18.11.2015 09:18 Uhr

Terrorgefahr auch im ÖFB-Team ein Thema

Österreicher und Schweizer während dr Trauerminute für die Terroropfer
Österreicher und Schweizer während dr Trauerminute für die Terroropfer

Kurz vor ihrem Kräftemessen mit der Schweiz hat die österreichische Nationalmannschaft am Dienstag von der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden erfahren. Die Terrorgefahr ist dem Fußball nach den Anschlägen von Paris so nahe wie lange nicht. Auch im Ernst-Happel-Stadion wurde es ein emotionaler Abend - nicht nur wegen der intonierten französischen Nationalhymne.

Die Vorfälle in Hannover hatten sich auch nach Wien herumgesprochen. "Ich habe das kurz vor dem Spiel gehört und mir dann auch Gedanken gemacht", sagte ÖFB-Teamchef Marcel Koller. Er musste seinen Fokus aber wie die Mannschaft auf das Duell mit seinen Landsleuten legen.

"Trotz der Tragödie von letztem Freitag und dem, was in Deutschland passiert ist, haben wir uns hundertprozentig auf das Spiel konzentriert", erklärte Abwehrchef Aleksandar Dragovic. "Das muss man, wir sind Profis."

Spurlos vorbei gehen die Vorfälle aber auch an ihnen nicht. "Das nimmt man schon wahr", sagte ÖFB-Kapitän Christian Fuchs über die Absage. Die Teams von Österreich und der Schweiz - zu Spielbeginn für eine Schweigeminute am Mittelkreis vereint - hätten gezeigt, dass alle zusammenstehen. "Was wir machen können, ist normal weiter leben. Es wäre das falsche Zeichen, wenn man sich einschüchtern lässt."

Ähnlich sah es Julian Baumgartlinger. "Die Weltgemeinschaft muss Zusammenhalt zeigen und gemeinsam gegen dieses Problem vorgehen", meinte der Mittelfeldspieler von Mainz 05. "Wir sind alle ziemlich betroffen", ergänzte Marko Arnautovic. "Die Menschheit ist betroffen, der Sport auch. Was wir aus Deutschland gehört haben, war auch nicht schön."

Sicherheits-Thema auch nach den Länderspielen präsent

Am Wochenende wird in Deutschland wieder Bundesliga-Fußball gespielt. Mehr als die Hälfte der ÖFB-Teamspieler ist bei Klubs im nördlichen Nachbarland engagiert. "Die Sicherheitsmaßnahmen sind extrem, die Leute machen einen guten Job", sagte Arnautovic. Daher habe man sich auch in Wien auf Fußball konzentrieren können. "Ein großes Lob auch an die Sicherheitsleute."

Unter den 27.600 Zuschauern im Wiener Prater war alles ruhig - laut Polizeiangaben sogar "ruhiger als ruhig". Die Stimmung war aber etwas ungewohnt, anders als bei den ausgelassenen Partys in der EM-Qualifikation. Und das hatte nur bedingt mit der 1:2-Niederlage der Österreicher zu tun.

"Wir sollten nicht die Köpfe hängen lassen", meinte Arnautovic. "Natürlich gibt es Trauer, wir waren alle schockiert. Aber es geht weiter. Die Leute sollen keine Angst zeigen und mit Spaß weiter leben. Wenn wir zusammenstehen, dann passt das."

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>> Terrorgefahr: Deutschlandspiel abgesagt 

apa

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