08.06.2016 11:13 Uhr

Robert Sara feiert 70. Geburtstag

Am Donnerstag, dem Tag vor der Eröffnung der Europameisterschaft in Frankreich, feiert mit Robert Sara ein Großer vergangener Fußballzeiten in Österreich einen runden Geburtstag: Der legendäre rechte Verteidiger der Wiener Austria und des Nationalteams, wird am 9. Juni 70 Jahre alt. "Ab dem 50. gibt's keinen Geburtstag mehr", scherzte der Ehrenkapitän der Veilchen im Gespräch mit der APA.

Dementsprechend ruhig wird der Festtag begangen. "Ich stoße mit meiner Frau an. Wichtig ist, dass wir gesund sind. Alles andere tritt in den Hintergrund". Gesundheitlich geht es dem Rekordspieler der Wiener nach eigenen Angaben sehr gut. "Ich muss da auf Holz klopfen, ich bin fitter als andere in meinem Alter." Einen Teil dürfte auch die Arbeit als Co-Trainer bei den Austria Amateuren dazu beitragen. "Mit Sicherheit. Ich kann gut mit jungen Menschen umgehen und komme gut bei ihnen an. Das macht mir einen Riesenspaß."

ÖFB-Team kann einiges schaffen

Dem Nationalteam traut der WM-Teilnehmer von 1978 bei der EM einiges zu. "Wichtig ist der Auftakt gegen Ungarn. Wenn wir da gewinnen, können wir einen Lauf starten, ähnlich wie wir 78 in Argentinien." Damals habe man dem ÖFB in einer Gruppe mit Spanien, Schweden und Brasilien auch wenig zugetraut. Nach Siegen gegen Spanien und Schweden hat man damals die Zwischenrunde erreicht, in der Deutschland in einem legendären Spiel in Cordoba 3:2 besiegt wurde.

Die nicht ganz nach Wunsch verlaufenen Testspiele bereiten Sara unterdessen keine Sorgen. "Die Holländer haben eine junge Mannschaft, die nicht mit der EM im Hinterkopf beschäftigt war." Sara vertraut aber darauf, dass das Team um Marcel Koller aus den Testspielen die richtigen Schlüsse zieht. "Aus solchen Spielen kann man wahnsinnig viel lernen."

Saison war für ÖFB-Kicker anstrengend

Zudem seien viele ÖFB-Kicker bis zum Schluss in ihren Clubs engagiert gewesen. "Möglich, dass die Akkus ein wenig angeknackst gewesen sind." Als Turnierfavoriten sah der ehemalige ÖFB-Internationale die üblichen Verdächtigen. "Deutschland ist einfach die klassische Turniermannschaft. Aber ich glaube, dass auch Spanien und Frankreich ganz kräftig mitmischen werden. Dazu kommen einige Außenseiter wie zum Beispiel England." Bei einem Turnier gelte es aber zunächst einmal die Vorrunde abzuwarten. "Man muss einfach Schritt für Schritt schauen."

Seine persönliche Zukunft sieht Sara zumindest noch eine weitere Saison bei seinem "Lebensverein". "Der Franz Wohlfahrt will, dass ich zumindest noch ein Jahr weitermache. Wir haben eine Vereinbarung. Entweder die Austria will etwas Neues ausprobieren oder ich sage, es reicht mir. Beides ist aktuell nicht der Fall." Seit 2008 gehört Sara dem Trainerstab der Austria Amateure an.

Sara bestritt in seiner Laufbahn in fast 21 Saisonen für die Austria 562 Liga-Spiele (31 Tore), 72 ÖFB-Cup-Partien (12) und 63 Europacup-Matches. In dieser Zeit wurde er neun Mal österreichischer Meister, sechs Mal Cupsieger und erreichte mit den Veilchen als erste heimische Mannschaft ein Europacupfinale. In Paris musste man sich dem RSC Anderlecht im Finale des Cups der Cupsieger 1978 allerdings klar geschlagen geben (0:4).

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apa

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