25.06.2016 09:57 Uhr

Die Königlichen und das "Brexit"-Problem

Bale (l.) und Rodríguez stehen ob des Brexit-Votings vor einer ungewissen Zukunft
Bale (l.) und Rodríguez stehen ob des Brexit-Votings vor einer ungewissen Zukunft

Am Donnerstag haben die Briten abgestimmt: 51,9 Prozent der Bevölkerung haben sich für einen Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen.

Das Vereinigte Königsreich wird damit das erste Land in der knapp 60-jährigen Geschichte der Europäischen Integration sein, welches den Staatenverbund wieder verlassen wird.

Mit allen weitreichenden Konsequenzen – auch für den Sport. So haben auch viele europäische Klubs, die britische Profis in ihrem Kader haben, das Referendum auf der Insel zur Kenntnis genommen. Schließlich ändert sich künftig deren Status: In Zukunft werden Spieler aus Nordirland, England, Schottland und Wales in nicht-britischen Ligen als Nicht-EU-Ausländer geführt. Dies wird in bestimmten Fällen kuriose Situationen zur Folge haben.

Ohne Zweifel stellt Real Madrid mit seinem Flügelstürmer Gareth Bale das prominenteste Beispiel dieser neuen Konstellation dar. Schließt Großbritannien den "Brexit"-Prozess ab, spielt der Waliser fortan als vierter Nicht-EU-Ausländer bei den Königlichen. Das Dilemma: Laut Statuten der spanischen Primera División dürfen die Profi-Klubs höchstens drei Nicht-EU-Ausländer im Kader führen. Gareth Bale wäre stand heute jedoch der vierte. Schließlich sind bei den Blancos mit James Rodríguez aus Kolumbien und Casemiro sowie Danilo aus Brasilien bereits drei Akteure aus Übersee Teil der Mannschaft, womit die Höchstgrenze bereits erreicht ist.

James Rodríguez als erste Verkaufsoption?

Die spanische Sportzeitung "As" titelte bereits: "Brexit könnte wegen Gareth Bale im Bernabéu noch Kopfschmerzen verursachen". Denn fiele Bale nun auch in diese Kategorie, wäre Real Madrid zum Handeln gezwungen. Entweder, einer des aktuellen Quartetts müsste verkauft werden, oder die Hauptstädter müssten sich ein Leihgeschäft überlegen. Ähnlich übrigens wie schon im letzten Sommer, als der Brasilianer Lucas Silva aufgrund der spanischen Ausländer-Regelung zu Olympique Marseille verliehen wurde.

Dass Bale selbst Opfer der Brexit-Entscheidung wird und möglicherweise in mittelfristiger Zukunft abgegeben wird, scheint zumindest ausgeschlossen. Erst vor wenigen Tagen berichtete die "Sportsmail" über ein neues Mega-Vertragsangebot von sieben Jahren Laufzeit für Gareth Bale, inklusive einer satten Gehaltserhöhung. Wahrscheinlicher ist da schon ein Verkauf des WM-Torschützenkönigs James Rodríguez, welcher unter Coach Zinédine Zidane noch nicht recht zum Zuge gekommen ist, jedoch eine gewichtige Ablösesumme einbrächte.

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