cup vorgesehen gewesen. Auch die österreichische Nationalmannschaft hatte Klagenfurt in den vergangenen Jahren (zuletzt am 5. März 2014 beim 1:1 gegen Uruguay) immer wieder als Schauplatz von Länderspielen beehrt. Und nun diese unglaubliche Entwicklung.

Bewilligung für das Stadion als "Multifunktionsarena" aufgehoben

Mit dieser Entscheidung wurde auch die Bewilligung für das Stadion als "Multifunktionsarena" aufgehoben - konkret bedeutet das vorerst, dass zwei für August 2016 geplante Konzerte wackeln. "Es ist eine Katastrophe, wir sind gerade dabei, die Verträge mit den Künstlern abzuschließen. Wenn es bis 14. September keine Entscheidung in Sachen Stadion gibt, dann müssen wir das bleiben lassen", sagte Thomas Semmler von der Eventagentur "Semtainment".

Neben den finanziellen Folgen, "Semtainment" wollte mehr als eine Million Euro in die Stadion-Event investieren, macht sich Semmler auch Sorgen um das Image der Landeshauptstadt als Veranstaltungsort: "Jetzt rückt Klagenfurt wieder in den Fokus - aber so, wie wir es uns nicht wünschen."

Mehr dazu:
>> Das Profil des Wörthersee Stadions

apa/red

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