12.03.2016 20:15 Uhr

0:4! Rapid-Heimdebakel gegen Admira Wacker

Christoph Knasmüllner brachte Admira Wacker gegen Rapid schon nach sieben Minuten in Führung,
Christoph Knasmüllner brachte Admira Wacker gegen Rapid schon nach sieben Minuten in Führung,

Der SK Rapid hat am Samstagabend die Chance auf die Tabellenführung vergeben und sich dabei richtiggehend blamiert. Die Hütteldorfer schlitterten im Ernst Happel-Stadion gegen Admira Wacker in ein 0:4-Heimdebakel und kassierten damit im Titelkampf einen erheblichen Dämpfer. Da zuvor Spitzenreiter RB Salzburg beim 1:1-Remis gegen den WAC gepatzt hatte, wäre Rapid mit einem Heimsieg auf Platz eins vorgestoßen.

Doch davon waren die Grün-Weißen weit entfernt. Nach der 27. Bundesliga-Runde beträgt der Rückstand auf Salzburg aber nur einen Punkt. Die einzig gute Nachricht für Rapid.

Admira Wacker stellt früh die Weichen auf Sieg

Christoph Knasmüllner mit seinem ersten Liga-Doppelpack (7., 25.), Lukas Grozurek (53./Elfmeter) und Srđan Spiridonović (63.) sorgten für die höchste Rapid-Bundesliganiederlage seit einem 1:5-Debakel gegen Sturm Graz am 15. September 2007.

Admira Wacker selbst hatte zuvor in der Bundesliga noch nie gegen Rapid so hoch gewonnen (drei Mal 3:0 sowie einmal 4:1). Man bleibt ein Angstgegner der Hütteldorfer. Die Südstädter hatten Rapid auch schon im Viertelfinale des ÖFB-Cups im selben Stadion vor einem Monat mit 1:0 ausgeschaltet. Durch den klaren Erfolg schaffte Admira Wacker in der Tabelle vorerst den Sprung auf Rang vier.

Die zuvor im Bundesliga-Frühjahr mit fünf Siegen und einem Remis noch ungeschlagenen Rapidler präsentierten sich so schlecht wie noch nie in der Liga in der laufenden Saison. Der Truppe von Chefcoach Zoran Barišić war das Prunkstück der linken Seite durch die Ausfälle von Stefan Stangl (verletzt) und Florian Kainz (gesperrt) abhanden gekommen.

Rapid-Sportdirektor Müller: "Hochnäsig und arrogant"

Man war ideenlos im Spiel nach vorne, völlig harmlos und extrem anfällig in der Defensive. "Wir waren hochnäsig und arrogant", ärgerte sich Rapids Sportdirektor Andreas Müller schon im TV-Pauseninterview.

Die ohne den verletzten Kapitän Christoph Schößwendter angetretenen Gäste zeigten sich demgegenüber von ihrer besten Seite, attackierten früh, ließen den Hausherren keine Räume und setzten vor allem selbst immer wieder Akzente. Die erste gute Aktion führte gleich zur Führung. Nach idealer Vorarbeit von Eldis Bajrami traf Knasmüllner überlegt ins lange Eck (7.). Rapid kam gleich darauf dem Ausgleich nahe, ein Volleyschuss von Steffen Hofmann ging aber vorbei (10.). Es war die einzige gute Aktion des Routiniers in seinem 400. Ligaspiel.

Admira Wacker waren viel spritziger und stellten nach einem Bilderbuch-Konter auf 2:0. Bajrami holte sich nach einem der vielen Rapid-Fehler den Ball und bediente wieder Knasmüllner, der souverän vollendete (25.). Dass die Rapidler zur Pause nicht schon aussichtslos zurücklagen, hatte mit der fehlenden Effizienz der Gäste zu tun. Ex-Rapidler Grozurek lief nach einem Schnitzer von Christopher Dibon alleine auf Richard Strebinger zu, legte sich den Ball aber zu weit vor (28.). Zudem schoss Spiridonović am langen Eck vorbei (38.).

Nach der Pause wurde es für Rapid noch bitterer

Rapid wurde mit einem Pfeifkonzert von den Rängen in die Kabine verabschiedet. Die erhoffte Steigerung blieb aber auch nach dem Seitenwechsel aus. Völlig verunsicherte Gastgeber konnten sich nicht entscheidend in Szene setzen und Admira Wacker machte schnell alles klar. Grozurek wurde von Mario Sonnleitner im Strafraum gefoult und verwertete den Elfmeter selbst mit einem Schuss genau in die Mitte (53.). Damit hatten sie aber an dem Abend noch nicht genug. Nach einem abgeblockten Bajrami-Schuss schaltete Spiridonović am schnellsten und ließ Strebinger keine Chance (63.).

Ab der 68. Minute mussten die Grün-Weißen zudem in Unterzahl agieren, da Thomas Murg mit Knieproblemen verletzt vom Feld musste, das Austauschkontingent aber schon erschöpft war. Viel Tempo war dann nicht mehr drinnen. Rapid kam durch Matej Jelić immerhin noch zum ersten Schuss auf das Tor (83.). Rapid hat damit in den jüngsten neun Ligaduellen mit Admira Wacker nur einen Sieg gefeiert.

Nach dem 0:0 in Altach gab es für die Grün-Weißen, bei denen Thomas Schrammel sein Comeback nach langer Verletzungspause gab, zum zweiten Mal hintereinander keinen Sieg.

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apa/red

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