30.03.2016 08:30 Uhr

Alaba: "Haben uns selber geschlagen"

David Alaba musste sich mit Österreich der Türkei geschlagen geben
David Alaba musste sich mit Österreich der Türkei geschlagen geben

"Eine vermeidbare Niederlage" und "besser jetzt, als bei der EM", lautete am Dienstagabend der ÖFB-Tenor in den Katakomben des Ernst Happel-Stadions nach der 1:2-Pleite gegen die Türkei. Das Fazit ist aber ein anderes: Österreichs erster Anzug passt. Wenn umgestellt wird, läuft das Werkl aber nicht rund.

"Testspiel hin oder her, ich will jedes Spiel gewinnen. Ich glaube, wir hätten nicht verlieren müssen. Die Tore waren zu vermeiden, wir werden unsere Lehren daraus ziehen", meinte Zlatko Junuzović. "Wir haben uns selber geschlagen", gab David Alaba zu Protokoll.

Besonders deutlich wurde dieses "selber schlagen" natürlich beim Gegentreffer zum 1:2, dem ein haarsträubender Schnitzer von Torhüter Ramazan Özcan voranging. "Mein Fehlpass hat die Niederlage verursacht. Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Das Leben geht weiter", stöhnte der Schlussmann nach dem Spiel.

Der Vorarlberger, der bei Ingolstadt in der deutschen Bundesliga Woche für Woche konstant gute Leistungen bringt, musste bei seinen sechs Einsätzen im Nationalteam stets kuriose Tore hinnehmen. Bei seinem Debüt 2008 faustete er sich einen Ball ins eigene Tor, 2014 kassierte er gegen Island einen Treffer aus einem Tausend-Gulden-Hechtkopfball - ohne zuvor überhaupt den Ball berührt zu haben und gegen Brasilien musste er nach einem glasklaren Foul von David Luiz hinter sich greifen.
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Auch der Ausgleich zuvor gegen die Türkei war kurios. Florian Klein wollte sich eigentlich auf der Linie postieren, entschied sich aber um als er sah, dass zwei Türken mitkamen, lief wieder raus – und gleich wieder zurück. "Flo wollte mir helfen. Er ist aber ein bisschen zu früh gelaufen und hat damit alles durcheinander gebracht", meinte Özcan.

Experimentell

Ungewohnt experimentierfreudig präsentierte sich Österreich bei den beiden EM-Testspielen gegen Albanien und die Türkei. Im ersten Durchgang funktionierte das jeweilige Spiel mit der "Einsergarnitur" bedeutend besser. Mit Wechseln und Umstellungen wurde dann aber jeweils die Ordnung durcheinander gebracht.

"Solche Spiele sind da, um zu testen. Das haben wir auch gemacht", erklärte Kapitän Christian Fuchs. "Es läuft noch nicht alles zu hundert Prozent. Wenn wir uns im Trainingslager in der Schweiz in ein paar Wochen sehen, dann werden wir daran arbeiten."

Ein augenscheinliches Merkmal für die Experimente war der plötzliche Positionstausch zwischen Junuzović und Alaba. "Juno wollte tauschen, weil er meinte, dass er mittels Manndeckung aus dem Spiel genommen wurde. Ich war dann am Zehner, er auf meiner Position", erzählte Alaba. Besonders gut hat es nicht geklappt, ebenso kann gesagt werden, dass die Ordnung mit Julian Baumgartlinger am Feld weitaus stabiler ist.

Unter dem Strich waren es beim 2:1-Sieg gegen Albanien und der 1:2-Niederlage gegen die Türkei zwei passable, aber keineswegs tolle Leistungen. Wegen einer Testspiel-Niederlage soll man auch nicht alles in Frage stellen. Das wusste auch Marko Arnautović: "Unser Selbstvertrauen ist nicht kleiner geworden. Wenn eine Mannschaft hier her kommt und uns kaputt spielt, dann müssen wir uns etwas überlegen. Aber das hat noch keiner gemacht."  

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Johannes Sturm, weltfussball.at aus dem Ernst Happel-Stadion

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