Kapitän Christian Fuchs wird nicht mehr für das österreichische Nationalteam spielen. Dies gab der 30-jährige Niederösterreicher Mittwochfrüh in einem Video auf seiner Facebook-Seite bekannt.

"Das Spiel gegen Island war mein letztes in Rot-Weiß-Rot", sagte der Legionär von Englands Meister Leicester City eine Woche nach der 1:2-Niederlage gegen die Isländer und dem Gruppen-Aus bei der Europameisterschaft in Frankreich.

Mit den Tränen ringend bedankte sich Fuchs bei den Betreuern, Mitspielern und vor allem den Fans, die "immer positiv waren". Seine Familie wohnt in New York. Das war wohl der Hauptgrund für den vorzeitigen Abschied aus der ÖFB-Elf. Künftig werden somit einige Tage pro Jahr frei, die Fuchs in den USA verbringen kann - anstatt beispielsweise in Moldawien bei einem WM-Qualifkationsspiel.  

Fuchs brachte es in seiner Karriere auf 78 Einsätze im Nationalteam und erzielte dabei einen Treffer. Der Linksverteidiger aus Neunkirchen stand auch bei der Heim-EM 2008 auf dem Rasen.

In den letzten drei Qualifikationen, also für die Europameisterschaft 2012 und 2016, sowie für die Weltmeisterschaft 2014 absolvierte er sämtliche Bewerbsspiele. Das unterstreicht die Wichtigkeit seiner Person. Seit 2012 trug er die Kapitänsschleife um den Arm.

>> Bildershow: Fuchs - die Highlights aus 78 Spielen

"Der Rücktritt von Christian Fuchs ist schade, aber seine Entscheidung ist zu respektieren. Ich schaue auf eine sehr schöne gemeinsame Zeit und eine großartige Zusammenarbeit mit ihm zurück, die bereits im Jahr 2008 beim VfL Bochum begonnen und sich im ÖFB-Nationalteam fortgesetzt hat", lautete die erste Reaktion von Marcel Koller via ÖFB-Presseaussendung.

Auch Präsident Leo Windtner würdigte die Leistungen des Kapitäns: "Christian Fuchs hat mich gestern Abend persönlich über seinen Rücktritt vom Nationalteam informiert und mir dabei versichert, dass ausschließlich familiäre Gründe dafür ausschlaggebend sind. Wenngleich ich seine Entscheidung absolut bedauere, ist dies unsererseits voll zu respektieren."

"Große Turniere wie diese EM geben aber oft Anlass zu Veränderungen und daher kann ich diesen, aus privaten Gründen gesetzten Schritt, von Christian auch nachvollziehen", meinte Sportdirektor Willi Ruttensteiner.

Zehn Jahre Nationalspieler

Sein Debüt feierte Fuchs vor zehn Jahren bei der 1:4-Niederlage gegen Kroatien. Der junge Mattersburg-Spieler wurde damals für Stefan Lexa in der 83. Minute eingewechselt. 

"Ich bin auf diese zehn Jahre sehr stolz. Ich habe alles mit vollster Leidenschaft gemacht. Das heißt jetzt aber nicht, dass man sich nie wieder sieht. Man kann sich in einer anderen Funktion über den Weg laufen. Alles ist möglich. Ich wünsche der Mannschaft für die anstehende Qualifikation alles Gute. Ich werde die Daumen drücken", meinte Fuchs abschließend.

Mehr dazu: 
>> Alle Länderspiele von Christian Fuchs im Überblick
>> Alaba lässt im Web Enttäuschung freien Lauf​

red/apa