18.02.2016 23:16 Uhr

Rapid kassiert höchste Europacupniederlage

Grün-Weiß kam in Valencia gehörig unter die Räder
Grün-Weiß kam in Valencia gehörig unter die Räder

Rapid hat bei der Europacup-Auswärtsreise nach Valencia eklatant seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Die Grün-Weißen schlitterten am Donnerstagabend im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League im Estadio de Mestalla in ein 0:6-Debakel - für Rapid die höchste Europacup-Niederlage der Vereinsgeschichte. Die Chancen auf das Weiterkommen sind schon vor dem Rückspiel am 25. Februar im Ernst Happel-Stadion vorbei.

In Mestalla, also jenem Stadion, in dem am 27. März 1999 auch die österreichische Nationalmannschaft beim 0:9-Debakel gegen Spanien ihr Waterloo erlebt hatte, legte Rapid einen katastrophalen Start hin und war schon zur Halbzeit mit fünf Toren im Hintertreffen. Das entsprach dem Halbzeitstand bei jenem denkwürdigen Spiel in der Qualifikation zur EM 2000, nach dem Herbert Prohaska als ÖFB-Teamchef seinen Hut nahm.
>> Der Kegelabend im Mestalla

Santi Mina verwertete schon in der vierten Minute eine Hereingabe von André Gomes und in der zehnten Minute war es Daniel Parejo, der nach einem Lochpass von Mina seelenruhig einschob. In der 25. Minute vollendete wieder Mina selbst zum 3:0. Mittelstürmer Álvaro Negredo legte ein weiteres Tor nach (39.). Als Vorlagengeber trat ebenso wie beim 5:0 durch André Gomes (35.) der erst 20-jährige Rechtsaußen Santi Mina in Erscheinung, der somit an allen fünf Toren beteiligt war.

Auffällig war, dass die Treffer - vom 2:0 durch Parejo abgesehen - nach dem selben Strickmuster fielen. Immer wanderte der Ball auf die Seite und wurde blitzschnell zentral ins Rapid-Abwehrzentrum gespielt, wo stets ein Grün-Weißer die Aktion verschlief und zu weit von seinem Gegenspieler entfernt stand.

Wie ausgewechselt

Valencia agierte im Vergleich zu vielen Liga-Auftritten in dieser Saison wie ausgewechselt. Die Spanier begannen überfallsartig und ließen Rapid überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Allerdings agierten die Gäste viel zu passiv, ließen Aggressivität und Zweikampfbereitschaft vermissen. Dass die erste Gelbe Karte gegen einen Rapidler erst in der 57. Minute Stefan Schwab traf, könnte man als symptomatisch bezeichnen.

Nach dem Seitenwechsel schaltete Valencia mindestens einen Gang zurück, und die Wiener spielten einigermaßen mit. In der 71. Minute probierte es Thanos Petsos mit einem Freistoß von der linken Seite und Matej Jelić scheiterte mit einem Kopfball aus aussichtsreicher Position am australischen Teamtorhüter Mathew Ryan (82.).

Kurz vor Schluss traf noch Rodrigo aus kürzester Distanz zum 6:0. Valencia gewann damit auch das fünfte Europacup-Heimspiel gegen einen österreichischen Verein, für Rapid gab es auch beim siebenten Gastspiel in Spanien nichts zu erben. Mit sechs Toren Unterschied hat Rapid in einem europäischen Wettbewerb aber auch noch nie verloren.

Es geht nur mehr um Fünfjahreswertung

Ein außergewöhnliches Präsent war das 6:0 für Valencia-Trainer Gary Neville, der lange Zeit in der Kritik gestanden war. Das womöglich einzig Positive an diesem grün-weißen Horrorabend könnte die Hoffnung sein, dass die Spanier das Rückspiel in Wien auf die leichte Schulter nehmen.

Das könnte die Chancen auf einen Rapid-Sieg erhöhen - und ein solcher wäre für die UEFA-Fünfjahreswertung Gold wert, da Österreich noch einen vollen Erfolg braucht, um ab 2017/2018 wieder fünf Vereine in die europäischen Wettbewerbe schicken zu können.

Mehr dazu:
>> Übersicht Europa League, Sechzehntelfinale

apa

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