05.11.2015 12:29 Uhr

Jubel bei Alaba, Lust und Frust bei Dragović

Dragović fährt mit gemischten Gefühlen von London heim
Dragović fährt mit gemischten Gefühlen von London heim

Ins Rampenlicht haben sich am Mittwochabend beide Österreicher in der Champions League gespielt, so richtig jubeln durfte aber nur David Alaba. Er trug mit dem Treffer zum 3:0 zum 5:1-Sieg der Bayern und der erfolgreichen Revanche gegen Arsenal bei. Aleksandar Dragović durchlebte bei der 1:2-Niederlage von Dinamo Kiev bei Chelsea hingegen ein Wechselbad der Gefühle.

Die Bayern hatten im "Hinspiel" mit 0:2 bei Arsenal die erste Saisonniederlage kassiert, vor den eigenen Fans ließen sie den "Gunners" aber keine Chance. Nach drei Siegen punktgleich mit Olympiakos Piräus (2:1-Heimerfolg gegen Dinamo Zagreb) an der Spitze der Gruppe F haben die Münchner beste Chancen auf den Gruppensieg.

Alaba traf in der 44. Minute mit einem Distanzschuss mit Effet und sorgte damit für die Vorentscheidung. "Ich habe den Ball gut getroffen und er ist reingegangen", freute sich der ÖFB-Star nach seinem fünften Treffer in der Champions League. Damit ist der 23-Jährige nun alleine der erfolgreichste österreichische Torschütze in der Königsklasse.

"Ich denke, dass wir sie gut kontrolliert haben. Speziell in der ersten Hälfte haben wir sehr wenig zugelassen. Aber es geht noch weiter. Es gibt noch viele Ziele, die wir erreichen wollen", betonte Alaba.

Coach Pep Guardiola sprach nach dem höchsten Sieg in der Champions League gegen einen englischen Verein von der besten Bayern-Mannschaft in seiner Ära. "Es ist unser drittes gemeinsames Jahr und wir kennen einander nun viel besser", erklärte der Katalane, der sein Team aber noch nicht auf dem Zenit sieht. "Wir haben uns verbessert, aber es ist erst November. Noch haben wir nichts erreicht. Wir sind noch nicht perfekt, aber wir steigern uns Schritt für Schritt."

Arsenal ist in der Premier League punktgleich mit Leader Manchester City Zweiter, in der Champions League droht aber nach der dritten Niederlage das Aus. "Es wird eng", musste Coach Arsene Wenger zugeben. Sein Team sei nicht präsent gewesen. "Zu viele Spieler haben nicht ihre Normalform erreicht", sagte der Franzose.

Schwierige Ausgangslage für Dragović mit Kiev

In Bedrängnis ist auch Dinamo Kiev mit fünf Punkten als Dritter der Gruppe G vor der kommenden Partie gegen Spitzenreiter Porto, der bereits bei zehn Zählern hält. Im Duell mit Aufstiegs-Rivale Chelsea hatte ÖFB-Teamverteidiger Dragović zunächst Pech, als er eine Flanke von Willian per Kopf ins eigene Tor lenkte (34.).

"Da wäre ich am liebsten im Boden versunken. Ein Eigentor ist immer bitter, an der Stamford Bridge und im Rahmen der Champions League aber wohl besonders", meinte der Dinamo-Legionär. "Da kannst du dir nur den Mund abwischen und musst konzentriert weitermachen."

Dass ihm nach dem Wechsel mit seinem Premierentor in der Champions League der Ausgleich gelang (78.), sei "Erleichterung und enorme Genugtuung" zugleich gewesen, meinte Dragović. "Ich war im siebenten Himmel. Das Gefühl war einfach sensationell und ist mit nichts Anderem zu vergleichen. Ich war brutal happy, meinen Fehler wieder gut gemacht zu haben."

Der 24-jährige ÖFB-Teamspieler weiß, dass nun Siege nötig sind. "Wir müssen in den ausstehenden Spielen voll punkten und auf Umfaller der Konkurrenz hoffen. Unser Minimalziel war und bleibt europäisch zu überwintern, diesbezüglich sind wir auf einem guten Weg", sagte der Innenverteidiger im Hinblick auf einen möglichen Wechsel in die Europa League.

Chelsea-Coach Jose Mourinho, zuletzt stark unter Druck, freute sich nach dem durch einen Freistoß des Brasilianers Willian (83.) fixierten Sieg über einen Loyalitätsbeweis der Chelsea-Fans. "Es ist unglaublich. Sie versuchten zu sagen, 'wir wollen dich hier', und wollten euch vielleicht sagen 'lasst ihn arbeiten', und das ist ein fantastisches Gefühl", erklärte der Starcoach nach Standing Ovations der 40.000 Fans in Richtung der ihn nach schwachen Ergebnissen in der Premier League arg kritisierenden Reporter. Dass ihn das gesamte Stadion in einer schwierigen Phase unterstütze, sei ein unvergesslicher Moment seiner Karriere.

Der FC Barcelona (3:0-Heimsieg gegen BATE Borisov) sowie der FC Porto (3:1-Auswärtserfolg bei Maccabi Tel Aviv) sind praktisch schon Gruppensieger und die Bayern sind praktisch weiter. Zenit St. Petersburg folgte hingegen in der Gruppe H dank eines 2:0-Erfolgs bei Olympique Lyon schon fix Real Madrid und Manchester City in das Achtelfinale. Gent blieb dank des ersten Sieges in der Champions League, einem 1:0-Heimerfolg gegen Konkurrent Valencia im Aufstiegsrennen der Gruppe H.

Mehr dazu:
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apa

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