29.03.2016 11:45 Uhr

ÖFB-Härtetest gegen die Türkei

Österreich will auch einen Sieg gegen die Türkei bejubeln
Österreich will auch einen Sieg gegen die Türkei bejubeln

Österreich absolviert am Dienstag (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Wiener Ernst Happel-Stadion den nächsten Härtetest im Hinblick auf die Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Im Länderspiel gegen die Türkei gilt es, die Schwächen der zweiten Hälfte beim 2:1-Sieg gegen Albanien abzustellen und weiterhin an der Feinabstimmung für die EM-Endrunde zu basteln.

In diesem Zusammenhang forderte ÖFB-Teamchef Marcel Koller unter anderem mehr Engagement in der Abwehrarbeit: "Wir brauchen mehr Laufbereitschaft in der Defensive. Wenn wir gut stehen und den Gegner nicht zu unserem Tor lassen, kann das nur ein Vorteil sein." Man dürfe den Türken keinesfalls so viele Räume geben wie den Albanern am Samstag, warnte Koller. "Jeder muss Defensivarbeit verrichten, jeder ist aber auch eingeladen, sich nach vorne einzuschalten."

Löcher im Mittelfeld duch die neue Position von David Alaba?

Die gegen Albanien vor allem in der zweiten Hälfte aufgetretenen Löcher im Mittelfeld waren möglicherweise auf die etwas vorgezogene Position von David Alaba zurückzuführen. "Dadurch haben wir in der Defensive mehr Risiko genommen. In der ersten Hälfte haben wir eine gute Leistung gezeigt, in der zweiten hat es nicht mehr so geklappt", sagte Koller. Das habe aber nicht nur mit der Position von Alaba zu tun gehabt, sondern sei die Folge allgemein fehlender Laufbereitschaft gewesen.

Gegen die Nummer 20 der FIFA-Weltrangliste - Österreich ist Zehnter - würden solche Mängel wohl schwerer bestraft werden. "Die Türken lieben den Fußball und haben sehr gute individuelle Fußballer", meinte der Schweizer und wies auf die starken Auftritte des WM-Dritten von 2002 im Finish der EM-Qualifikation hin.

Als Schlüsselspieler beim Gegner identifizierte der ÖFB-Coach den Barcelona-Mittelfeldmann Arda Turan. "Er ist ein hervorragender Spieler und die zentrale Figur im türkischen Team. Da gilt es Maßnahmen zu ergreifen, um ihn aus dem Spiel nehmen zu können."

Erzwungene Umstellung durch Ausfall von Julian Baumgartlinger

Mit welcher Mannschaft dies gelingen soll, ließ Koller naturgemäß offen. Der 55-Jährige deutete lediglich an, zu Beginn zumindest weitgehend auf seine Stammformation zu setzen, wobei es durch den krankheitsbedingten Ausfall von Julian Baumgartlinger zumindest eine Umstellung sicher geben wird.
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Mit Fortdauer der Partie soll das Auswechsel-Kontingent von sechs Spielern ausgeschöpft werden. Forderungen von Vereinen, gewisse Spieler zu schonen, habe er nicht erhalten, betonte Koller.

Das Kräftemessen mit der Türkei ist die fünfte Freundschaftspartie in Folge im Happel-Stadion, diesmal droht allerdings aufgrund der zu erwartenden zahlreichen türkischen Fans fast ein Auswärtsspiel. Dieser Tatsache konnte Koller im Hinblick auf die EM auch Positives abgewinnen. "Es könnte ein Auswärtsspiel werden, also ist es gut für uns, das zu simulieren und wahrzunehmen." Laut ÖFB wurden bis Montagmittag rund 22.000 Tickets abgesetzt, 6.000 davon an türkische Fans.

Auf die Simulation eines Rückstandes würde Koller hingegen gerne verzichten. "Die Mannschaft hat gegen Montenegro gezeigt, dass sie einen Rückstand drehen kann, also habe ich da keine Bedenken. Ich gehe lieber in Führung."

Zlatko Junuzović: "Aggressiv sein und dagegenhalten"

Dieser Meinung schloss sich auch Zlatko Junuzović an, der auf ein enges Duell mit den Türken eingestellt ist. "Sie sind sehr ballsicher, wir müssen gewappnet und aggressiv sein und dagegenhalten", forderte der Legionär von Werder Bremen.

Der durchwachsene Auftritt des ÖFB-Teams in den zweiten 45 Minuten des Albanien-Spiels ist für Junuzović abgehakt. "Wir wissen, dass es nicht unsere beste Hälfte war, aber so schlechtreden will ich das auch nicht. Wir hatten auch nach der Pause unsere Chancen", erklärte der Mittelfeldspieler.

Beim Testspiel gegen die Türkei wird übrigens sich der ungarische Teamchef Bernd Storck unter die Zuschauer im Happel-Stadion mischen. Die Magyaren treffen im ersten EM-Gruppenspiel am 14. Juni in Bordeaux auf Österreich. Außerdem schicken auch die weiteren Gruppengegner Portugal und Island Spione in den Prater.

Zudem ist der niederländische Verband, dessen Mannschaft am 4. Juni im Happel-Stadion gegen Österreich testet, vertreten. Weiters werden Scouts von Wolfsburg, Werder Bremen, Everton, Juventus, Köln, Inter, Stoke City, Schalke, Sunderland, Borussia Mönchengladbach, Bayern München, Olympique Marseille, Stuttgart, Leicester und Leverkusen im Happel-Stadion Platz nehmen.

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apa/red

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