Inter-Trainer Roberto Mancini hat am Sonntagabend bei der 0:3-Pleite im Derby gegen Milan für einen Eklat gesorgt. Nach einem Verweis auf die Tribüne ließ er sich zu einer obszönen Geste in Richtung der Fans des Gegners hinreißen. Nach dem Spiel wetterte er dann gegen den Schiedsrichter und legte sich mit einer TV-Journalistin an.

Weniger die klare Niederlage gegen den Stadtrivalen, als vielmehr die Leistung des Schiedsrichters, brachte Mancini im Spitzenspiel auf die Palme. "Wahrscheinlich kennt das Schiedsrichter-Team die Regeln nicht. Sie waren die Schlechtesten auf dem Feld. Ein Desaster", ärgerte sich Mancini. Der Inter-Coach sah seine Mannschaft bereits in der ersten Hälfte klar benachteiligt. Nach einem - aus seiner Sicht - Foul vom letzten Mann - hatte er vehement eine Rote Karte für Milan gefordert.

Entschuldigung für den Stinkefinger: "Hätte nicht passieren dürfen"

Nach einer erneuten Diskussion schickte Schiedsrichter Antonio Damato den Trainer in der 50. Minute gar auf die Tribüne. Auf dem Weg dorthin verlor Mancini dann völlig die Nerven. Wie TV-Bilder zeigen, soll er Milan-Fans den Mittelfinger gezeigt haben. Dies gab der Trainer der Nerazzurri auch zu, noch in der Nacht schrieb er dazu auf Twitter: "Ich entschuldige mich für diese Geste, das hätte mir nicht passieren dürfen."

Weniger reumütig zeigte sich Mancini hingegen im TV-Interview nach dem Spiel. Angesprochen auf den verschossenen Elfmeter von Inter-Stürmer Mauro Icardi beim Stand von 0:1, legte er sich mit einer Reporterin des Fernsehsenders Mediaset an. Mancini hatte Icardi zuletzt scharf kritisiert, im Interview wollte er davon aber nichts wissen. "Ihr wollt immer alles polemisieren. Wenn du in so einem Moment eine solche Chance nicht verwertest, dann verliert ein Team einfach das Selbstvertrauen."

Inter war zuletzt in der Serie A in die Krise geraten. Aus den vergangenen sechs Spielen gab es nur einen Sieg. Stand man zu Weihnachten noch an der Tabellenspitze, sind die Mailänder inzwischen auf den vierten Platz zurückgefallen. Auf Spitzenreiter Napoli fehlen bereits neun Punkte.

Großer Jubel bei Milan über den Derbysieg

Bei Milan herrschte nach dem Sieg hingegen große Genugtuung. "Dieser Abend war der beste in meiner bisherigen Trainerkarriere", jubelte Coach Siniša Mihajlović.

"Jeder verdient eine Nacht wie diese. Der Präsident, der Verein, die Spieler und die Fans." Nach dem Derby-Sieg liegt Milan auf Platz sechs in der Tabelle, nur noch fünf Punkte hinter Inter.

Mehr dazu:
>> Milan gewinnt Derby - Napoli an der Spitze

apa/red