07.10.2015 13:58 Uhr

Rampenlicht: Griechische Tormaschine

Evanggelos Mantzios (l.) setzt sich im Luftduell durch
Evanggelos Mantzios (l.) setzt sich im Luftduell durch

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen Griechen mit Kurzauftritt in der Bundesliga, einen Brandstifter, der sein Comeback feiert und einen Südkoreaner in seiner Abschiedssaison.  

Fünf Tore in sechs Spielen - die Quote kann sich sehen lassen. In der laufenden Saison der griechischen Super-League schießt der 32-jährige Evanggelos Mantzios Tore am Fließband. Auch in der vorherigen Saison waren es neun Stück in 26 Partien. Insgesamt schoss der 1,91 Meter große Grieche in seiner heimischen Liga 41 Tore in 115 Spielen.

Angesichts dieser Zahlen darf die Frage erlaubt sein, wieso er bei keinem Bundesligaverein auf der Merkliste steht? In der Tat gab es mal ein kleines Engagement in Deutschlands höchster Spielklasse: Zehn Spiele bestritt der damals hoch angepriesene Stürmer auf Leihbasis für Eintracht Frankfurt, damals unter der Regie von Trainer Friedhelm Funkel.

"Bundesligauntauglich"

Die Ausbeute in der Saison 2007/2008 war mehr als gering: Nur ein Bundesligatreffer! Die Presse bezeichnete den geborenen Athener als "bundesligauntauglich", Friedhelm Funkel erklärte damals, er habe sich mehr erwartet. "Wenn ich so eine Chance bekomme, da muss mehr kommen", war damals die Wortwahl des Trainers. Wie zu erwarten wurde die Leihe nicht verlängert.

Am Ende ging es nach kleinen Ausflügen nach Portugal und Aserbaidschan zurück in die Heimat, wo er anscheinend keine Probleme hat, Tore zu schießen. Es ist eben nicht jeder ein Typ für die Bundesliga.

Von der Gefängniszelle auf den Rasen

Der Brasilianer Breno feierte in diesem Jahr sein Comeback für seinen alten und neuen Klub São Paulo. Er konnte in den ersten fünf Einsätzen sogar schon ein Tor erzielen. Der Innenverteidiger hat sein Können im Fußball wohl nicht verlernt, trotz seiner vierjährigen Abstinenz.

Im Dezember vergangenen Jahres wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Wir erinnern uns: Mitte des Jahres 2012 wurde der Brasilianer zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, weil er unter Alkoholeinfluss seine Villa in München angezündet hatte.

Wechsel mit 17 Jahren

Von 2007 bis 2011 spielte er bei den Bayern, konnte die Erwartungen aber nie ganz erfüllen und wurde zwischenzeitlich nach Nürnberg ausgeliehen. Insgesamt erreichte er nur wenige Einsätze und schoss kein einziges Tor für die Münchner. Vielleicht kam der Wechsel - mit 17 Jahren, weg von der Heimat, als großes Versprechen für die Zukunft geltend - einfach zu früh.

Es wird sich nun zeigen, ob sein Vertrag bei São Paulo im Oktober verlängert wird oder nicht. Er will sich reinhängen -  im Sport und Privatleben und sagte nach der Entlassung in einem Interview: "Heute fahre ich jedes mal mit einem Lächeln nach Hause und freue mich darauf, mit meinen Kindern zu spielen und Zeit mit meiner Frau zu verbringen."

Du-Ri-Cha!

Bei vielen Kennern des Fußballsports klingelt es noch im Gedächtnis, wenn der Name fällt. Immerhin brachte es der Südkoreaner auf 125 Bundesligaeinsätze für Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, den 1. FSV Mainz 05 und den SC Freiburg sowie in der Spielzeit 2012/2013 für Fortuna Düsseldorf, wo er nach der Saison auf eigenen Wunsch seinen Vertrag auflöste und aus privaten Gründen zurück in die Heimat ging.

"Ich habe mein Glück gefunden"

Seit 2013 spielt er beim FC Seoul und führte das Team unter anderem ins Finale der AFC Champions League und auf Platz 4 der K-League Classic. Er sagt, er habe sein Glück gefunden. In dieser Saison konnte der Koreaner nach 22 Spielen schon zwei Tore verbuchen - seine beiden ersten Treffer für den gelernten rechten Verteidiger in der koreanischen Liga und vielleicht auch seine Letzten, denn der 35-Jährige ließ verlauten, dass es seine letzte Saison als Aktiver sein wird.

Marvin Wennhold

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