21.04.2016 12:16 Uhr

ÖFB-Team geht dezimiert in EM-Vorbereitung

Marc Janko hofft auf rechtzeitige Genesung. Ihn zwickt der Oberschenkel
Marc Janko hofft auf rechtzeitige Genesung. Ihn zwickt der Oberschenkel

Der Anlauf zur EM in Frankreich beginnt für die österreichische Nationalmannschaft in einem Monat in der Schweiz. Das ÖFB-Team trifft am 22. Mai in Laax zu einem ersten Trainingslager zusammen. Der gesamte Kader wird Teamchef Marcel Koller dabei noch nicht zur Verfügung stehen. Einige Stammkräfte sind noch bei ihren Klubs beschäftigt. Dazu mischten sich zuletzt auch Verletzungssorgen.

Goalgetter Marc Janko laboriert an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel. Abwehrchef Aleksandar Dragović zog sich ebenfalls vor eineinhalb Wochen einen Bänderriss im Sprunggelenk zu. Für die beiden Schlüsselspieler scheint die EM derzeit nicht in Gefahr. Sowohl Basel-Stürmer Janko als auch Dynamo-Kiev-Verteidiger Dragović wollen noch vor Saisonende in den Ligabetrieb zurückkehren.
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In Österreich steht die letzte Meisterschaftsrunde am 15. Mai auf dem Programm. Danach folgt nur noch das Cupfinale in Klagenfurt (19. Mai). Einige Legionäre sind bei ihren Klubs aber länger gebunden. David Alaba bestreitet mit Bayern München am 21. Mai in Berlin das deutsche Cupfinale. Am selben Tag könnte auch Sebastian Prödl mit Watford im FA-Cup-Endspiel engagiert sein.
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Noch später wird es für Alaba, wenn er mit den Bayern im Halbfinale die Hürde Atlético nimmt und ins Champions-League-Finale einzieht. Dieses steht erst am 28. Mai in Mailand auf dem Programm. Janko und Jakob Jantscher vom FC Luzern absolvieren in der Schweiz erst drei Tage davor die letzte Ligarunde.

Für das Camp in Laax wird Koller daher auch einige Spieler nominieren müssen, die sich zuletzt auf der Abrufliste befunden haben. Der Kampf um die letzten EM-Tickets ist eröffnet. Vorbehaltlich weiterer Verletzungen scheinen im endgültigen EM-Kader aber nur noch wenige Positionen offen - am ehesten eine im Mittelfeld.

Schöpf, Jantscher, Burgstaller - zwei aus drei?

Schalkes Alessandro Schöpf hatte im März in den Tests gegen Albanien (2:1) und die Türkei (1:2) mit zwei gelungenen Kurzeinsätzen debütiert. Dazu kommen die Flügelspieler Jantscher und Guido Burgstaller. Ein Spieler aus diesem Trio dürfte zu Hause bleiben müssen.

Kleine Chancen darf sich möglicherweise auch noch der bei Rapid zuletzt starke Florian Kainz ausrechnen, der im Herbst gegen die Schweiz (1:2) seine Premiere im ÖFB-Team gegeben hatte. Weitere Neulinge wird es aller Voraussicht nach nicht mehr geben. Koller: "Wir kennen alle Spieler. Ich glaube nicht, dass einer aus der Asche aufsteigt, den wir noch nie gesehen haben."

Aufgrund der verhinderten Stammspieler werden einige Akteure beim Camp in der Schweiz aber noch einmal die Chance erhalten, sich zu präsentieren. Seinen endgültigen 23-Mann-Kader für die EM muss der Teamchef bis 31. Mai an die UEFA melden. Am selben Tag steht in Klagenfurt gegen Malta das vorletzte Testspiel auf dem Programm.

35.000 Tickets für Niederlande weg

Ihre EM-Generalprobe absolvieren die Österreicher am 4. Juni in Wien gegen die Niederlande. 35.000 Tickets sind dafür bereits abgesetzt. Danach folgt nur noch die offizielle Verabschiedung, ehe es am 8. Juni per Charter ins EM-Quartier nach Mallemort in die Provence geht. Dort bereitet sich das ÖFB-Team auf die Gruppenspiele gegen Ungarn (14. Juni), Portugal (18. Juni) und Island (22. Juni) vor.

Nächster ÖFB-Termin ist die Kaderbekanntgabe für das Camp in Laax am 12. Mai. Bis dahin hat Koller nicht nur die nächsten Testspielgegner, sondern auch die EM-Konkurrenten bereits ausgiebig studiert. Aus der Niederlage gegen die Türkei gelte es, "die richtigen Lehren zu ziehen", meinte der Schweizer. "Und dann ist es wichtig, bei der EM den Kopf nach einer langen, anstrengenden Saison freizukriegen."

Mehr dazu:
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apa

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