26.05.2016 21:00 Uhr

Lyon gewinnt Frauen Champions League

Jubel bei den Französinnen
Jubel bei den Französinnen

Olympique Lyon gewinnt nach einem Elfmeterkrimi gegen den VfL Wolfsburg das Champions-League-Finale der Frauen und holt seinen dritten Titel in der europäischen Königsklasse. Nach 90 und 120 Minuten hatte es 1:1 (0:1) gestanden.

Weil ausgerechnet die von Lyon nach Wolfsburg gewechselte Elise Bussaglia den fünften und letzten VfL-Elfmeter verschoss, machte Saki Kumagai gegen die deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult alles perfekt. Die Wolfsburgerinnen verpassten ihren dritten Finalsieg, nachdem sie 2013 und 2014 den Bewerb für sich entschieden hatten.

Lyon ging auf Vorlage von Nationalspielerin Pauline Bremer durch Ada Hegerberg (12.) in Führung. Alexandra Popp glich in der 88. Minute etwas überraschend aus - Lyon hatte nach überlegener Spielführung bereits wie der sichere Sieger ausgesehen.

Neuauflage von 2013

In der Neuauflage des Endspiels von 2013 in London, das Wolfsburg 1:0 gewonnen hatte, spielte der französische Meister der letzten zehn Jahre über die gesamte Spielzeit gesehen seine bessere Technik und sein höheres Tempo aus. Dem VfL fehlte es an Dynamik und Selbstvertrauen, zu selten kam die Mannschaft von Ralf Kellermann druckvoll vor das Tor der abgezockteren Französinnen.

Vor 15.117 Zuschauern im Stadio Cittá del Tricolore entwickelte Lyon vor allem über Bremer auf der rechten Seite von Beginn an mehr Druck. Die im Sommer nach Frankreich gewechselte U20-Weltmeisterin hatte großen Anteil am Führungstreffer, als sie in den Strafraum zog, Nationalmannschaftskollegin Kerschowski ausspielte und dann Hegerberg aus spitzem Winkel bediente, die aus kurzer Distanz abschloss.

Der 13. Treffer der norwegischen Torjägerin in dieser Königsklassen-Saison spielte dem taktisch variablem Favoriten, der mit einem Etat von geschätzt sieben Millionen Euro im europäischen Frauenfußball unerreicht ist, voll in die Karten. Eine starke Parade von Schult gegen Eugenie Le Sommer (26.) verhinderte das 2:0.

Lyon stand anschließend tiefer, der VfL versuchte vergeblich, die aufmerksame Abwehr mit Steilpässen in die Spitze zu durchbrechen. Am nächsten kam der VfL dem Ausgleich bei einer Ecke, als Lyon-Kapitänin Wendie Renard den Ball beinahe mit dem Oberschenkel ins eigene Tor bugsierte (31.).

Nach der Pause stand Renard auf der Gegenseite dicht vor dem 2:0, ihr Kopfball wurde noch von der Linie gekratzt (48.). Der VfL erhöhte zwar den Druck, doch der Ausgleich durch Popps Kopfballtreffer nach einer Flanke kam durchaus überraschend. Nach zwei Minuten in der Verlängerung strich ein weiterer Schuss von Popp in der nun völlig offenen Partie knapp am Pfosten vorbei. 

In der Verlängerung ließen bei beiden Teams die Kräfte sichtlich nach. Im Elfmeterschießen hatte Lyon, das den ersten Versuch vom Punkt noch vergeben hatte, schließlich das bessere Ende für sich.

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sid/red

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