25.10.2015 12:38 Uhr

Phänomen Soriano: Nächster Rekord wackelt

Zuerst am Feld, dann beim Salzburger Bauernherbst: Jonatan Soriano lässt es krachen
Zuerst am Feld, dann beim Salzburger Bauernherbst: Jonatan Soriano lässt es krachen

Anspruch und Realität halten derzeit Schritt bei Salzburg. Mit dem 2:1-Heimsieg über Ried verteidigte man am Samstag die Tabellenführung, es war der vierte Sieg en suite. Dass man gegen das Schlusslicht in der zweiten Hälfte zurückfiel und schließlich sogar noch um den Sieg "zittern" musste (Goalie Alexander Walke), wurde auch ein bisschen vom 100. Bundesligator Jonatan Sorianos überstrahlt.

113 Spiele im heimischen Oberhaus benötigte der Spanier für seinen Jubiläumstreffer, der gegen Ried schon in der 8. Minute fiel. Damit übertraf er den bisherigen Rekord von Anton Polster, dem der "Hunderter" erst in der 126. Partie gelang, locker. Im Hinblick auf die Gesamttore ist der ehemalige Spieler bei Barcelonas zweiter Mannschaft r zudem auf bestem Wege, den aktuellen Rekordhalter unter den Legionären, Zlatko Kranjcar (108 Tore), abzulösen.

"Für mich ist er ein Phänomen", meinte Walke, der auch an den Salzburger Stotterstart des inzwischen 30-Jährigen im Frühjahr 2012 erinnerte. "Wenn ich zurückdenke, wie schwer der Anfang für ihn war und was er in weiterer Folge gemacht hat, das ist unglaublich. Er ist ein Leckerbissen", meinte der Deutsche. "Seinen Wert erkennt man auch dann, wenn er nicht dabei ist", meinte er nicht zuletzt im Hinblick auf Sorianos verletzungsbedingte Absenz zu Saisonbeginn.

Salzburgs Spieler trotz Sieg selbstkritisch

"Er ist einfach ein Topspieler und ein Torjäger", schwärmte auch Teamkollege Valon Berisha, der die Teamleistung gegen eine ebenso defensive wie bissige Rieder Truppe aber weit weniger euphorisch beurteilte. "Wir waren in der zweiten Hälfte zu wenig aktiv gegen den Ball. Vor allem, was die zweiten Bälle betrifft, müssen wir besser agieren", forderte der Norweger, Außenverteidiger Andreas Ulmer sah es ähnlich: "Die zweite Hälfte war alles andere als gut. Das hat gezeigt, dass wir noch viel Potenzial nach oben haben und noch viel Arbeit auf uns wartet."

Trainer Peter Zeidler war vor allem froh über drei Punkte. "Mehr gibt es nicht", meinte der Deutsche trocken, auch wenn er dem Publikum gerne mehr geboten hätte. "Was Schönheit und Klarheit angeht, war es heute nicht ganz so", meinte er im Vergleich zur 8:0-Gala gegen die Admira eine Woche zuvor. Nicht nur der Gegner ("Er hat sich unglaublich gewehrt"), sondern auch eigenes Unvermögen hätten dazu beigetragen: "Das Kombinationsspiel wurde manchmal zu sehr übertrieben."

Geduld bei Hinteregger gefragt

ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger war wie schon gegen die Admira zum Zuschauen verdammt. Zeidler setzte in der Innenverteidigung neuerlich auf Duje Caleta-Car und Paulo Miranda, die sich im Vergleich zum Saisonbeginn nun wesentlich stabiler präsentieren. Wann Hinteregger wieder zum Einsatz kommt, wollte Zeidler nicht verraten. "Er ist ein wichtiger Bestandteil, aber eben nur ein Teil der Mannschaft. Er wird zurückkehren. Es ist ganz einfach ein bisschen Geduld gefragt", erläuterte der Trainer.

Schon am Dienstag stehen sich die beiden Teams im Achtelfinale des ÖFB-Cups erneut gegenüber, wieder gastiert Ried in Wals-Siezenheim. "Wir können am Dienstag zeigen, dass wir die Lektion gelernt haben", meinte Zeidler, der seinen Trainerkollegen Paul Gludovatz lobte: "Kompliment an den Matchplan von Ried."

Die Leistung am Samstag dürfte Rieds Hoffnungen auf eine Überraschung im Cup, eine Domäne der "Wikinger", beflügelt haben. "Es tut ein bisschen weh, dass in der zweiten Halbzeit der Ausgleich nicht gelungen ist", betonte Goalie Thomas Gebauer. "Wir haben zum Schluss gut nach vorne gespielt, Salzburg musste ungewöhnlich für sie auf Zeit spielen. Vielleicht haben wir am Dienstag mehr Glück."

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apa

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